Blockbuster-Potenzial 25.06.2024 16:46:15

Novo Nordisk-Aktie mit weiterem Potenzial? Novo Nordisk expandiert auch jenseits von Diabetes

Novo Nordisk-Aktie mit weiterem Potenzial? Novo Nordisk expandiert auch jenseits von Diabetes

• Novo Nordisk bekannt für Diabetes- und Abnehmprodukte
• Positive Studiendaten bei Therapie von Hämophilie A
• Milliardeninvestition in Bau einer neuen Abfüll- und Veredelungsanlage


Das dänische Pharmaunternehmen Novo Nordisk hat seit geraumer Zeit eine führende Rolle in der Behandlung von Diabetes. Während das Unternehmen weiterhin durch seine erfolgreichen Diabetesmedikamente wie Ozempic und Rybelsus wächst, zeigt es aber auch starkes Potenzial in anderen Bereichen, insbesondere bei der Behandlung von Adipositas. Produkte wie Wegovy, das speziell zur Gewichtsreduktion bei adipösen Patienten entwickelt wurde, haben bereits erhebliche Marktanteile erobert. Zusätzlich entwickelt Novo Nordisk neue Wirkstoffe, die darauf abzielen, sowohl Diabetes als auch Adipositas noch effektiver behandeln zu können. Novo Nordisk strebt also danach, sein Portfolio fortlaufend erheblich zu stärken.

Positive Daten bei Behandlung der Bluterkrankheit

Wie "DER AKTIONÄR" kürzlich berichtete, arbeite Novo Nordisk außerdem daran, einen Blockbuster zur Behandlung der Hämophilie A (Bluterkrankheit) auf den Markt zu bringen. Jüngste Daten der Phase-3-Studie FRONTIER, die das Unternehmen vergangenes Wochenende auf dem Jahreskongress der Internationalen Gesellschaft für Thrombose und Hämostase (ISTH 2024) in Bangkok vorgestellt hatte, zeigten erste Erfolge bei der Behandlung. Demnach seien bei bis zu 95 Prozent der Patienten, die zuvor keine Prophylaxebehandlung erhalten hatten, während der Therapie mit Mim8 keine Blutungen mehr aufgetreten.

"Die FRONTIER2-Daten zeigten die Überlegenheit der Mim8-Prophylaxe gegenüber sowohl einer Bedarfsbehandlung als auch einer vorherigen Gerinnungsfaktorprophylaxe in Bezug auf die Anzahl der behandelten Blutungsepisoden bei Menschen mit Hämophilie A, unabhängig von ihrem Inhibitorstatus. Es ist auch ermutigend zu sehen, dass in einigen Untergruppen der Studie bis zu 95 % der mit Mim8 behandelten Menschen keine Blutungen hatten", wird die leitende FRONTIER2-Forscherin Dr. Maria Elisa Mancuso, die auch leitende Beraterin für Hämatologie am Zentrum für Thrombose und Hämorrhagische Erkrankungen des IRCCS Humanitas Research Hospital in Mailand, Italien ist, in der Pressemitteilung zitiert. "Die Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten von FRONTIER2 sind sehr ermutigend", sagte auch Martin Holst Lange, Executive Vice President of Development bei Novo Nordisk. "Mit Mim8 haben wir das Potenzial, einem erheblichen Teil der Patienten die Aussicht auf null Blutungen und eine bequeme Dosierungsflexibilität zu bieten, die zu ihrem Lebensstil und ihren Bedürfnissen passt. Wir freuen uns darauf, diese Daten mit den Aufsichtsbehörden zu besprechen."

Milliardeninvestition in Fabrikausbau

Daneben verkündete das dänische Unternehmen jüngst, 4,1 Milliarden US-Dollar in den Bau einer zweiten Abfüll- und Veredelungsanlage in Clayton im US-Bundesstaat North Carolina investieren zu wollen. Grund für diese Erweiterung, die Unternehmensangaben zufolge eine der größten Produktionsinvestitionen in der Geschichte von Novo Nordisk darstellt, sei die anhaltend hohe Nachfrage nach Medikamenten zur Gewichtsreduktion.

