24.04.2020 15:08:45
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MÄRKTE USA/Wall Street vor Aufschlägen - Händler skeptisch
NEW YORK (Dow Jones)--Extrem schwache Wirtschaftsdaten und eine herbe Enttäuschung bei einem Medikamentenhoffnungsträger im Kampf gegen Covid-19 bringen Anleger an der Wall Street am Freitag nicht aus der Ruhe. Der Aktienterminmarkt suggeriert einen freundlichen Handelsbeginn am Kassamarkt. Immerhin hat der Kongress ein weiteres Hilfspaket auf den Weg gebracht. Das Volumen der Staatshilfen in den USA im Kampf gegen die Corona-Krise schwillt weiter gigantisch an. Das nun verabschiedete Programm hat ein Volumen von fast einer halben Billion Dollar und soll vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen unterstützen. Die Gesamtsumme der US-Staatsprogramme gegen die Krise wächst damit auf mehr als 2,5 Billionen Dollar.
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im März eingebrochen - und dies deutlicher als ohnehin befürchtet. In Deutschland war mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex der wichtige Frühindikator auf Allzeittief gesunken. Die Corona-Pandemie halte die Weltwirtschaft im Würgegriff, heißt es im Handel. Im frühen Handel steht nun noch die Revision der Verbraucherstimmung auf der Agenda.
Händler bleiben skeptisch
Darüber hinaus müssen Anleger noch einen Nackenschlag verdauen, denn bei der Suche nach einem Mittel gegen das neuartige Coronavirus gibt es einen Dämpfer: Der Wirkstoff Remdesivir ist Berichten zufolge bei einer klinischen Studie als Mittel gegen die von dem Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 durchgefallen. Allerdings weist der verantwortliche Pharmakonzern Gilead Sciences die Darstellung der Studienergebnisse energisch zurück und setzt auf eigene klinische Studien mit dem Medikament. Die Aktie des Unternehmens legt vorbörslich um 0,6 Prozent zu. Berichte über Erfolge bei klinischen Studien zu dem Mittel hatten die Börse jüngst noch beflügelt.
Händler tun sich angesichts der Nachrichtenlage schwer, die möglichen Aufschläge an der Wall Street zu erklären. Anleger konzentrierten sich auf die Hilfsprogramme, heißt es. "Der Markt hat sich die Frage gestellt, wie viel dauerhafter Schaden durch das Virus entstehen kann. Und die jüngste Daten sagen uns, dass sich der US-Arbeitsmarkt in einem Blutbad befindet", sagt Volkswirt Govinda Finn von Aberdeen Standard Investments. Ein Dreh in die Verlustzone im Handelsverlauf ist laut Händlern daher nicht ausgeschlossen.
Am Ölmarkt stabilisieren sich die Preise weiter - auf niedrigem Niveau allerdings. Einige Produzenten in den USA schließen vorübergehend ihre Fördereinrichtungen oder planen, dies zu tun. Andere Branchenunternehmen wollen sich den Förderbegrenzungen anschließen, die die Gruppe Opec+ ab 1. Mai auf den Weg bringen will. Kuwait will laut Berichten möglicherweise schon vorher mit der Förderreduzierungen beginnen. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 4,1 Prozent auf 17,16 US-Dollar je Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 2,1 Prozent auf 21,77 Dollar.
Euro erholt sich trotz Horrordaten
Mit der Erholung der Ölpreise zieht auch Gold weiter an. Gold und Silber dürften deutliche Wochenaufschläge bis zum Abend verbuchen. Die Feinunze steigt den dritten Tag in Folge - diesmal um 0,3 Prozent auf 1.735 US-Dollar. In einer Welt mit steigender Geldmenge durch das Krisenagieren der Notenbanken wird das Edelmetall immer Käufer finden, sagt ein Händler.
