04.02.2022 15:08:40

MÄRKTE USA/Wall Street vor weiteren Verlusten mit Zinsängsten

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Absturz des Vortages drohen weitere Verluste am Freitag an der Wall Street. Der Aktienterminmarkt deutet auf etwas leichtere Kurse hin. Mit einem sehr positiven US-Arbeitsmarktbericht drehen die US-Aktienfutures ins Minus. Händler sprechen von Zinsängsten. Mit diesen Daten werde ein großer Zinsschritt von 50 Basispunkten auf der März-Sitzung der US-Notenbank wahrscheinlicher, sagt ein Händler. Damit steuert auch die technologielastige Nasdaq, die am Vortag die Talfahrt angeführt hatte, nur auf eine wackelige Stabilisierung zu.

Etwas gestützt wird der Technologiesektor von Amazon, Snap und Pinterest. Alle drei Unternehmen haben überzeugende Geschäftsausweise vorgelegt - die Titel steigen vorbörslich um 11,4 bzw. 45,6 und 10,3 Prozent. Am Donnerstag hatten die Ergebnisse der Technologiegrößen Meta (Facebook) und Spotify noch verschreckt und die Talfahrt des Gesamtmarktes eingeläutet. "In den USA nehmen die Technologietitel einen bedeutenden Platz in den Indizes ein", erläutert Marktstratege Mike Bell von JP Morgan Asset Management.

Trotz der eigentlich gefallenen Würfel in der mittelfristigen US-Geldpolitik bleiben Wirtschaftsdaten von Bedeutung, denn nun wird über Tempo und Ausmaß der geldpolitischen Straffungen spekuliert. Die Arbeitsmarktdaten sprechen für eine forschere Gangart der Fed. Im Blick sind auch die Lohnzuwächse: Die gestiegenen Stundenlöhne untermauerten die Notwendigkeit höherer Leitzinsen, heißt es im Handel.

Berichtssaison macht weiter Kurse

Unter den Einzelwerten ziehen Unity Software vorbörslich um 14 Prozent an. Der Entwickler von Videospiel-Software hat mit Umsatz und Ergebnis die Erwartungen übertroffen und die Umsatzprognose angehoben. Gopro rücken um 5 Prozent vor. Der Kamerahersteller verdiente mehr als erwartet. Als überwiegend enttäuschend werden die Geschäftszahlen von Activision Blizzard bezeichnet. Die Aktie des Spieleentwicklers, der von Microsoft übernommen wird, zeigt sich 0,6 Prozent im Minus.

Gut kommen die Geschäftszahlen von News Corp an (+1,6%). Das Unternehmen ist Eigentümer von Dow Jones, zu der auch diese Nachrichtenagentur gehört. Negativ werden die Geschäftszahlen von Ford (-6,5%) aufgenommen, auch der Ausblick wird bemängelt. Clorox stürzen um 13 Prozent ab, der Hersteller von Desinfektionsprodukten verfehlte die Marktprognosen wegen gestiegener Kosten. Bill.com schießen um knapp 24 Prozent empor, der Anbieter von Finanzsoftware legte positive Geschäftszahlen und einen optimistischen Ausblick vor.

Erdöl erneut teurer

Die Ölpreise kennen auf dem Weg nach oben derzeit kaum ein Halten. Die Erdölsorten WTI und Brent werden beide über der Marke von 90 US-Dollar je Fass und damit auf frischen Siebenjahreshochs gehandelt. Auslöser für den jüngsten Preisanstieg sei ein Kälteeinbruch in Texas, der Sorgen vor Produktionsausfällen im größten US-Schieferölvorkommen Permian Becken schüre, heißt es. Vor einem Jahr sei es aufgrund einer Kältewelle zu massiven Beeinträchtigungen der dortigen Ölproduktion gekommen.

Mit den starken Arbeitsmarktdaten geraten die Anleihekurse unter Druck, die Renditen steigen. Mit diesen Daten verstummten auch die letzten Zweifler an einer forscheren Gangart der Fed, heißt es im Rentenhandel - auch mit Blick auf die deutlichen gestiegenen Stundenlöhne.

Die Arbeitsmarktdaten stützen auch den Dollar - mit der Aussicht auf steigende Zinsen. Der Dollarindex legt 0,2 Prozent zu. Anziehende Marktzinsen und steigende Dollarkurse belasten indes den Goldpreis.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,28 +8,6 1,19 55,0

5 Jahre 1,76 +8,6 1,67 49,7

7 Jahre 1,88 +7,3 1,80 43,6

10 Jahre 1,90 +6,2 1,84 38,9

30 Jahre 2,19 +3,1 2,16 28,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:50 Do, 17:32 % YTD

EUR/USD 1,1429 -0,1% 1,1465 1,1447 +0,5%

EUR/JPY 131,84 +0,2% 131,86 131,48 +0,7%

EUR/CHF 1,0573 +0,4% 1,0557 1,0512 +1,9%

EUR/GBP 0,8460 +0,6% 0,8440 0,8407 +0,7%

USD/JPY 115,35 +0,3% 115,01 114,83 +0,2%

GBP/USD 1,3510 -0,7% 1,3586 1,3617 -0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,3687 +0,3% 6,3574 6,3540 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 37.454,09 +1,4% 37.882,86 36.863,60 -19,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 92,32 90,27 +2,3% 2,05 +23,3%

Brent/ICE 92,82 91,11 +1,9% 1,71 +19,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.797,30 1.805,36 -0,4% -8,06 -1,8%

Silber (Spot) 22,23 22,44 -0,9% -0,21 -4,6%

Platin (Spot) 1.018,58 1.036,31 -1,7% -17,73 +5,0%

Kupfer-Future 4,46 4,47 -0,1% -0,01 +0,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

February 04, 2022 09:09 ET (14:09 GMT)

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