"Clayton war der erste Produktionsstandort von Novo Nordisk in den USA, und diese neue, groß angelegte Investition bestätigt die anhaltende Bedeutung unserer Produktionsanlagen dort als Eckpfeiler des Wachstums unseres Unternehmens", so Henrik Wulff, Executive Vice President, Product Supply, Quality & IT, Novo Nordisk. "Seit Jahrzehnten arbeiten wir zusammen, um eine gut ausgebildete, engagierte und vielfältige lokale Belegschaft in North Carolina zu fördern. In Clayton und an unseren weltweiten Produktionsstandorten verfolgt uns ein Ziel: Wir wollen den Millionen von Menschen mit chronischen Krankheiten mehr bieten - und diese Anlage wird uns dabei helfen, genau das zu erreichen."

Die neue Anlage werde die größte in North Carolina sein und die Fläche der drei bestehenden Anlagen zusammen verdoppeln. Zwischen 2027 und 2029 soll der Bau abgeschlossen sein, wie aus der entsprechenden Pressemitteilung hervorgeht. Dabei sollen rund 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. "Wir haben ein Jahrhundert gebraucht, um 40 Millionen Patienten zu erreichen, aber durch diese Expansion und kontinuierliche Investitionen in unsere globale Produktion bauen wir die Fähigkeit von Novo Nordisk aus, in Zukunft Millionen weiterer Menschen mit schweren chronischen Krankheiten zu versorgen", wird Lars Fruergaard Jørgensen, Präsident und CEO von Novo Nordisk, zitiert. "Dies ist ein weiteres echtes Signal unserer Bemühungen, unsere Produktion zu steigern, um den wachsenden globalen Bedarf an unseren lebensverändernden Medikamenten und den Patienten von morgen zu decken."

Partnerschaften und Konkurrenzdruck

Ein weiterer wichtiger Aspekt für Novo Nordisk sind strategische Partnerschaften, wie etwa die mit Catalent. Im Rahmen der Zusammenarbeit wolle das Unternehmen seine Produktionskapazitäten erweitern und sicherstellen, dass Novo Nordisk die steigende Nachfrage nach seinen Medikamenten decken kann. Die Kapazitätserweiterung sei entscheidend, um den Marktvorsprung zu sichern und das Umsatzwachstum nachhaltig zu unterstützen.

Zu vergessen ist dabei jedoch nicht, dass die Konkurrenz mit Unternehmen wie Eli Lilly groß ist. Novo Nordisk dürfte aber weiterhin von seiner breiten Produktpalette und kontinuierlichen Innovationen profitieren, um so auch die Marktführerschaft weiter auszubauen.

Abnehm-Medikament Wegovy von Novo Nordisk in China zugelassen

Einen weiteren Katalysator dürfte die Tatsache darstelle, dass Novo Nordisk sein Blockbuster-Medikament Wegovy künftig auch in China verkaufen darf. Das teilten die Dänen an diesem Dienstag mit. Die zuständigen Behörden haben den Verkauf des Abnehm-Medikaments zugelassen. Auch dort steigt die Nachfrage nach diesen und ähnlichen Mitteln.

Der dänische Pharmakonzern hatte schon im März angekündigt, dass er dieses Jahr eine Entscheidung über Wegovy in China erwartet. Damals plante Novo Nordisk eine Markteinführung mit einem begrenzten Volumen. Erste Zielgruppe sollten Patienten sein, die die wöchentliche Injektion aus eigener Tasche zahlen. Am Dienstag gab der Konzern kein Startdatum bekannt und auch kein Startvolumen.

Die hohe Nachfrage nach Wegovy in anderen Märkten hatte Novo Nordisk dazu veranlasst, das Angebot zu begrenzen, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen, die das Mittel derzeit brauchen. Der Konzern hat aber angekündigt, seine Produktionskapazitäten mit Milliardeninvestitionen aufzustocken.

