17.11.2016 13:57:00

OMV-Chef - Sind bereit, in Wachstum der Borealis zu investieren

Teil der Strategie von OMV-Chef Rainer Seele ist eine Ausrichtung zu höherer Wertschöpfung. "Wir wollen, dass unser Öl weniger verbrannt als veredelt wird", sagte Seele am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien. Ein Verkauf der Beteiligung am Chemiekonzern Borealis, an dem die OMV 36 Prozent hält, wäre daher "das Allerletzte, worüber ich nachdenken würde, absoluter Schwachsinn".

Durch die Borealis-Beteiligung sei die OMV auch ein starker Player in der Petrochemie, sagte Seele. Das sei für die OMV ein stabilisierender Faktor, daher wolle man die Wachstumsgeschichte der Borealis gemeinsam mit dem Partner IPIC weiter vorantreiben. "Wir sind sehr offen dafür, auch über Investitionen in das Borealis-Geschäft gerade die Chemie-Komponente der OMV weiterhin in die Zukunft zu führen."

Seele sprach auch neuerlich ein Bekenntnis zum Technologie-Standort Österreich aus. "Wir klagen nicht über die Rahmenbedingungen", sagte Seele. "Alles, was wir an technologischer Kompetenz im OMV-Gruppenportfolio haben und entwickeln, entwickeln wir hier in Österreich." Ihre Investitionen in den Upstream-Bereich in Österreich will die OMV um 40 Prozent erhöhen. Für die Bohrungen im Weinviertel sollen in den nächsten drei Jahren jeweils um die 80 Mio. Euro ausgegeben werden. Es gehe dabei nicht nur um den Produktionsbeitrag. "Wir brauchen diese Felder, um letztendlich Technologien zu entwickeln", daher dürfe man in Österreich nicht nur auf die Produktionskosten schauen.

Derzeit stamme ein Zehntel des in Schwechat verarbeiteten Öls aus Österreich, dieser Anteil werde aber in den nächsten zehn Jahren abnehmen, "weil einfach die Reserven nicht mehr hier sind. Wenn hier mehr wäre, würde ich hier mehr rumbohren."

Ihre durchschnittlichen Produktionskosten hat die OMV zuletzt um rund vier Dollar auf 11,7 Dollar pro Fass gesenkt, der Durchschnitt der Mitbewerber liege um die 10 Dollar. "Ich möchte gerne nicht nur Durchschnitt sein, sondern führend bei der Kostenposition, das heißt, ich muss unter 10 Dollar pro Barrel kommen."

Was den Verschuldungsgrad angeht, gilt weiterhin das langfristige Gearing-Ziel von 30 Prozent - derzeit sind es 26 Prozent. An die Begebung einer weiteren Hybridanleihe sei nicht gedacht, sagte Seele. Man diskutiere vielmehr darüber, die im Dezember vorigen Jahres begebene Hybridanleihe zurückzuzahlen. Das sei ab 2018 möglich. Man entscheide sich für Hybridanleihen nur, weil man damit das Gearing künstlich nach unten bringe, "sonst würden Sie diese hohen Zinsen nicht akzeptieren".

Was den geplanten Asset-Tausch mit der russischen Gazprom angeht, sei nicht gedacht, den Russen das Türkei-Geschäft der OMV anzubieten. "Wir haben den Tausch sauber definiert, dieses Fass mache ich nicht neu auf." Man wolle mit der Gazprom sowohl in Russland als auch in Europa zusammenarbeiten.

(Schluss) ivn/sp

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