13.06.2013 15:40:30
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MÄRKTE USA/Weltweite Abgabewelle dürfte auch Wall Street erfassen
"Wir befinden uns klar in einem Makromarkt", so ein Händler: "Die Frage wird immer drängender, ob die expansive Geldpolitik der Notenbanken ein effektives Mittel ist, die Wirtschaft anzuschieben". Zusätzliche Nahrung erhalten diese Zweifel von der Weltbank, die ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft auf 2,2 von 2,4 Prozent gesenkt hat. Der Future auf den S&P-500 verliert 0,2 Prozent, für den Future auf den Nasdaq-100 geht es ebenfalls um 0,2 Prozent nach unten. "Der lange erwartet Ausverkauf an den weltweiten Börsen ist nun da, nach der steilen Entwicklung im ersten Quartal", merkt Ishaq Siddiqi von ETX Capital an. "Die Anleger nehmen Gewinne mit, wo immer sie können", ergänzt ein weiterer Teilnehmer.
Besser als erwartete US-Konjunkturdaten wirken sich allerdings leicht stützend aus. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge fiel auf 334.000, während Volkswirte hier mit einem Stand von 350.000 gerechnet hatten. Auch die Umsätze der US-Einzelhändler sind im Mai solide gewachsen. Vor allem der Kfz-Absatz wirkte als Triebfeder. Die Umsätze im Einzelhandel stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.
"Im Großen und Ganzen signalisiert der Arbeitsmarkt weiterhin eine langsame aber stetige Erholung im Juni. Die US-Wirtschaft bewegt sich also in die richtige Richtung", so Analystin Annalisa Piazza von Newedge. Dennoch sei nicht zu erwarten, dass die Fed bereits bei ihrer Offenmarktsitzung in der kommenden Woche beschließt, ihre Anleihekäufe zurückzufahren. "Dazu sind die Risiken durch die schwache weltweite Nachfrage zu groß. Zudem rechtfertigen die jüngsten Inflationsdaten und die Inflationsprojektionen einen solchen Schritt nicht", so Piazza.
Deutliche Bewegungen gibt es auch am Devisenmarkt. So befindet sich der Yen weiterhin auf Erholungskurs. Mit den guten US-Daten kann der Greenback allerdings wieder etwas Boden gutmachen und nimmt Kurs auf die Marke von 95 Yen. Aktuell notiert er bei 94,40 Yen. Der Euro büßt unterdessen weiter seine Gewinne gegenüber dem Dollar vom Morgen ein und fällt auf 1,3319 Dollar. In der Spitze hatte die Gemeinschaftswährung schon 1,3386 Dollar gekostet. Die Helaba rechnet damit, dass die Fed ihr Anleihekaufprogramm noch im zweiten Halbjahr 2013 reduziert. "Der Euro-Dollar-Kurs wird dann in Richtung 1,25 nachgeben", so die Experten.
Die besser als erwarteten Konjunkturdaten drücken auch die Notierungen am US-Anleihemarkt ins Minus. Zuvor hatte es noch nach einer leichten Erholung ausgesehen. Die Rendite für zehnjährige Titel liegt bei 2,21 Prozent und damit auf Vortagesniveau. Im Blick steht auch die Auktion 30-jähriger Anleihen im Volumen von 13 Milliarden Dollar. Vor allem nachdem die Auktion zehnjähriger Titel am Vortag enttäuschend verlaufen war. Hier musste das Finanzministerium die höchste Rendite seit 20 Monaten bieten.
Vergleichsweise ruhig ist es an den Rohstoffmärkten. Sowohl der Öl- als auch Goldpreis notieren um die Niveaus des Vortages. Gestützt wird das Sentiment vom weiterhin schwachen Dollar. Für ein Barrel Öl der Sorte WTI müssen aktuell 95,47 Dollar gezahlt werden. Die Feinunze Gold kostet 1.383,67 Dollar.
Unternehmensmeldungen treten etwas in den Hintergrund. Im Blickpunkt dürfte hier die Supermarktkette Safeway stehen. Das Unternehmen trennt sich von seien kanadischen Aktivitäten und streicht dafür 5,68 Milliarden US-Dollar ein. Mit den Verkaufserlösen sollen Schulden getilgt und ein Aktienrückkauf finanziert werden. Für die Aktie geht es vor der Startglocke um 20 Prozent nach oben. Unter Druck stehen dagegen die Papiere von DuPont, die knapp zwei Prozent verlieren. Das Unternehmen hat die Gewinnprognose für das zweite Quartal gesenkt.
Die Titel von Spreadtrum klettern um 20 Prozent. Der Hersteller von Halbleitern für den Mobilfunk begründete die verbesserte Unternehmensprognose mit einem florierenden Geschäft mit preiswerten Smartphones. Morgan Stanley will im Geschäft mit vermögenden Kunden künftig noch profitabler werden. Investoren könnten bis zum Jahr 2015 in der Sparte mit einer Marge von 20 bis 22 Prozent vor Steuern rechnen, kündigte Chairman und CEO James Gorman an. Für die Aktie geht es dennoch um 0,4 Prozent nach unten.
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June 13, 2013 09:09 ET (13:09 GMT)
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