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25.08.2017 20:39:40

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Dax in der Warteschleife, ...

Börsen-Zeitung: Dax in der Warteschleife, Marktkommentar von

Christopher Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Die Quartalsberichtssaison ist gelaufen, eine

gute Gelegenheit für die Politik, sich das Zepter an den

Aktienmärkten wieder zurückzuholen und für Verunsicherung zu sorgen.

Nein, es geht nicht um die anstehende Bundestagswahl - jeder kennt

unsere nächste Bundeskanzlerin. Die Störfeuerquelle Nummer 1 ist

längst nicht mehr in Europa zu suchen, sondern in den USA. Donald

Trump bleibt nicht nur die anfangs erwarteten positiven Impulse für

die amerikanische Wirtschaft und die Aktienmärkte schuldig, sondern

wird immer mehr zu einem starken Belastungsfaktor für die

Aktienmärkte. Der vorläufige traurige Höhepunkt aus Sicht der

Marktteilnehmer: Der US-Präsident drohte in der abgelaufenen Woche

damit, es zum sogenannten "Government Shutdown", dem bei Erreichen

der Schuldenobergrenze einsetzenden Stillstand der Administration,

kommen zu lassen, falls ihm der Kongress nicht die für den Bau der

Mexiko-Mauer benötigten 21 Mrd. Dollar bewilligt.

Euro weitgehend ausgereizt

Das ist kaum ein Umfeld, in dem sich der Dax so schnell aus seiner

seit Wochen anhaltenden Flaute befreien kann. Zumal das Washingtoner

Chaos den Dollar belastet. Mit zurzeit 1,1870 Dollar hat der Euro in

diesem Jahr bereits um 13% zugelegt, eine Entwicklung, die an den

Ergebnisperspektiven der Unternehmen nagt. Allerdings muss das nicht

zwangsweise bedeuten, dass der Index nun unter Druck geraten wird. Es

scheint eher unwahrscheinlich, dass Trump seine Drohung wahr macht,

es sei denn, er wollte sein eigenes politisches Aus vorbereiten.

Darüber hinaus könnte das Aufwärtspotenzial des Euro weitgehend

ausgereizt sein. Zudem können die politischen Risiken Europas trotz

der aktuellen Ruhe nicht abgehakt werden. Insbesondere Italien könnte

vor der im kommenden Jahr anstehenden Parlamentswahl wieder für

Unruhe sorgen. Zudem sind die Marktteilnehmer in einem schon lange

nicht mehr gesehenen Ausmaß im Dollar short positioniert.

Die DZ Bank glaubt, dass die vom Euro ausgehenden Belastungen

nicht sehr hoch zu veranschlagen sind. "Die Sorgen des Marktes, dass

der starke Euro die Exportgeschäfte der Dax-Unternehmen bremsen wird,

teilen wir nicht." Zwar bremse der höhere Euro-Kurs zweifellos auf

einigen Auslandsmärkten, die globale Konjunkturerholung und besonders

die wirtschaftliche Verbesserung in Europa überwögen jedoch mit ihren

positiven Effekten. Mit Blick auf die kommenden Monate scheine es

noch genügend Treiber für einen Anstieg der Unternehmensgewinne zu

geben. Auch werde der Euro im weiteren Jahresverlauf wahrscheinlich

kaum noch weiter aufwerten. Auch wegen der Bewertungslage ist das

Institut zuversichtlich. "Dank des überdurchschnittlichen

Gewinnwachstums der Unternehmen und der hohen Dividendenattraktivität

im Vergleich zu anderen Indizes (3,3% für das Geschäftsjahr 2017)

schätzen wir die Kursperspektiven des Index positiv ein." Zunächst

sei aber nicht damit zu rechnen, dass Anleger am Aktienmarkt eine

Rally nach oben verpassen. "Durch Zuflüsse von ausländischen Käufern

könnte der Dax in den kommenden Monaten dann stärker an Fahrt

aufnehmen, realistischerweise dürften insbesondere ausländische

Investoren noch die Ergebnisse der Bundestagswahl abwarten."

Nach Einschätzung der Commerzbank wird die Euro-Stärke durchaus

ihren Tribut am Aktienmarkt fordern. In den vergangenen Wochen hätten

die Analysten ihre Erwartungen für die nächste Dax-Dividendensaison

weiter nach oben angepasst: Derzeit gehe der Markt davon aus, dass 27

der 30 Dax-Unternehmen ihre Dividende anheben werden. Die

Dax-Dividendensumme solle mit 35,4 Mrd. Euro 12% höher sein als die

Ausschüttungen für das Geschäftsjahr 2016. Haupttreiber für diese

positive Entwicklung der Dividenden sei die gute Verfassung der

Weltwirtschaft, die wiederum durch das weltweit starke Wachstum der

Geldmenge M 1 unterstützt werde. Störfeuer für den

Dax-Dividendenausblick komme allerdings vom starken Euro, der

gegenüber dem US-Dollar, dem britischen Pfund und dem chinesischen

Yuan im vergangenen Quartal um 5% aufgewertet habe. Dies

verschlechtere die Exportaussichten für den größten deutschen

Exportmarkt USA (110 Mrd. Euro Warenexporte in den vergangenen zwölf

Monaten), den drittgrößten Markt Großbritannien (85 Mrd. Euro) und

den fünftgrößten Markt China (81 Mrd. Euro). In der Folge seien im

vergangenen Quartal die Gewinnerwartungen für 2017 für 19 der 30

Dax-Unternehmen nach unten angepasst worden. Früher oder später werde

dies auf die Dividendenprognosen durchschlagen.

OTS: Börsen-Zeitung

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Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

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