Das Medikament Ozempic des Unternehmens, das dieselbe Aktivzutat wie Wegovy beinhaltet, ist bereits seit 2021 in China zu Behandlung von Diabetes zugelassen. 2023 hat sich der Umsatz in dem Land mit dem Medikament auf 4,82 Milliarden Kronen - umgerechnet etwa 650 Millionen Euro - mehr als verdoppelt.

Analysten optimistisch für Novo Nordisk

Die Analysten sind optimistisch, was die zukünftige Entwicklung der Novo Nordisk-Aktie betrifft. Die strategischen Initiativen des Unternehmens, kombiniert mit seiner Innovationskraft und den wachstumsstarken Produktsegmenten, lassen ihnen zufolge auf eine weiterhin positive Geschäftsentwicklungen schließen.

Die US-Bank JPMorgan etwa beließ das Rating für das Papier des dänischen Pharmaunternehmens auf "Overweight" mit einem Kursziel von 950 dänischen Kronen. Die jüngsten Studienergebnisse bestätigten das große Potenzial von mehreren Milliarden US-Dollar des Produkts, so Analyst Richard Vosser.
Auf TipRanks haben sieben Experten eine Empfehlung für die Novo Nordisk-Aktie ausgesprochen. Während sechs von ihnen das Papier zum Kauf empfehlen, rät einer, es zu halten. Verkaufsempfehlungen gibt es derweil keine. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei umgerechnet 1.039,31 Dänischen Kronen, was einem Aufwärtspotenzial von mehr als fünf Prozent ausgehend vom letzten Schlusskurs bei 987,90 Dänischen Kronen gleichkommt. Bislang hat sich die Novo Nordisk-Aktie - auch getrieben durch den Boom bei Abnehmhilfen - in diesem Jahr um fast 42 Prozent verteuert. Mit einem Börsenwert von umgerechnet rund 584,5 Milliarden Euro sind die Dänen das wertvollste Unternehmen Europas.

Investoren sollten die Entwicklung des Unternehmens genau im Auge behalten, da die Kombination aus bewährten Produkten und vielversprechenden neuen Therapien Novo Nordisk auf einen weiterhin erfolgreichen Kurs führen könnte.

Novo Nordisk auf Rekordhoch - erstmals über 1000 dänische Kronen

Die Papiere von Novo Nordisk haben am Dienstag ihre Rekordjagd schwungvoll wiederaufgenommen. Die Aktien des Pharmakonzerns springen in Kopenhagen zeitweise von 2,4 Prozent auf 1.012,4 dänische Kronen. Die Titel überschritten damit erstmals die Marke von 1000 Kronen je Aktie.

Novo Nordisk steht im währungsgemischten europäischen Auswahlindex Stoxx 50 nach Börsenwert weiterhin unangefochten an der Spitze und konnte seinen Vorsprung am Dienstag weiter ausbauen. Auf die 464 Milliarden Euro schweren Dänen folgen erst mit deutlichem Abstand der niederländische Halbleiterausrüster ASML mit 380 Milliarden Euro und der französische Luxusgüterriese LVMH mit 366 Milliarden Euro.

Novo Nordisk gehört zu den großen Gewinnern im Geschäft mit Abnehmmitteln. Das eigentlich zur Behandlung von Diabetes vorgesehene Medikament Ozempic entwickelte sich für die Dänen zum Verkaufsschlager. Seit Jahresbeginn hat der auf die Herstellung von Diabetesmedikamenten spezialisierte Pharmariese schon über 40 Prozent an Börsenwert zugelegt. Im Vergleich zu vor drei Jahren hat sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens fast vervierfacht.

Deutsche Bank Research hielt an der Kaufempfehlung für Novo Nordisk mit einem Kursziel von 1100 dänischen Kronen fest. Die Wettbewerbslandschaft im Bereich Adipositas entwickele sich weiter rasant, schrieb Analyst Emmanuel Papadakis. Dabei verwies er auf die erste klinische Studie am vergangenen Freitag zum Mittel Petrelentid der dänischen Zealand Pharma.



Redaktion finanzen.at / KOPENHAGEN (Dow Jones)/ (dpa-AFX)

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Bildquelle: Novo Nordisk,JHVEPhoto / Shutterstock.com

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