07.05.2021 18:38:40

MÄRKTE USA/Wall Street nach Schreck über Jobdaten auf Allzeithoch

NEW YORK (Dow Jones)--Eine krasse Fehlprognose beschäftigt am Freitag die Wall Street. Der Arbeitsmarktbericht hat die Markterwartungen um Lichtjahre verfehlt. Vom größten Verfehlen der Erwartungen in der Geschichte ist die Rede und die Frage nach der Qualität der Analystenprognosen steht im Raum. Doch die schwachen Daten nehmen auch die Sorge vor einer Zinswende aus dem Markt. Vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq profitieren davon.

"Eine Sache ist klar. Die lockere Geldpolitik wird so schnell nicht weichen", bringt Chefmarktanalyst Naeem Aslam von AvaTrade die Stimmungslage im Handel auf den Punkt. Neel Kashkari, Notenbankgouverneur aus Minneapolis, zeigt sich ebenfalls überrascht von den Daten. Nach einer Schrecksekunde erholen sich die Aktienkurse schon wieder mit der Aussicht auf weiterhin niedrige Zinsen. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit steigt der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 34.704 Punkte und der S&P-500 um 0,7 Prozent. Beide Indizes markieren Allzeithochs. Der technologielastige Nasdaq-Composite klettert um 1,1 Prozent.

Dollar unter Druck

Am Devisenmarkt gerät der Dollar mit den enttäuschenden Daten unter Druck. Der Dollar-Index fällt um 0,4 Prozent, der Euro schießt auf 1,2157 US-Dollar in die Höhe nach Wechselkursen um 1,2060 vor den Daten. Zinserhöhungsspekulationen würden ausgepreist, heißt es.

Das gilt auch für den Rentenmarkt, wo die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um rund einen Basispunkt auf 1,56 Prozent sinkt. Damit erholen sich die Renditen schon wieder von ihren Tagestiefs. Die schwachen Daten und die Aussicht auf weiterhin niedrige Zinsen befeuern indes den Goldpreis. Die Ölpreise drehen unterdessen ins Plus. Gestützt werden Gold und Erdöl auch vom schwachen Dollar. Am Ölmarkt sieht man die Nachfrageeffekte als eher gering an. Immerhin finde in den USA ja weiter ein üppiger Stellenaufbau statt.

Roku und News Corp fest

Unter den Einzelaktien stehen weiter Quartalsausweise zahlreicher Unternehmen im Zentrum des Interesses. So verteuern sich Roku um 11,1 Prozent, nachdem der Hersteller von Streaming-Hardware einen Gewinnsprung im ersten Quartal vermeldet und einen optimistischen Ausblick geliefert hat. Gut kommen auch Geschäftszahlen und Ausblick des Kameraherstellers Gopro (+8,4%) an.

Peloton Interactive rücken um 0,7 Prozent vor, obwohl der Hersteller von Fitnessgeräten seinen Ausblick wegen einer Rückrufaktion nach unten revidiert hat. Allerdings hatte der Skandal um tödliche Unfälle mit einem Laufband des Unternehmens die Aktie schon in den zurückliegenden Wochen belastet.

Die A-Aktien von News Corp legten um 5,5 Prozent zu. Der Medienkonzern, zu dem auch diese Nachrichtenagentur gehört, hatte in seinem dritten Geschäftsquartal den Umsatz gesteigert und wieder einen Millionengewinn erzielt.

Die deutsche Biontech (+8,4%) und US-Kooperationspartner setzen auf die vollständige Zulassung ihres erfolgreichen Corona-Impfstoffes auch für Jugendliche. Pfizer zeigen sich derweil knapp behauptet. Nach Geschäftszahlen über Erwartung steigen die Titel des Reiseportals Expedia um 8,4 Prozent. Nach positiver Umsatzentwicklung ziehen der Kurs des Datenspeicheres Dropbox um 2,7 Prozent an.

Die Papiere des Produzenten fleischloser Nahrungsmittel Beyond Meat sinken um 3,4 Prozent. Die Gesellschaft setzt verstärkt auf eine Kooperation mit McDonald's. Aber coronabedingt sind hier viele Schnellrestaurants noch geschlossen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.703,89 0,45 155,36 13,39

S&P-500 4.230,29 0,68 28,67 12,63

Nasdaq-Comp. 13.779,13 1,07 146,28 6,91

Nasdaq-100 13.749,40 1,00 135,67 6,68

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,14 -1,6 0,16 2,4

5 Jahre 0,76 -4,0 0,80 40,2

7 Jahre 1,22 -2,7 1,25 57,4

10 Jahre 1,56 -0,8 1,57 64,0

30 Jahre 2,27 3,0 2,24 62,5

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:04 Uhr Do, 19:15 % YTD

EUR/USD 1,2158 +0,79% 1,2061 1,2051 -0,5%

EUR/JPY 132,04 +0,33% 131,59 131,48 +4,7%

EUR/CHF 1,0962 +0,12% 1,0946 1,0955 +1,4%

EUR/GBP 0,8692 +0,09% 0,8672 0,8677 -2,7%

USD/JPY 108,61 -0,43% 109,11 109,10 +5,2%

GBP/USD 1,3985 +0,68% 1,3909 1,3889 +2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,4205 -0,69% 6,4567 6,4673 -1,3%

Bitcoin

BTC/USD 57.801,01 +2,50% 55.738,76 56.993,76 +99,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,96 64,71 +0,4% 0,25 +33,6%

Brent/ICE 68,37 68,09 +0,4% 0,28 +33,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.830,57 1.815,40 +0,8% +15,17 -3,6%

Silber (Spot) 27,35 27,30 +0,2% +0,06 +3,6%

Platin (Spot) 1.251,00 1.256,38 -0,4% -5,38 +16,9%

Kupfer-Future 4,75 4,62 +2,9% +0,14 +34,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 07, 2021 12:39 ET (16:39 GMT)

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