Aktie bricht ein 24.01.2013 16:37:59

Nokia streicht nach guten Zahlen Dividende

Nokia meldete einen Gewinn von 202 Millionen Euro für das letzte Vierteljahr 2012. Der Umsatz schrumpfte im Jahresvergleich um fast ein Fünftel auf 8,04 Milliarden Euro. Für das gesamte Jahr 2012 steht trotz des besseren Schlussquartal immer noch einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro in der Bilanz. Die Aktionäre sollen erstmals seit über 20 Jahren keine Dividende erhalten. Damit will sich Nokia mehr finanziellen Spielraum verschaffen.

Denn die Wende ist mit dem ersten Quartalsgewinn seit eineinhalb Jahren noch nicht geschafft. Für das laufende Quartal kündigte Nokia wieder eine voraussichtlich negative operative Rendite im Kerngeschäft mit Mobiltelefonen an - ein Hinweis auf einen möglichen Verlust. Die Aktie gab am Donnerstag zeitweise um gut sechs Prozent auf 3,27 Euro nach.

WEIT ABGESCHLAGEN HINTER APPLE UND NOKIA

Der Gewinn im Weihnachtsquartal wurde möglich, weil Nokia die Verluste sowohl im Bereich Mobiltelefone als auch beim Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (Nokia) und Apple verloren. Vor einem Jahr stieß Samsung Nokia nach 14 Jahren als weltgrößten Handy-Hersteller vom Thron.

Ein Nokia-Hoffnungsträger für die Rückkehr in die Spitzengruppe sind die Lumia-Smartphones mit Microsofts Betriebssystem Windows 8. Nokia verkaufte im vergangenen Quartal 4,4 Millionen Lumia-Geräte. Das half zwar, den Durchschnittspreis eines abgesetzten Smartphones auf 186 Euro von 140 Euro ein Jahr zuvor zu steigern. Doch gemessen an den Verkäufen der großen Rivalen war das wenig. Apple meldete unmittelbar vor der Nokia-Bilanz 47,8 Millionen abgesetzte iPhones im Weihnachtsgeschäft. Samsung dürfte noch darüber liegen.

STARK BEI GÜNSTEREN HANDYS, BEI SMARTPHONES SCHWACH

Bei den Finnen hingegen machen die weniger lukrativen einfachen Handys den Großteil des Geschäfts aus. In diese Kategorie fielen gut 90 Prozent der insgesamt 86,3 Millionen verkauften Geräte. Der durchschnittliche Preis aller Nokia-Mobiltelefone fiel binnen eines Jahres um 15 Prozent auf zuletzt 45 Euro.

Zugleich hat Nokia einen Hoffnungsträger für die schnell wachsenden Märkte wie Indien im Köcher: Handys der Asha-Serie, die mit ihren Internet-Funktionen an der Schwelle zum günstigen Smartphone liegen, aber noch zu den einfachen Handys gezählt werden. Nokia verkaufte im vergangenen Quartal 9,3 Millionen Asha-Geräte. Die Baureihe könnte entscheidend werden, um in den Wachstumsmärkten günstigen Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android Paroli zu bieten.

/so/DP/fn

ESPOO (dpa-AFX)

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