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09.06.2015 22:44:47

MÄRKTE USA/Wall Street zeigt Stabilisierungsansätze

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach drei Verlusttagen in Folge haben sich die US-Aktienkurse am Dienstag stabilisiert. Beherzt zugreifen mochten die Anleger aber nicht, denn negative Vorgaben aus Europa und Asien verunsicherten. Die griechische Schuldenkrise, für die sich noch immer keine Lösung abzeichnet, lastete auf der Stimmung. Andere Themen, die davon ablenken könnten, waren rar. US-Konjunkturdaten von Rang werden erst am Donnerstag mit den Einzelhandelsumsätzen veröffentlicht.

   Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert bei 17.764 Punkten. Auch der S&P-500 ging nahezu unverändert aus dem Handel, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent nachgab. An der Nyse wurden 1.119 Kursgewinner und 2.011 -verlierer gesehen, während 125 Titel unverändert schlossen. Umgesetzt wurden 718 (Montag: 698) Millionen Aktien.

   Marktbeobachter sehen trotz der jüngsten Verluste durchaus noch Potenzial in Aktien, schon allein aus Mangel an anderen attraktiven Anlagemöglichkeiten.

   Die Zinsen seien noch immer Lichtjahre von ihren langjährigen Trends entfernt, meinte etwa Will Braman, Chief Investment Officer bei Ballentine Partners. Wenn man die Dividendenrenditen mit den Renditen von Staatsanleihen vergleiche, seien Aktien klar die interessanteren Investments. Für US-Anleihen kann sich Braman derzeit nicht begeistern.

   Die Masse der Anleger schien ähnlich zu denken und zog sich aus dem Anleihemarkt zurück. Sinkende Kurse trieben die Rendite zehnjähriger Treasurys um vier Basispunkte auf 2,42 Prozent nach oben. Die Lagerbestände des US-Großhandels waren im April höher als erwartet. In den Monaten davor waren sie ziemlich niedrig ausgefallen, was hauptsächlich den sinkenden Rohstoffpreisen geschuldet war. Wenn nun auch der Einzelhandel am Donnerstag steigende Umsätze meldet, wäre der Beweis erbracht, dass sich die US-Wirtschaft nach dem flauen ersten Quartal wieder belebt.

   Am Devisenmarkt gab der Euro vom Tageshoch etwas nach, nachdem er zunächst nach oben gelaufen war. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde im späten US-Handel mit 1,1273 Dollar bezahlt. Im Tagesverlauf war sie aber schon über 1,13 Dollar gestiegen.

   Die Rohstoffmärkte zeigten sich fester, wobei der niedrige Dollar etwas stützte. Der WTI-Ölpreis legte um 3,4 Prozent bzw 2 Dollar auf 60,14 Dollar je Barrel zu. Dies resultiere unter anderem aus der Hoffnung auf Stimulierungsmaßnahmen in China sowie dem Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Jemen, hieß es aus dem Handel. Im übrigen bereiteten sich die Teilnehmer auf neue Daten der U.S. Energy Information Administration und des American Petroleum Institute vor, die Aufschluss über den Stand der Ölmärkte geben können. Der Preis für die europäische Ölsorte Brent stieg um 3,5 Prozent bzw 2,19 Dollar auf 64,88 Dollar. Erholt zeigte sich auch der Goldpreis, der um 0,3 Prozent bzw 4 Dollar auf 1.177,60 Dollar je Feinunze zulegte.

   Unter den Einzelwerten ging es mit der Aktie von General Motors (GM) um 0,8 Prozent aufwärts. Fiat Chrysler hat Interesse an einer Fusion bekundet. GM hat indessen bereits gesagt, dass sie sich für ein Zusammengehen nicht erwärmen kann. Bei Herstellern von Geldautomaten scheint sich unterdessen eine Fusion anzubahnen. Diebold, die weltweite Nummer 2 der Branche, verhandele über den Kauf des deutschen Wettbewerbers Wincor Nixdorf, berichteten sowohl die Frankfurter Allgemeine Zeitung als auch die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Personen. Diebold wollte sich auf Anfrage nicht zu den Berichten äußern. Die Diebold-Aktie stieg um 7,4 Prozent.

   Die Aktie des Sportbekleidungs-Herstellers Lululemon Athletica verteuerte sich um 11 Prozent, nachdem die Erstquartalszahlen über den Erwartungen der Analysten gelegen hatten.

   Der Kurs von Netflix stieg auf den höchsten Stand seit einem Jahr und schloss um 3,2 Prozent höher bei 647,15 Dollar. Hintergrund waren Spekulationen, dass der Streamingdienst auf seiner Hauptversammlung am Dienstag einen Aktiensplit ankündigen könnte.

   General Electric (GE) hat den unter dem Namen Antares Capital agierenden Private-Equity-Bereich und ein Kreditportfolio für insgesamt 12 Milliarden US-Dollar an den kanadischen Pensionsfonds Canada Pension Plan Investment verkauft. GE habe damit nur zwei Monate nach der angekündigten Trennung von GE Capital bereits 55 Milliarden Dollar an Aktiva und damit die Hälfte seines diesjährigen Ziels verkauft. Die Aktie schloss leicht im Plus.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.764,04 -0,01 -2,51 S&P-500 2.080,15 0,04 0,87 Nasdaq-Comp. 5.013,87 -0,15 -7,76 Nasdaq-100 4.427,61 -0,09 -3,91

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 26/32 dn 2/32 0,713% +2,8BP 1% 3-year 99 23/32 dn 2/32 1,092% +2,7BP 1 1/2% 5-year 98 28/32 dn 4/32 1,737% +3,0BP 1 7/8% 7-year 98 6/32 dn 6/32 2,156% +3,0BP 2 1/8% 10-year 97 13/32 dn 6/32 2,417% +3,5BP 2 1/2% 30-year 97 9/32 dn 28/32 3,150% +4,6BP

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.13 Uhr Mo, 17.51 Uhr EUR/USD 1,1273 -0,40% 1,1318 1,1236 EUR/JPY 140,20 -0,32% 140,66 140,53 EUR/CHF 1,0497 0,14% 1,0482 1,0483 USD/JPY 124,37 0,09% 124,27 125,06 GBP/USD 1,5378 0,08% 1,5366 1,5274 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   June 09, 2015 16:14 ET (20:14 GMT)

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