02.06.2015 17:39:40

Neuer Wintershall-Chef: Russland bleibt wichtigste Region für BASF-Tochter

KASSEL (dpa-AFX) - Russland bleibt trotz der Eiszeit zwischen der EU und dem Land für die BASF-Tochter Wintershall wichtigste Region. "Energiesicherheit gibt es für Europa nur mit Russland", sagte der neue Wintershall-Chef Mario Mehren auf der internationalen Gaskonferenz am Dienstag in Paris. Dies seien keine "geopolitischen", sondern geologische Fakten. Dabei verwies Mehren, der erst am 1. Juni den Vorstandsposten von Rainer Seele übernommen hat, auch auf eine jüngste Studie der internationalen Energieagentur IEA. Diese Studie zeige, dass russisches Gas den meisten anderen Quellen wirtschaftlich überlegen bleibe, sagte er. Deshalb werde Russland ein wichtiger Teil der Energieversorgung in Westeuropa bleiben.

Die europäischen Sanktionen gegen Russland in der Ukraine-Krise hält Mehren für wirkungslos. "Die Situation verbessert sich nicht spürbar", sagte er. "Wir haben nur Verlierer im Sanktionsspiel." Die russische Wirtschaft leide und viele deutsche Unternehmen hätten Marktanteile in Russland verloren.

Auch zukünftig will Mehren auf Russland setzen. Daher hält das Kasseler Öl- und Gasunternehmen an den geplanten Investitionen in bestehende Felder in Höhe von rund 500 Millionen Euro bis 2018 fest. So betreibt Wintershall gemeinsam mit dem russischen Partner Gazprom (Gazprom (Spons ADRs)) unter anderem das Gemeinschaftsprojekt Achimgaz. Aber auch für neue Projekte in dem Land sei das Unternehmen offen, betonte Mehren. Wintershall fördert derzeit etwa die Hälfte seines Öl und Gases in Russland.

Mehren schließt auch nicht aus, dass der abgesagte Tausch milliardenschwerer Geschäftsteile mit Gazprom zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird. Momentan sei dies aber aufgrund der politischen Lage eher unwahrscheinlich. Ähnlich hatte sich BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel erst jüngst geäußert. BASF und Gazprom hatten den lange vorbereiteten Tausch am 18. Dezember überraschend abgesagt. Geplant war unter anderem, dass Wintershall das bislang gemeinsam betriebene Erdgashandels- und Speichergeschäft vollständig an Gazprom überträgt. Im Gegenzug war die gemeinsame Erschließung von Gasfeldern in Westsibirien vorgesehen.

Aufgrund des niedrigen Ölpreises rechnet der Wintershall-Chef für das laufende Jahr mit einem Gewinnrückgang. "Wir müssen mit dem niedrigen Ölpreis leben. Wir können ihn trotz steigender Produktion nicht kompensieren", sagte er. Deshalb will er zukünftig noch mehr auf Projekte setzen, die den meisten Gewinn bringen. Zudem plant die BASF-Tochter bis 2019 vier Milliarden Euro in den Aufbau der Öl- und Gasaktivitäten zu stecken. Mehr als die Hälfte sollen davon nach Russland und Norwegen gehen. 2018 soll die Produktion auf rund 190 Millionen Barrel steigen./mne/jha/he

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