09.04.2018 18:21:43

MÄRKTE USA/Wall Street setzt auf Verhinderung eines Handelskrieges

NEW YORK (Dow Jones)--Die Schaukelbörse an der Wall Street setzt sich am Montag fort. Diesmal geht es nach oben, nachdem es zum Wochenschluss kräftig abwärts gegangen war. Die Ängste vor einem Handelskrieg haben sich wieder etwas verflüchtigt, unter anderem wegen neuer Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Er hat sich am Sonntag optimistisch zu einer Verhandlungslösung mit China geäußert. Auch Finanzminister Steven Mnuchin verbreitete diesbezüglich Optimismus. Zudem bekräftigte das Regime in Nordkorea die Bereitschaft, mit den USA über eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel verhandeln zu wollen.

Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag US-Ostküstenzeit 1,5 Prozent auf 24.298 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 1,7 bzw. 2,2 Prozent zu. "Das Potenzial für Fehltritte ist real, aber im Moment sehe ich nichts, was mich von der Meinung abbringen könnte, dass wir auf dem Weg zu einem einvernehmlichen Abkommen über den Handel zwischen diesen beiden Ländern sind. Für mich ist dies die Eröffnungssalve für Verhandlungen, die letztendlich zu einer stärkeren Handelsbeziehung zwischen den USA und China führen sollten", sagt Investmentstratege James Athey von Aberdeen Standard Investments. China zeigt sich jedoch nicht sehr verhandlungsbereit.

Etwas Hoffnung keimt aber auch deswegen auf, weil mit der allmählich startenden Berichtssaison wieder die Unternehmen anstatt der Politik in den Fokus rücken. So legen am Freitag drei große US-Banken ihre Quartalszahlen vor. Allerdings bleiben die Anleger vorsichtig, nachdem es in der vergangenen Woche zu wilden Bewegungen in beide Richtungen gekommen war.

Merck mit positiver Studie gesucht

Boeing profitieren von einem Großauftrag. American Airlines hat bei dem Konzern Großraumflugzeuge zum Listenpreis von mehr als 12 Milliarden US-Dollar bestellt und einen Vertrag zum Kauf von konkurrierenden Airbus-Flugzeugen gekündigt. Die Aktie steigt um 0,8 Prozent. Nach positiven Medikamentenstudien zu einem Lungenkrebspräparat ziehen Merck & Co um 4,8 Prozent an. Auch Pharmawettbewerber Abbvie verkündet positive Studienergebnisse, die Titel ziehen um 3,5 Prozent an. General Motors gewinnen nach einer Hochstufung durch Morgan Stanley 1,6 Prozent.

Paypal liegen 3,2 Prozent im Plus. Der Bezahldienstleister hat eine neue Partnerschaft mit einem kenianischen Digitalbezahlanbieter geschlossen, um in neue Regionen vorzustoßen. Überdies sehen Experten positiv, dass Paypal in jüngster Zeit zunehmend dazu übergeht, ihren Kunden auch klassische Bankdienstleistungen anzubieten. Die Avexis-Aktie explodiert um 79,4 Prozent. Novartis kauft das Biotechnologie-Unternehmen und bezahlt einen kräftigen Aufschlag von 88 Prozent.

Euro erholt sich nach schwacher Woche

Am Devisenmarkt rückt der Euro gegen den Dollar auf 1,2320 vor. Teilnehmer sprechen von einer Gegenbewegung, nachdem der Greenback in den beiden vergangenen Wochen Stärke gezeigt hatte. Die aktuelle Handelsspanne zwischen 1,22 und 1,25 Dollar bleibt indes intakt. Der ICE-Dollarindex verliert 0,3 Prozent. Nach neuen US-Sanktionen gegen Russland wertet der Rubel zur US-Devise auf den tiefsten Stand seit November ab.

Der Ölpreis erholt sich von seinen Freitagsverlusten. Dabei stützt neben dem leichteren Dollar auch die Hoffnung, dass ein Handelskrieg abgewendet werden kann. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,9 Prozent auf 63,27 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,9 Prozent auf 68,36 Dollar. Zudem ist die Förderung des Erdölkartells Opec im März auf ein Elfmonatstief gesunken. Vor allem Venezuela und Angola produzierten weniger Erdöl.

Der Goldpreis hat mit dem fallenden Dollar die Verluste egalisiert. Die Feinunze tendiert bei 1.333 Dollar 0,1 Prozent höher. Rentenpapiere stehen im Schatten des Aktienmarkts. Fallende Kurse treiben die Renditen der Zehnjahresanleihe um 3 Basispunkte auf 2,80 Prozent. Belastet wird der Rentenmarkt von Hoffnungen auf eine Verständigung im Handelskonflikt und nachlassenden Spannungen in Korea.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.297,57 1,52 364,81 -1,71

S&P-500 2.647,40 1,65 42,93 -0,98

Nasdaq-Comp. 7.069,18 2,23 154,07 2,40

Nasdaq-100 6.596,86 2,54 163,65 3,13

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,30 3,3 2,27 109,7

5 Jahre 2,61 2,7 2,59 69,0

7 Jahre 2,74 2,7 2,71 49,0

10 Jahre 2,80 2,8 2,78 36,0

30 Jahre 3,05 2,5 3,02 -2,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.22 Uhr Fr, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2316 +0,29% 1,2277 1,2271 +2,5%

EUR/JPY 131,91 +0,46% 131,44 131,33 -2,5%

EUR/CHF 1,1795 +0,18% 1,1785 1,1785 +0,7%

EUR/GBP 0,8717 +0,01% 0,8700 1,1483 -2,0%

USD/JPY 107,11 +0,17% 107,06 107,04 -4,9%

GBP/USD 1,4127 +0,27% 1,4110 1,4089 +4,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.742,29 -3,8% 7.117,57 6.624,87 -50,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,29 62,06 +2,0% 1,23 +5,0%

Brent/ICE 68,40 67,11 +1,9% 1,29 +4,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.333,03 1.332,00 +0,1% +1,03 +2,3%

Silber (Spot) 16,47 16,36 +0,6% +0,11 -2,8%

Platin (Spot) 934,35 913,65 +2,3% +20,70 +0,5%

Kupfer-Future 3,07 3,06 +0,5% +0,01 -7,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 09, 2018 12:22 ET (16:22 GMT)

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