Klage abgewendet |
08.09.2022 18:01:00
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OMV-Aktie schwächer: Sonderprüfung stellt "kein einklagbares Fehlverhalten" bei Ex-Chef Seele fest - Ungarische Regierung hilft OMV mit Fristenverlängerung
Zur Prüfung standen "mögliche Pflichtverletzungen" unter anderem im Zusammenhang mit der Änderung von Gaslieferverträgen mit GAZPROM Export sowie dem Abschluss eines Sponsoringvertrags mit dem Fußballverein Zenit St. Petersburg im Jahr 2018. Außerdem wurde der Abschluss einer Nebenvereinbarung mit einer OMV-Führungskraft untersucht. Bezüglich der Gaslieferverträge habe der ehemalige CEO "im Rahmen seiner Ermächtigungen" gehandelt, so der Befund jener Rechtsanwaltskanzleien, die mit der Prüfung beauftragt wurden.
Im Zuge der Untersuchung hätten sich jedoch "Hinweise auf Abweichungen von unternehmensinternen Vorgaben" beim Abschluss der Nebenvereinbarung sowie den Sponsoringverträgen ergeben. Dennoch sei davon auszugehen, dass beide Vereinbarungen rechtswirksam abgeschlossen wurden, hieß es von den Rechtsexperten laut Mitteilung. Und: "Trotz festgestellter Abweichungen von unternehmensinternen Vorgaben ist es zu keinem einklagbaren Fehlverhalten des Ex-Vorstandsvorsitzenden gekommen", sagte Rechtsanwalt Johannes Zink von der Kanzlei hba. Dementsprechend stehe auch einer Entlastung der ehemaligen Führungskraft durch die Hauptversammlung nichts entgegen.
Der Aufsichtsrat will dieser Empfehlung "nach ausführlicher Diskussion" auch folgen. "Wir haben die Vorwürfe sehr ernst genommen und eine externe Untersuchung beauftragt. Der Aufsichtsrat folgt daher der Empfehlung der Rechtsexperten und wird aus aktueller Sicht keine Klage beauftragen und der kommenden Hauptversammlung die Entlastung des Ex-Vorstandsvorsitzenden vorschlagen", wurde der Aufsichtsratsvorsitzende der OMV Mark Garret in der Mitteilung zitiert.
Die Prüfergebnisse hätten aber "auch einen nachlässigen Umgang des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden in der Auslegung der strengen Compliance- und Verhaltensregeln der OMV" ergeben, räumte Garret ein. Derartiges Verhalten habe in der OMV keinen Platz, weswegen die internen Regeln dahingehend verschärft worden seien, dass strategisch bedeutsame Verträge eine formale Zustimmung des Aufsichtsrats erfordern.
Ungarische Regierung hilft OMV mit Fristenverlängerung
Die ungarische rechtskonservative Regierung leistet dem österreichischen Ölkonzern OMV Hilfe mittels einer Fristenverlängerung bis 31. Dezember für die Rückgabe erhaltenen Kraftstoffs nach des Raffinerie-Unfalls in Schwechat. Nach der Havarie stellte Ungarn der OMV aus strategischen Treibstoffreserven 18 Millionen Liter Benzin und 29 Millionen Liter Diesel zur Verfügung.
Damit sollte die Treibstoffversorgung im Lande gesichert und das Schließen von Tankstellen verhindert werden. Bis 15. September 2022 soll der einschlägige Vertrag zwischen der teilstaatlichen, börsennotierten OMV und dem Ungarischen Kohlewasserstoff-Bevorratungsverbandes (MSZKSZ) über die volle Rückerstattung des erhaltenen Kraftstoffs bis 31. Dezember abgeschlossen werden. Ursprünglich sollten 40 Prozent der freigegebenen Menge bis zum 31. August und 60 Prozent bis zum 31. Oktober dem MSZKSZ zurückerstattet werden. Die neue Regierungsverordnung wurde am Mittwochabend im Amtsblatt bekanntgegeben.
In Wien ging es für die OMV-Aktie am Donnerstag letztlich um 0,98 Prozent runter auf 40,57 Euro.
tpo
APA
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