"Skeptisch bis ablehnend" |
28.06.2016 14:10:00
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OMV-Deal mit Gazprom hakt wegen fehlender Norwegen-Erlaubnis
Der "Presse" zufolge soll die norwegische Regierung der Übertragung von OMV-Anteilen an die Russen "skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen", wie es heißt. Deshalb solle OMV-Chef Rainer Seele erst jüngst - im Juni - "zur Krisendiplomatie" in Norwegen gewesen sein. Offiziell wolle das norwegische Öl- und Energieministerium "jegliche eventuelle Überlegungen dazu nicht kommentieren", so die Zeitung.
Auf Anfrage des Blatts stellte Ministeriumssprecher Hakon Smith-Isaksen laut Bericht jedoch klar, dass Gazprom nicht über die sogenannte Präqualifikation zur Arbeit am norwegischen Kontinentalschelf verfüge: "Gazprom ist nicht präqualifiziert." Eine Präqualifizierung setzt u. a. den Nachweis voraus, dass man über ausreichend Expertise in dieser Art der Förderung verfügt. Selbst wenn eine solche Präqualifizierung erteilt wäre, brauche es bei einem konkreten Deal noch die Billigung durch das Ölministerium, so Smith-Isaksen.
Laut "Presse" sollen die nötigen Behördengenehmigungen eingeholt werden, "sobald die Verhandlungen abgeschlossen sind", hieß es dem Bericht zufolge seitens der OMV auf Anfrage: "Die Verhandlungen zu diesem Asset-Tausch laufen und sind vertraulich." Dienstagfrüh wollte die OMV das Thema auf APA-Anfrage nicht kommentieren.
Das Ausmaß der russischen Beteiligung an der in Norwegen tätigen OMV-Tochter wird von der Bewertung der OMV-Assets in der Nordsee abhängen - das soll in den nächsten Monaten geschehen, hatte es Anfang April bei der offiziellen Bekanntgabe des geplanten Deals in St. Petersburg geheißen. Der Abschluss des Asset-Swap werde wohl erst nächstes Jahr erfolgen, sagte OMV-Chef Seele Mitte Juni zur "Presse", neben allen anderen offenen Fragen müsse man die Assets wegen der jüngsten Veränderungen beim Ölpreis wieder neu berechnen.
Gazprom-Chef Alexej Miller rechnete Anfang April mit dem Abschluss der Deals noch in diesem Jahr. Die Gefahr, dass der geplante Asset-Tausch noch scheitern könnte, sah Miller damals nicht. Die OMV bietet den Russen die Anteile in der Nordsee an, um im Gegenzug einen Viertelanteil an einem sibirischen Gasfeld zu erhalten und so die schwindenden Reserven relativ günstig aufzufüllen. Das Engagement in der Nordsee kommt die OMV angesichts des Ölpreisverfalls nämlich teuer, zumal hohe Investitionsverpflichtungen bestehen.
sp/kre
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