27.01.2016 15:44:47
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MÄRKTE USA/Wall Street mit leichten Verlusten vor Fed-Sitzung
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Die Ölpreise bleiben Schrittmacher der Wall Street. Da diese zum Teil deutlich nachgeben, verwundert es laut Händlern nicht, dass der Aktienterminmarkt Abschläge am Kassamarkt signalisiert. Denn die Gewinne des Vortages waren zu großen Teilen der Ölpreisrally geschuldet. Nun stellen sich Marktteilnehmer auf knapp behauptete Eröffnungskurse am Kassamarkt ein. Aber neben den wieder sinkenden Ölpreisen bremst auch die anstehende Notenbankentscheidung das Käuferinteresse. Denn am Abend wird sich die Federal Reserve erstmals im neuen Jahr zur Geldpolitik äußern. Dazu gesellt sich noch ein mit Ernüchterung aufgenommener Geschäftsbericht des Technologiegiganten Apple. Insgesamt attestieren Händler dem Aktienmarkt aktuell aber eine erstaunliche Robustheit.
Fed dürfte stillhalten Zwar rechnen Marktteilnehmer aktuell nicht mit einer weiteren Leitzinserhöhung. Allerdings hat sich das Marktumfeld seit der ersten Zinserhöhung im Dezember dramatisch verändert. Die Ölpreise sind auf Zwölfjahrestiefs eingebrochen und haben die Aktienmärkte mit nach unten gerissen. Und über allem schwebt das Damoklesschwert eines konjunkturellen Abschwungs in China. "Fundamental dürften diese Faktoren die Perspektive weiterer Zinsanhebungen dämpfen", erläutert Analyst Lukman Otunuga von FXTM. "Aber mit der andauernden Diskussion, die Fed begehe einen Fehler, sollte sie bei erster Gelegenheit die Zinsen erhöhen, dürfte es sehr wahrscheinlich sein, dass das Sitzungsprotokoll einen ähnlich falkenhaften Zungenschlag offenbaren wird wie zuletzt im Dezember. Dies dürfte dem Versuch geschuldet sein, Glaubwürdigkeit wiederzugewinnen und weitere Verwerfungen vom Finanzmarkt fernzuhalten", so Otunuga.
Apple-Geschäftszahlen enttäuschen Mit Enttäuschung wird der Quartalsbericht von Apple aufgenommen. Vorbörslich gibt der Kurs um 3,8 Prozent nach. Im ersten Geschäftsquartal ist der Umsatz mit dem wichtigsten Ertragsbringer des Konzerns, dem iPhone, so langsam gewachsen wie seit seiner Einführung im Jahr 2007 nicht mehr. Für das laufende Quartal stellte Apple zudem einen deutlichen Umsatzrückgang in Aussicht, der noch dazu unter Markterwartungen liegt. Allerdings teilen nicht alle Marktbeobachter die Enttäuschung. So zeigt sich Morgan Stanley positiver gestimmt. Die Unternehmensprognose sei besser ausgefallen als befürchtet, heißt es. Die Analysten stufen die Aktie mit "Übergewichten" ein, senken aber das Kursziel auf 135 (143) US-Dollar. Damit prognostizieren die Experten aber ein Kurspotenzial von rund 40 Prozent.
Alle Augen auf den Lagerbestandsdaten bei Rohöl Wichtigster Taktgeber für die Finanzmärkte bleibt der Ölpreis. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 2,1 Prozent auf 30,76 US-Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,9 Prozent auf 31,51 Dollar je Fass. Im Sitzungsverlauf wird die US-Regierung die wöchentlichen Lagerbestandsdaten veröffentlichen. Anlegern schwant nichts Gutes, denn der Branchenverband American Petroleum Institute (API) hat bei seiner internen Erhebung deutlich gestiegene Erdölvorräte gemeldet. "Sollten sich die API-Daten auch nur vage bestätigen, dürften die Lagerbestände neue Allzeithochs in der vergangenen Woche erreicht haben (...)", warnt ein Ölanalyst vor einem erneuten Einbruch der Ölpreise. Es werde immer deutlicher, wie widerstandsfähig sich die US-Schieferölproduktion trotz der Preisverfalls zeige.
Am Devisenmarkt setzen Anleger auf eine taubenhaft gestimmte US-Notenbank. Der Dollar gibt auf breiter Front nach. Der Euro steigt im Gegenzug auf 1,0905 Dollar nach Wechselkursen um 1,0870 am Vorabend. Von der Dollarschwäche und der Aussicht auf eine weniger falkenhafte Federal Reserve profitiert der Goldpreis nicht. Nach dem Dreimonatshoch am Vortag werde die Luft dünner, heißt es. Die Feinunze kostet mit 1.120 Dollar ungefähr soviel wie am Vortag. Am US-Rentenmarkt glauben Anleger nicht auf Hinweise zur Verschiebung weiterer Leitzinserhöhungen durch die Fed, denn die Notierungen geben nach. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 2 Basispunkte auf 2,02 Prozent.
Unternehmensberichte wenig überzeugend Unter den Einzelaktien verlieren AT&T vorbörslich 2,3 Prozent. Der Telekomkonzern hat zwar im Schlussquartal eine Punktlandung hingelegt, will aber Schulden abbauen und weder bedeutende Übernahmen noch Aktienrückkäufe vornehmen. US Steel brechen nach Vorlage von Quartalszahlen und einem skeptischen Ausblick um 9,3 Prozent ein. Belastungen aus der Produktionsanpassung beim Jumbo 747-8 haben den Gewinn von Boeing im vierten Quartal geschmälert. Auch operativ verdiente der Flugzeughersteller weniger als im Vorjahr. Die Aktie verliert 6,3 Prozent. United Technologies verlieren 0,4 Prozent, der Konzern hat im vierten Quartal weniger als erwartet erlöst, aber deutlich mehr verdient.
Nach Viertquartalszahlen klar über Markterwartungen ziehen Biogen um 5,6 Prozent an. Der Kurs von VMware sinkt um 6,7 Prozent. Das Softwareunternehmen hat zwar im vierten Quartal überraschend gut verdient, plant aber den Abbau von 800 Arbeitsplätzen, was im ersten Halbjahr 2016 mit Sonderbelastungen einhergehen wird.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.32 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0896 0,18% 1,0877 1,0855 EUR/JPY 129,03 0,33% 128,60 128,55 EUR/CHF 1,1056 0,09% 1,1046 1,1039 GBP/EUR 1,3156 -0,19% 1,3181 1,3214 USD/JPY 118,42 0,18% 118,21 118,44 GBP/USD 1,4337 -0,02% 1,4340 1,4341ROHÖL zuletzt Vortag +/- % +/- USD WTI/Nymex 30,79 31,45 -2,10 -0,66 Brent/ICE 31,55 31,80 -0,79 -0,25
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.118,66 1.120,00 -0,1% -1,33 Silber (Spot) 14,50 14,51 -0,1% -0,01 Platin (Spot) 877,75 875,50 +0,3% +2,25 Kupfer-Future 2,05 2,04 +0,5% +0,01 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf/kla
(END) Dow Jones Newswires
January 27, 2016 09:14 ET (14:14 GMT)
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Boeing Co. | 177,22 | -0,49% | |
United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) | 37,09 | 3,84% | |
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