Am Rentenmarkt tut sich nicht viel, der Dollar neigt etwas zur Schwäche mit der leicht gestiegenen Risikoneigung. Der Euro war zunächst auf das niedrigste Niveau seit einem Monat gesunken, erholt sich aber wieder - trotz des desaströsen Ifo-Index auf Rekordtief in Deutschland. Der nach dem EU-Gipfel erkennbare Wille zur Einigung auf massive Wirtschaftsstimuli stütze den Euro, heißt es. Die Gemeinschaftswährung steigt nach einem Tagestief bei 1,0727 auf aktuell 1,08 Dollar.
Unter den Einzelaktien steigen American Express vorbörslich um 2,5 Prozent. Der Kreditkartenkonzern hat im ersten Quartal trotz stabiler Einnahmen einen massiven Gewinneinbruch verbucht. Das bereinigte Ergebnis überbot aber die Prognosen.
Der Aktienkurs von Intel fällt dagegen um 4,9 Prozent. Der Chip-Hersteller hat im ersten Quartal zwar einen Gewinn über Markterwartungen vorgelegt, jedoch den Ausblick auf das laufende Jahr wegen der Corona-Krise zurückgezogen. Zudem gibt es Berichte, wonach Apple ab 2021 den Verkauf von Computern mit eigenen Prozessoren plant. Dies hatte die Aktie bereits am Vortag unter Druck gesetzt.
Alphabet geben 1,3 Prozent nach. Medienberichten zufolge beabsichtigt die Tochter Google das Marketingbudget in der zweiten Jahreshälfte um bis zu 50 Prozent zu kürzen. Auch soll ein Einstellungsstopp verhängt werden.
Die Corona-Pandemie hat dem US-Mobilfunkanbieter Verizon Communications im ersten Quartal zu schaffen gemacht. Zwar übertraf der Branchenführer die Gewinnerwartungen der Analysten, doch litt das Mobilfunkgeschäft unter einer geringeren Nachfrage nach Smartphones, unter anderem weil der Konzern seine Filialen schließen musste. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr senkte Verizon. Die Titel bewegen sich kaum.
World Wrestling Entertainment schnellen um 13,3 Prozent empor. Der Sport-Show-Veranstalter hat mit seinen Erstquartalszahlen die Erwartungen übertroffen.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,22 -1,3 0,23 -98,6
5 Jahre 0,38 0,9 0,37 -154,9
7 Jahre 0,52 0,7 0,52 -172,4
10 Jahre 0,61 0,6 0,61 -183,2
30 Jahre 1,20 1,3 1,18 -187,1
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:25 Do, 17:35 % YTD
EUR/USD 1,0805 +0,25% 1,0760 1,0823 -3,7%
EUR/JPY 116,27 +0,27% 115,80 116,52 -4,6%
EUR/CHF 1,0529 +0,09% 1,0518 1,0523 -3,0%
EUR/GBP 0,8741 +0,16% 0,8726 0,8747 +3,3%
USD/JPY 107,61 +0,03% 107,62 107,67 -1,1%
GBP/USD 1,2361 +0,09% 1,2331 1,2373 -6,7%
USD/CNH (Offshore) 7,0891 -0,08% 7,0953 7,0810 +1,8%
Bitcoin
BTC/USD 7.499,26 -0,85% 7.512,26 7.546,76 +4,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 17,15 16,50 +3,9% 0,65 -71,2%
Brent/ICE 21,81 21,33 +2,3% 0,48 -66,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.731,87 1.729,60 +0,1% +2,27 +14,1%
Silber (Spot) 15,29 15,24 +0,4% +0,06 -14,3%
Platin (Spot) 763,70 765,15 -0,2% -1,45 -20,9%
Kupfer-Future 2,33 2,31 +0,6% +0,01 -17,2%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/mgo
(END) Dow Jones Newswires
April 24, 2020 09:08 ET (13:08 GMT)
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Capital One Financial Corp. | 176,00 | 0,00% | |
Gilead Sciences Inc. | 87,53 | -0,33% | |
Intel Corp. | 19,37 | 0,03% | |
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