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Prognose bestätigt 06.11.2020 13:53:00

OSRAM schreibt trotz Erholung rote Zahlen - OSRAM-Aktie leichter

OSRAM schreibt trotz Erholung rote Zahlen - OSRAM-Aktie leichter

Unter dem Strich stand ein Verlust von 89 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 213 Millionen ein Jahr zuvor, wie der MDAX-Konzern am Freitag in München mitteilte.

Im vierten Quartal verzeichnete OSRAM einen vergleichbaren Umsatzrückgang von 17,7 Prozent auf 739 Millionen Euro. Die bereinigte Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag mit 9,6 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. OSRAM verwies darauf, dass sich im letzten Jahresviertel in den beiden Großen Sparten Opto Semiconductor und im Automotive-Segment eine Besserung angedeutet habe. Im für den Konzern besonders wichtigen Automarkt zeichne sich eine spürbare Belebung ab. Ungeachtet dessen stand für OSRAM auch im Ende September beendeten Geschäftsjahr 2019/2020 ein herber Verlust von 267 Millionen Euro zu Buche.

Seine bereits im September abgegebene Prognose für das seit Anfang Oktober laufende neue Geschäftsjahr 2020/2021 bestätigte OSRAM. Demnach erwartet der Lichtkonzern weiter ein vergleichbares Umsatzwachstum von 6 bis 10 Prozent sowie eine bereinigte Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 9 bis 11 Prozent. Damit würden sich die Münchener bei beiden Kennziffern im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessern.

Der österreichische Sensorspezialist und neue Mehrheitseigner ams hatte in dieser Woche die Macht bei OSRAM übernommen, nachdem die außerordentliche Hauptversammlung des Münchner Traditionskonzerns dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem Unternehmen aus der Steiermark zugestimmt hatte.

OSRAM-Chef erwartet Squeeze-out nicht in nächsten zwei Jahren

OSRAM-Vorstandsvorsitzender Olaf Berlien rechnet nicht damit, dass es bei OSRAM schon bald zu einem Squeeze-out durch den Hauptaktionär ams kommen wird. Mit einer Garantiedividende von 5 Prozent gebe es für Hedgefonds in der aktuellen Situation keinen Grund, schnell auszusteigen. Es werde sicher noch in den nächsten zwei Jahren Bilanzpressekonferenzen geben, und vielleicht auch darüber hinaus, sagte Berlien auf eine entsprechende Frage in der telefonischen Bilanzpressekonferenz.

Die gemeinsame Geschäftstätigkeit mit ams erwartet Berlien für Anfang des nächsten Jahres. Komme es zu Einsprüchen gegen den von der Hauptversammlung beschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages, dann verzögere sich der Start etwas - schätzungsweise bis März oder April. Ansonsten sei man zum 1. Januar startklar.

Der OSRAM-Chef will vorerst an Bord bleiben. Berlien sagte, er werde seinen noch etwa zweieinhalb Jahre laufenden Vertrag erfüllen. Er fühle sich wohl, ihm mache die Arbeit Spaß. In der Kombination mit ams wird OSRAM allerdings künftig keinen Technologievorstand mehr haben. Am Donnerstag meldete OSRAM, der Vertrag mit Stefan Kampmann solle vorzeitig aufgelöst werden. Auch in der Verwaltung werden Stellen wegfallen. Zu Details, auch zum möglichen Einsparvolumen wollte sich der Vorstandschef aber nicht äußern.

Nicht entschieden ist ferner, von welchen Geschäften sich das Unternehmen trennen wird. Das jetzt in der Corona-Krise zu tun, sei nicht sinnvoll, sagte Berlien. Besonders betroffen sei wie zu erwarten das Geschäftsfeld Entertainment. Mit Kinolampen mache man derzeit null Umsatz. Man werde sich im Geschäftsfeld Digital aber Bereiche ansehen, die eine bereinigte EBIT-Marge zwischen 10 und 15 Prozent nicht schafften.

Der zu Beginn des Nachfrageabschwungs eröffnete malaysische Standort Kulim steht unterdessen nicht in Frage. "Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben", sagte Berlien. Angesichts der anziehenden Nachfrage würden die Maschinen dort gegenwärtig unter Vollast gefahren, bei einigen Produkten gebe es sogar Engpässe. Ohne Kulim wäre der Bereich Opto Semiconductors, der zuletzt die Margengrenze von 20 Prozent wieder geknackt habe, nicht so profitabel. Berlien ist sich sicher, dass der Standort wie ursprünglich geplant auch weiter ausgebaut wird.

Berlien sagte, der gegenwärtige Auftragseingang stimme ihn mit Blick auf das nächste Jahr zuversichtlich. Die für das Unternehmen wichtige Autobranche entwickele sich besonders in China, Südkorea und Japan stark. Auch Indien komme zurück. Die Nachfrage gelte vor allem kleinen Fahrzeugen. Wegen Corona kauften jene ein eigenes Auto, die zuvor Busse und Bahnen genutzt hätten.

In Nordamerika sei vor allem das Ersatzteilgeschäft stark, weil vermehrt Auto gefahren werde. Mit der Produktion von Halogenleuchten komme OSRAM kaum nach. Gemischt sei das Bild in Europa. In Südeuropa zeige die Nachfrage nach unten, so Berlien.

Anleger halten sich im XETRA-Handel zunächst zurück: Die OSRAM-Aktie verliert zeitweise 0,50 Prozent auf 51,54 Euro.

MÜNCHEN / FRANKFURT (dpa-AFX / Dow Jones Newswires)

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Bildquelle: OSRAM,AR Pictures / Shutterstock.com

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