04.02.2022 18:06:41

MÄRKTE USA/Wall Street uneinheitlich nach starkem Arbeitsmarktbericht

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Absturz des Vortages zeigt sich die Wall Street am letzten Handelstag der Woche mit einer uneinheitlichen Tendenz. Auslöser ist ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht für Januar, der die Zinssorgen wieder in den Fokus rückt. Mit einem Stellenaufbau um 467.000 wurde die Prognose von 150.000 klar übertroffen. Ökonomen hatten mit deutlich negativen Auswirkungen durch die Omikron-Variante gerechnet. Mit diesen starken Daten werde ein großer Zinsschritt von 50 Basispunkten auf der März-Sitzung der US-Notenbank wahrscheinlicher, sagt ein Händler. Die Fed-Funds-Futures preisen aktuell eine Erhöhung um 50 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 27 Prozent ein - nach 14 Prozent am Vortag.

"Der Arbeitsmarktbericht stärkt das Argument der Federal Reserve, dass die US-Wirtschaft stark genug ist, um eine straffere Geldpolitik in diesem Jahr zu verkraften", sagt Julian Koski, Chief Investment Officer bei New Age Alpha. Am Mittag (Ortszeit) fällt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 35.014 Punkten, der S&P-500 legt um 0,1 Prozent zu. Der sonst so zinssensible Technologie-Sektor wird von guten Zahlen von Amazon und Snap gestützt. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,9 Prozent aufwärts.

Amazon (+13,3%) und Snap (+48,1%) haben überzeugende Geschäftsausweise vorgelegt. Am Donnerstag hatten die Ergebnisse der Technologiegrößen Meta (Facebook) und Spotify noch verschreckt und die Talfahrt des Gesamtmarktes eingeläutet. "In den USA nehmen die Technologietitel einen bedeutenden Platz in den Indizes ein", so Marktstratege Mike Bell von JP Morgan Asset Management.

Trotz der eigentlich gefallenen Würfel in der mittelfristigen US-Geldpolitik bleiben US-Daten von Bedeutung, denn nun wird über Tempo und Ausmaß der geldpolitischen Straffungen spekuliert. Die jüngsten Arbeitsmarktdaten sprechen für eine forschere Gangart der Fed. Im Blick sind auch die Lohnzuwächse: Die gestiegenen Stundenlöhne untermauerten die Notwendigkeit höherer Leitzinsen, heißt es im Handel.

Berichtssaison macht weiter die Kurse

Unter den Einzelwerten ziehen Unity Software um 16,4 Prozent an. Der Entwickler von Videospiel-Software hat mit Umsatz und Ergebnis die Erwartungen übertroffen und die Umsatzprognose angehoben. Gopro rücken um 2,0 Prozent vor. Der Kamerahersteller verdiente mehr als erwartet. Als überwiegend enttäuschend werden die Geschäftszahlen von Activision Blizzard bezeichnet. Die Aktie des Spiele-Entwicklers, der von Microsoft übernommen wird, zeigt sich dennoch 0,2 Prozent im Plus.

Gut kommen die Geschäftszahlen von News Corp an, die Aktie verliert nach anfänglichen Gewinnen nun 1,3 Prozent. Das Unternehmen ist Eigentümer von Dow Jones, zu der auch diese Nachrichtenagentur gehört. Negativ werden die Geschäftszahlen von Ford (-10,9%) aufgenommen, auch der Ausblick wird bemängelt. Clorox stürzen um 14,2 Prozent ab, der Hersteller von Desinfektionsprodukten verfehlte die Marktprognosen wegen gestiegener Kosten. Bill.com schießen um 32,4 Prozent empor, der Anbieter von Finanzsoftware legte positive Geschäftszahlen und einen optimistischen Ausblick vor.

Erdöl erneut teurer

Die Ölpreise kennen auf dem Weg nach oben derzeit kaum ein Halten. Die Erdölsorten WTI und Brent werden beide über der Marke von 92 Dollar je Fass gehandelt und damit auf neuen Siebenjahreshochs. Auslöser für den jüngsten Preisanstieg sei ein Kälteeinbruch in Texas, der Sorgen vor möglichen Produktionsausfällen im größten US-Schieferölvorkommen Permian Becken schüre, heißt es. Vor einem Jahr sei es aufgrund einer Kältewelle zu massiven Beeinträchtigungen der dortigen Ölproduktion gekommen.

Mit den starken Arbeitsmarktdaten geraten die Anleihekurse unter Druck, die Renditen steigen kräftig. Mit diesen Daten verstummten auch die letzten Zweifler an einer forscheren Gangart der Fed, heißt es im Rentenhandel - auch mit Blick auf die deutlichen gestiegenen Stundenlöhne. Die zehnjährige Rendite liegt mit aktuell 1,93 Prozent wieder über dem Niveau vor der Pandemie.

Die Arbeitsmarktdaten stützen auch den Dollar - mit der Aussicht auf steigende Zinsen. Der Dollar-Index legt um 0,1 Prozent zu. Der Euro kann seine Vortagesgewinne behaupten, die ihn über die Marke von 1,14 Dollar geführt hatten.

Der Goldpreis stagniert trotz steigender Marktzinsen und höheren Dollar-Notierungen. Die steigenden Stundenlöhne in den USA könnten die Inflation zusätzlich befeuern, heißt es. Dies stütze den Preis für das Edelmetall etwas.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.013,73 -0,3% -97,43 -3,7%

S&P-500 4.482,92 +0,1% 5,48 -5,9%

Nasdaq-Comp. 14.000,60 +0,9% 121,78 -10,5%

Nasdaq-100 14.600,09 +0,7% 98,98 -10,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,30 +11,0 1,19 57,4

5 Jahre 1,78 +10,6 1,67 51,7

7 Jahre 1,90 +9,9 1,80 46,1

10 Jahre 1,93 +9,1 1,84 41,8

30 Jahre 2,22 +6,6 2,16 32,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:50 Do, 17:32 % YTD

EUR/USD 1,1453 +0,1% 1,1465 1,1447 +0,7%

EUR/JPY 131,96 +0,3% 131,86 131,48 +0,8%

EUR/CHF 1,0590 +0,6% 1,0557 1,0512 +2,1%

EUR/GBP 0,8456 +0,5% 0,8440 0,8407 +0,6%

USD/JPY 115,23 +0,2% 115,01 114,83 +0,1%

GBP/USD 1,3543 -0,4% 1,3586 1,3617 +0,1%

USD/CNH (Offshore) 6,3637 +0,2% 6,3574 6,3540 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 40.325,24 +9,2% 37.882,86 36.863,60 -12,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 92,62 90,27 +2,6% 2,35 +23,7%

Brent/ICE 93,45 91,11 +2,6% 2,34 +20,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.806,82 1.805,36 +0,1% +1,46 -1,2%

Silber (Spot) 22,46 22,44 +0,1% +0,02 -3,6%

Platin (Spot) 1.025,30 1.036,31 -1,1% -11,01 +5,7%

Kupfer-Future 4,46 4,47 -0,3% -0,01 -0,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 04, 2022 12:07 ET (17:07 GMT)

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