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KI-Profiteur mit Zahlen 22.02.2024 22:19:00

NVIDIA-Aktie fliegt auf neues Rekordhoch: NVIDIA übertrifft Erwartungen mit starkem Quartalsbericht

NVIDIA-Aktie fliegt auf neues Rekordhoch: NVIDIA übertrifft Erwartungen mit starkem Quartalsbericht

Im vergangenen Quartal lag der Umsatz mit 22,1 Milliarden US-Dollar (rund 20,3 Mrd Euro) mehr als dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit 20,4 Milliarden Dollar gerechnet. Für die Aktien zeichneten sich am Donnerstag deutliche Gewinne ab.

Die Kennziffern des auf Künstliche Intelligenz spezialisierten Halbleiterkonzerns seien einmal mehr bemerkenswert gut ausgefallen, schrieb Analyst Stacy Rasgon vom Bernstein Research in einer Studie. Trotz der hohen Markterwartungen hätten die Resultate klar darüber gelegen. Der Experte schraubte sein Kursziel von 700 auf 1000 Dollar nach oben. Damit sieht er reichlich Kurspotenzial und stuft die Aktien weiterhin mit "Outperform" ein.

Auf der Handelsplattform Tradegate wurden die Papiere zuletzt zu umgerechnet 758 Dollar gehandelt. Das ist ein Kursplus von gut zwölf Prozent im Vergleich zum US-Schlusskurs des Vortages und würde im US-Hauptgeschäft einen Rekord bedeuten. Das Kursplus seit Ende 2022 würde damit auf fast 420 Prozent wachsen. Damit käme NVIDIA auf einen Börsenwert von fast 1,9 Billionen Dollar, womit der Konzern in Sachen Marktkapitalisierung an Amazon und der Google-Mutter Alphabet (Alphabet A (ex Google)) vorbeiziehen und hinter Microsoft und Apple der drittwertvollste US-Konzern wäre.

Das Geschäft mit Technik für Rechenzentren brachte mit 18,4 Milliarden Dollar sogar fünfmal so viel Umsatz wie im Vorjahresquartal. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten NVIDIA-Technologien bewähren sich schon seit Langem bei der Rechenarbeit zum Anlernen von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Das lässt das Geschäft - und den Börsenwert - von NVIDIA rasant steigen.

Die Zahlen waren mit großer Spannung erwartet worden. Beobachter gingen davon aus, dass der geringste Hinweis auf eine Abschwächung des Wachstums den Kurs nach unten geschickt hätte. NVIDIA enttäuschte jedoch nicht.

Auch der Ausblick für das laufende Quartal lag über den Erwartungen. NVIDIA stellte Erlöse von rund 24 Milliarden Dollar in Aussicht, am Markt war im Schnitt mit einer Prognose von etwa 22 Milliarden Dollar gerechnet worden.

Der Quartalsgewinn von NVIDIA sprang binnen eines Jahres von 1,4 auf knapp 12,3 Milliarden Dollar hoch. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz habe einen Wendepunkt erreicht und die Nachfrage steige weltweit, betonte NVIDIA-Chef Jensen Huang.

Etwas gebremst wird das NVIDIA-Geschäft von den Maßnahmen der US-Regierung gegen Lieferungen von KI-Technologie nach China. NVIDIA darf seine modernsten Chip-Systeme, mit denen Künstliche Intelligenz angelernt wird, nicht dorthin verkaufen. Washington verweist auf das Risiko, dass die Technik für militärische Zwecke eingesetzt werden könnte. Auch für eine abgespeckte Version der Geräte bekam NVIDIA bisher keine Ausfuhr-Lizenz, deswegen wurden zuletzt Chips geliefert, deren Leistung unter den vorgegebenen Grenzwerten liegt.

China habe im vergangenen Quartal einen Anteil im mittleren einstelligen Prozent-Bereich am Geschäft mit Technik für Rechenzentren gehabt, hieß es. Die US-Regierung wolle, dass NVIDIA in China möglichst erfolgreich sei, aber im Rahmen der Leistungsbeschränkungen, sagte Huang.

NVIDIA "liefert" und tritt Kursrally los

Das explosive Wachstum des Chip-Flaggschiff NVIDIA hat am Donnerstag branchenübergreifend Euphorie und Kursrekorde ausgelöst. Weltweit waren Technologieaktien stark gefragt. In der Erwartung, dass mit der Künstlichen Intelligenz und den dafür notwendigen Halbleitern und Komponenten die Gewinne in der Branche in den kommenden Jahren nach oben schnellen.

Nvidia hat im vergangenen Quartal 22,1 Milliarden Dollar umgesetzt, dreimal so viel wie ein Jahr zuvor und fast 10 Prozent mehr, als Experten im Mittel erwartet hatten. Dieses rasante Wachstum ließ den Kurs der Aktie im US-Handel um 16,40 Prozent nach oben schnellen auf 785,38 US-Dollar. Damit kratzte der Börsenwert des Unternehmens aus Kalifornien an der Marke von 2 Billionen Dollar.

Nur Apple und Microsoft hat NVIDIA in puncto Marktwert nun noch vor sich.

Auch der Ausblick für das laufende Quartal übertraf die Erwartungen. NVIDIA stellte Erlöse von rund 24 Milliarden Dollar in Aussicht, am Markt war im Schnitt mit einer Prognose von etwa 22 Milliarden Dollar gerechnet worden.

Es dürfte vor allem der optimistische Ausblick sein, der die Tech-Kurse in den USA, Asien und Europa nach oben treibt. Im japanischen Leitindex Nikkei 225 etwa stiegen die Halbleiterwerte Advantest und Tokyo Electron um 7,5 und 6 Prozent. An Europas Börsen erreichten die Aufschläge für ASML NV, STMicroelectronics und BE Semiconductor bis zu 15 Prozent. Am deutschen Markt waren mit Infineon, Elmos Semiconductor, Aixtron (AIXTRON SE) und SÜSS MicroTec SE ebenfalls Chip-Produzenten und deren Zulieferer stark gefragt.

An der US-Börse Nasdaq war man sich zuletzt gar nicht mehr so sicher, ob NVIDIA würde "liefern" können. Immerhin war der Kurs allein von Jahresanfang bis zum Rekordhoch am 12. Februar um 50 Prozent nach oben geschnellt. Noch beeindruckender: Seit Anfang 2023 hat sich der Kurs verfünffacht. In den vergangenen beiden Tagen ließen Anleger denn auch etwas Luft aus der Aktie. Doch nun konnte Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets feststellen: "NVIDIA dreht die Musik auf der Börsenparty wieder auf". Mit dem Nebeneffekt, dass die gute Stimmung auch den deutschen Leitindex DAX 40 auf ein Rekordhoch hievte.

"NVIDIA zementiert geradezu den Ruf, sich außergewöhnliche Wachstumsziele zu setzen und diese dann noch zu übertreffen", sagte Analyst Derren Nathan vom Investmenthaus Hargreaves Lansdown. Der Boom in Sachen Künstliche Intelligenz werde zum Hype. Die Betreiber von Datenzentren rennen dem Unternehmen mit ihrer Nachfrage nach der "Hopper" genannten Computing-Plattform geradezu die Bude ein. Und NVIDIA zu entthronen, so Nathan, werde angesichts einer "unglaublichen Komplexität" der Produkte zum schwierigen Unterfangen.

Redaktion finanzen.at und dpa-AFX

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