07.03.2016 13:05:00

OMV-Chef Seele: "Müssen uns auf hochbegabte Mädchen konzentrieren"

"Wenn wir das große Potenzial in unserem Land voll erschöpfen wollen, können wir nicht 50 Prozent brachliegen lassen, wir müssen uns auf die hochbegabten Mädchen in unserem Land konzentrieren", sagte OMV-Chef Rainer Seele am Montag in Wien bei der Präsentation der Bildungsinitiative "Österreich sucht die Technikqueens".

Die österreichische Wirtschaft will dem Fachkräftemangel auch dadurch begegnen, dass junge Mädchen und Frauen für technische Berufe begeistert werden. Gemeinsam mit den Industriepartnern Siemens, Borealis, Microsoft, ÖBB und RHI sowie mit Unterstützung des Wiener Stadtschulrates sucht die OMV deshalb heuer zum 4. Mal per Internet-Gewinnspiel die "Technikqueens" - verlost werden 100 Tablet-Computer, und für die 25 Mädchen, die sich in einem Auswahlverfahren durchsetzen, gibt es je einen Bildungsscheck im Wert von 2.500 Euro und einen Platz in einem Mentoring-Programm.

Die Initiative richtet sich speziell an Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren. Die Anmeldung ist noch bis 21. März 2016 auf der Seite technikqueen.at möglich. Ziel ist es, dass heuer mindestens 4.000 Mädchen an dem Bewerb teilnehmen. Nach fast der Hälfte der Anmeldefrist haben sich bisher mehr als 1.150 angemeldet.

"Ich bin davon überzeugt, dass die wertvollste Ressource, die wir in unserem Land haben, die Geisteskraft der nächsten Generation ist", sagte Seele. In der OMV selbst sei die Bilanz noch recht unbefriedigend, sagte Seele, "denn der Anteil von Frauen in den technischen Berufen ist bei uns erschütternd niedrig". Je nach Definition liege der Anteil bei etwa 10 Prozent.

"Gerade in Zeiten der Digitalisierung auch der Produktion sind die Umfeldbedingungen für Industriearbeitsplätze auf hohem Niveau, aber auch nicht mehr so abschreckend, wie sie vielleicht vor 20 Jahren noch für viele Mädchen im Alter zwischen 14 und 16 gewirkt haben", sagte der Vorstandschef von Siemens Österreich, Wolfgang Hesoun.

Bei Microsoft Österreich seien 30 Prozent der Belegschaft Frauen, sagte Dorothee Ritz, die das Unternehmen seit Sommer 2015 leitet. In der Geschäftsleitung betrage der Frauenanteil 26 Prozent, was sehr gut sei. "Aber wir brauchen mehr. Ich könnte jetzt schon sehr viel mehr einstellen, und leider, ich finde sie nicht, ich finde die guten Frauen nicht. Und das macht mich wirklich fuchsig."

Die ÖBB machen heuer zum ersten Mal bei den "Technikqueens" mit. "Wir können es uns nicht leisten, die Hälfte der Gesellschaft de facto aus der Technik auszuschließen", sagte Infrastruktur-Vorstand Andreas Matthä. In den ÖBB-Lehrwerkstätten würden Lehrlinge in mehr als technischen 20 Lehrberufen ausgebildet, 10 Prozent davon seien Mädchen. "Das ist schon eine ganz schöne Zahl, aber bei weitem noch nicht genug." Brauchen würde man vor allem Bauingenieure, Bautechniker, Gleisbauer, Elektrotechniker und ähnliche Fachkräfte, sagte Matthä.

Beim Feuerfestkonzern RHI seien 13 Prozent der Beschäftigten Frauen, berichtete RHI-Forschungschef Stefan Schriebl. "In den Bereichen wie Produktion, Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb usw. sind es ungefähr fünf bis sechs Prozent Frauenanteil." Eine Ausnahme sei die Forschung und Entwicklung in Leoben mit 165 Forschern - dort betrage der Frauenanteil 33 Prozent.

Auch der Kunststoff-Produzent Borealis, an dem die OMV beteiligt ist, bildet in seinem Innovationszentrum in Linz Lehrlinge aus. "Circa 15 Prozent der Lehrlinge bei uns sind Frauen", sagte Borealis-Vorstand Alfred Stern. "Da wäre also durchaus Potenzial da."

(Schluss) ivn/itz

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