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Medienbericht 22.09.2025 13:19:00

OMV-Aktie im Minus: Erste Group stuft ab - Mutmaßlicher Spion aus Russland enttarnt

OMV-Aktie im Minus: Erste Group stuft ab - Mutmaßlicher Spion aus Russland enttarnt

Das Magazin "Profil" berichtete, die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) habe den Mann über Monate beobachtet. Die OMV hat sich nach eigenen Angaben umgehend von dem Mitarbeiter getrennt. Das Außenministerium zitierte den russischen Geschäftsträger ins Außenamt.

Der Mann sei durch Treffen mit einem russischen Diplomaten aufgefallen, der bei westlichen Diensten im Verdacht stehe, ein Agent des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zu sein, berichtete "Profil". Bei einer Hausdurchsuchung bei dem OMV-Mitarbeiter seien zahlreiche interne Dokumente sichergestellt worden. Gegen den Mann sei ein Strafverfahren anhängig, er befinde sich auf freiem Fuß.

OMV kooperiert mit Behörden

Nachdem das Außenministerium "von den Vorwürfen und dem anhängigen Strafverfahren gegen einen russischen Diplomaten erfahren hat, ist in Absprache mit den zuständigen österreichischen Behörden umgehend der Geschäftsträger der russischen Botschaft in Wien ins Außenministerium zit

iert worden", erklärte ein Sprecher auf APA-Anfrage. "Die russische Seite wurde dabei zum Verzicht der diplomatischen Immunität des Diplomaten aufgefordert." Andernfalls gelte er gemäß Artikel 9 des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen als unerwünschte Personen (persona non grata) und müsse das Bundesgebiet innerhalb der gesetzten Frist verlassen.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters teilte der Konzern mit, dass die OMV vollumfänglich mit den entsprechenden Behörden kooperiere. "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus datenschutzrechtlichen Gründen weitere Details zu individuellen Arbeitsverhältnissen nicht kommentieren können."

Einblick auch in ADNOC

Dem Bericht zufolge war der langjährige OMV-Mitarbeiter von dem Konzern zeitweise an die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) in den Vereinigten Arabischen Emiraten entsandt worden. ADNOC ist Miteigentümer der OMV und Partner bei einer geplanten Milliardenfusion der Petrochemietöchter Borealis und Borouge, die Anfang 2026 abgeschlossen werden soll. Der mutmaßliche Spion habe Einblicke in beide Unternehmen gehabt und dem russischen Diplomaten bei Treffen in Wien berichtet. Unklar sei, ob der Mann allein gehandelt habe und wie lange die mutmaßliche Spionagetätigkeit angedauert habe.

OMV-Chef Stern fordert mehr Investitionsfreundlichkeit in der EU

Der Chef des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV, Alfred Stern, hat die unternehmerischen Rahmenbedingungen in Österreich und der EU kritisiert. Die OMV wünsche sich ein Umfeld, "das pro Investitionen, pro Innovation und pro Pragmatismus ist", sagte Stern am Montag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Stern sieht Verbesserungspotenzial, er verwies vor allem auf verschiedene EU-Regularien aber auch die gestiegenen Lohnstückkosten in Österreich und der EU.

Der CEO kritisierte etwa die EU-Lieferkettenrichtlinie, Regularien zur CO2-Abscheidung und Speicherung für Öl- und Gasproduzenten in der EU und Verzögerungen bei der Umsetzung der EU-Verordnung zur Reduzierung von Verpackungsmüll. "Das ist also ein regulatorisches Umfeld, das meiner Meinung nach kein positives Klima für Investitionen schafft", sagte Stern.

Stern für "Leistungsorientierung" statt Umverteilung

Vor dem Hintergrund gestiegener Lohnstückkosten habe die OMV "an Wettbewerbsfähigkeit verloren in den letzten Jahren", sagte Stern. Er wünscht sich in Österreich und der EU "die Bereitschaft, eine Leistungsorientierung zu haben und nicht nur umzuverteilen". Dazu brauche es "etwas weniger Bürokratie und etwas mehr Wettbewerb".

Die OMV hat kürzlich ein Sparprogramm angekündigt. Bis 2027 soll es in Österreich einen Jobabbau im "mittleren dreistelligen Bereich" geben. Wie viele Stellen wegfallen, in welchen Bereichen und ob auch die Borealis betroffen sein wird, wollte Stern nicht direkt beantworten. Bis 2027 will die OMV insgesamt 400 Mio. Euro einsparen, das sei "ganz ohne Personalmaßnahmen nicht möglich", so der CEO. Weltweit dürften etwa 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der aktuell 24.000 Beschäftigten betroffen sein.

Medienberichte zu einem mutmaßlichen russischen Spion in der OMV bestätigte der OMV-Chef. "Es ist richtig, wir haben das Arbeitsverhältnis mit dem betroffenen Mitarbeiter beendet", sagte Stern. Es habe sich um einen langjährigen Mitarbeiter in Österreich gehandelt, er sei aber nicht in einer Führungsposition tätig gewesen. Weitere Details nannte Stern unter Verweis auf Datenschutz und laufende Ermittlungen nicht.

Stern sieht "Änderung der Weltordnung"

Maßgeblich für die Geschäfte der OMV seien die Geopolitik, die Technologie und die Märkte. In Sachen Geopolitik sei eine Änderung der Weltordnung zu beobachten. Das habe Auswirkungen auf die Stabilität und die Energiepolitik. "Wir müssen uns klar sein, Energie bedeutet Wettbewerbsfähigkeit", sagte Stern. In Bezug auf die Technologie verwies der OMV-Chef vor allem auf den Klimawandel. Dieser werde "weiter voranschreiten und wir werden gezwungen sein, unsere Energiewirtschaft neu zu denken".

"Wir sehen auch, das China uns links außen in allen Wertschöpfungsketten überholt hat", sagte Stern und nannte Seltene Erden, Photovoltaik, Permanentmagneten, Windkraft und Elektroautos. Um aufzuholen, müsse sich Europa "auf eine Begeisterung für Innovation und Leistungsorientierung zurückbesinnen". Auch Indien verzeichne hohe Wachstumsraten, hier und mit Blick auf die US-Zölle wünscht sich Stern mehr Pragmatismus in Bezug auf neue Handelsabkommen.

Bis 2050 werde die EU Nettoimporteur von Gas bleiben, prognostiziert die OMV. Bis dahin müsse die Gasproduktion in Europa gestärkt und dafür auch die Investitionsbedingungen verbessert werden. Als wichtige Projekte nannte Stern unter anderem Neptun Deep in Rumänien und Wittau in Österreich.

Erste Group stuft von "Accumulate" auf "Hold" ab

Die Analysten der Erste Group haben ihre Einschätzung für die Aktien der OMV von "Acccumulate" auf "Hold" gesenkt. Das Kursziel wurde von Analyst Tamas Pletser von 53,0 auf 46,1 Euro gekürzt.

Das Kursziel wurde aufgrund der niedrigeren Ergebnisaussichten und der Prognose eines schwächeren externen Umfelds reduziert, hieß es in der aktuellen Studie.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die Erste Group-Analysten 4,07 Euro für 2025, sowie 5,16 bzw. 6,05 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf jeweils 4,50 Euro für die Jahre 2025, 2026 und 2027.

Die OMV-Aktie gibt in Wien zeitweise 0,75 Prozent auf 44,98 Euro nach.

ade/mhh

(APA)

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Bildquelle: Tupungato / Shutterstock.com

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