"Missverstanden" |
06.11.2021 22:16:00
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Nach Kursverlusten: Experte schlägt neue Strategie für Beyond Meat vor
• Experte sieht Zukunft nicht im Rindfleisch
• Beyond Meat sollte Großhandel ins Visier nehmen
Noch im Januar hat die Beyond Meat-Aktie bei 221,00 US-Dollar ein Jahreshoch erzielt: Inzwischen wird der Anteilsschein rund 53 Prozent tiefer gehandelt. Seit Jahresstart hat der Anteilsschein rund 16 Prozent seines Wertes eingebüßt - eine schwache Perfomance für den Fleischersatzhersteller, dessen Titel im Vorjahr noch zeitweise 150 Prozent zulegen konnten (Stand: Schlusskurse vom 03.11.2021).
Analyst hält Beyond Meat für "missverstanden"
Boris Schlossberg, Managing Director FX Strategy bei BK Asset Management, sieht die Beyond Meat-Aktie allerdings zu Unrecht abgestraft. "Das Unternehmen wird hier in gewisser Weise wirklich missverstanden", so Schlossberg in der Sendung "Trading Nation" von CNBC. Dabei verwies der Experte insbesondere auf das Geschäftsmodell, das von Anlegern vorrangig in der Herstellung von Rindfleischersatz gesehen werde. Schlossberg hält allerdings einen anderen Geschäftsbereich für zukunftsfähiger: "Das Unternehmen hat eine Zukunft, aber sie liegt nicht wirklich im Rindfleisch. Das Fleischprodukt ist in Ordnung, das geben wir zu. … Die Zukunft all dieser Produkte wird eigentlich aber viel mehr im synthetischen Geflügel- und Schweinefleisch liegen", betont Schlossberg. Sowohl Textur als auch Geschmack seien bei Geflügel- und Schweinefleisch einfacher zu replizieren.
Zukunft liegt im Großhandel
Darüber hinaus glaubt der Mitinhaber des Vermögensverwalters BK Asset Management, dass sich das Unternehmen künftig nicht mehr auf den Einzelhandel fokussieren sollte. "Ihr Produkt hat enorme Vorteile, wenn sie die Kosten senken können", betonte er. "Wenn sie einfach ein billigeres, besseres Produkt herstellen können, könnte der Großhandel von McDonald's bis zu Schulessen ein viel größerer Markt sein als nur die normalen Ottonormal-Konsumenten, und ich denke, das wird der Weg in die Zukunft sein."
Noch immer erzielt Beyond Meat einen Großteil seiner Erlöse im Einzelhandel: Satte 74 Prozent trägt das Segment zum Gesamtkonzernumsatz bei. Ein Fokus auf den Großhandel könnte nicht nur das Verhältnis deutlich ändern sondern dem Unternehmen auch den Weg in eine wachstumsstarke Zukunft sichern. "Das Wichtigste hier sind Innovation und neue Produkte und natürlich Geschmack und Kosten. Wenn sie diese Dinge erreichen können, denke ich, dass die Zukunft für Beyond Meat sehr, sehr rosig ist", sagte Schlossberg.
Analysten zwiegespalten
Die positive Einschätzung teilen nicht alle Marktexperten. Analysten verpassen der Beyond-Meat-Aktie im Durchschnitt ein "Hold"-Rating, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 96,23 US-Dollar und damit nur leicht oberhalb des aktuellen Aktienkurses. Dabei ist die Spanne der Expertenschätzungen sehr hoch: Das höchste Kursziel liegt bei 130 US-Dollar, das niedrigste bei 65 US-Dollar.
Delano Saporu, Gründer von New Street Advisors, glaubt zwar an das Produkt, betonte im Interview mit CNBC allerdings, dass die Aktie trotz des jüngsten Rückgangs immer noch überbewertet sei. "Ich glaube nicht, dass ich jetzt kaufen würde. Ich würde gerne sehen, wie sie [die Aktie, Anm. d. Red.] vor dem Kauf noch ein wenig zurückkommt, aber ich denke, auf der anderen Seite ist noch etwas Raum für Wachstum. Das ist immer noch ein Segment und eine Branche mit einigen langfristigen Stärken", erklärte er.
Redaktion finanzen.at
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