26.04.2024 15:06:45

MÄRKTE USA/Wall Street mit günstigen Preisdaten freundlich gesehen

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Verlusten des Vortages dürfte die Wall Street am Freitag auf Erholungskurs gehen. Gute Geschäftsausweise von Alphabet und Microsoft heben die Stimmung merklich an. Der Aktienterminmarkt deutet einen freundlichen Handelsbeginn am Kassamarkt an. Gestützt wird der Markt zudem von neuen Preisdaten, die etwas für Erleichterung sorgen. Der PCE-Preisdeflator der persönlichen Ausgaben für März ist bei der Kernrate auf Monatssicht exakt wie vorausgesagt ausgefallen - auf Jahressicht einen Tick höher. Die Kennziffer wird von der US-Notenbank sehr stark beachtet bei der Steuerung der Geldpolitik.

Am Vortag hatte der PCE-Deflator im Rahmen der BIP-Veröffentlichung noch stark nach oben überrascht und so Inflationsängste heraufbeschworen. "Unabhängig davon, wie man die Zahlen betrachtet, ist dies eindeutig nicht die Art von Inflationsdynamik, bei der sich die Fed mit einer Zinssenkung wohlfühlen könnte", sagte Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank mit Blick auf die Vortagesdaten. Doch scheinen die aktuellen Daten die Inflationsdynamik des Vortages nicht zu bestätigen. "Nach den Zahlen vom Donnerstag war viel Schlimmeres befürchtet worden", kommentiert ein Händler. Zinssenkungsfantasien blieben am Leben.

Technologieschwergewichte im Blick

Die Geschäftsausweise gleich dreier Giganten des US-Technologiesektors haben Anleger zu verarbeiten. Microsoft hat im dritten Geschäftsquartal den Gewinn dank der Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) deutlich gesteigert und besser abgeschnitten als erwartet. Weil die Nachfrage nach KI-Diensten die derzeitigen Möglichkeiten von Microsoft übersteigt, wird das Unternehmen mehr Geld in den Aufbau seiner Infrastruktur stecken. Vorbörslich legt der Kurs der Aktie um 4,2 Prozent zu.

Für Alphabet geht es sogar um über 11 Prozent aufwärts. Die Google-Mutter hat von starken Werbeerlösen und Kostensenkungen profitiert. Der Gewinn stieg deutlich stärker als der Umsatz, obwohl der Konzern fast doppelt so viel investierte wie im Vorjahreszeitraum. Gut kommen auch die erste Bardividende und ein neues Aktienrückkaufprogramm an.

Ganz anders bei Intel: Der Chipkonzern hat im ersten Quartal einen Verlust geschrieben und der Umsatz verfehlte den Konsens. Dazu blieb auch der Ausblick hinter den Markterwartungen zurück. Intel verbilligen sich um knapp 8 Prozent. Die Probleme bei Intel werden offenbar eher als hausgemacht betrachtet, denn Aktien wie AMD und Nvidia zeigen sich davon unbelastet - sie liegen 1,8 bzw. 1,9 Prozent fester.

Für die beiden Ölwerte Exxon Mobil und Chevron geht es 1,6 bzw. 0,8 Prozent talwärts. Sinkende Gaspreise und rückläufige Raffineriemargen haben Exxon im ersten Quartal einen Gewinnrückgang beschert, das Ergebnis fiel zudem schwächer aus als von Analysten erwartet. Wettbewerber Chevron hat im ersten Quartal 2024 wegen geringerer Gewinnspannen beim Verkauf raffinierter Produkte und niedrigeren Erdgasrealisierungen weniger verdient als im Vorjahr. Allerdings hatten Analysten im Schnitt einen höheren Gewinnrückgang befürchtet.

Der Pharmakonzern Pfizer hat die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für die Gentherapie Beqvez erhalten. Der Kurs gewinnt 0,7 Prozent. Bei Wettbewerber Abbvie (+1,4%) kommt vor allem der angehobene Ausblick gut an.

Ein Kursfeuerwerk zeichnet sich bei Snap ab, die vorbörslich über 23 Prozent höher gehandelt werden. Das Unternehmen, das hinter Snapchat steht, hat mit einem Umsatzplus von 21 Prozent die Markterwartung weit übertroffen wie auch die eigene Prognose.

Yen wertet immer weiter ab

Der sich bereits seit einiger Zeit im Bereich von 34-Jahrestiefs bewegende Yen ist auf einen neuen Tiefstand gefallen. Die Bank of Japan hat ihr Zinsziel unverändert gelassen, einen Monat nach ihrer ersten Zinserhöhung seit 17 Jahren. Gleichzeitig erhöhte sie ihren kurzfristigen Inflationsausblick. Am Markt hatten einige Akteure angesichts der Yen-Abwertung auf eine weitere Straffungen der Geldpolitik spekuliert. Devisenexperte George Saravelos von der Deutschen Bank bezeichnet die neuerliche Yen-Schwäche als gerechtfertigt an. Er sieht den Tag endlich als gekommen, an dem der Markt begreife, dass Japan eine Währungspolitik der "wohlwollenden Vernachlässigung des Yen" verfolge. Der Dollar gibt mit den US-Preisdaten leicht nach, der Dollarindex steigt auf Tagessicht um 0,1 Prozent.

Am Rentenmarkt fallen die Renditen nun mit den neuen Preisdaten, nachdem sie am Vortag noch deutlich zugelegt hatten. Die aktuellen Daten ließen die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen am Leben, heißt es. Der Goldpreis reagiert kaum auf die Daten, die leichten Aufschläge seien eher der steigenden Nachfrage in China zuzuordnen, heißt es.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,99 -0,7 5,00 57,0

5 Jahre 4,70 -1,9 4,72 70,0

7 Jahre 4,70 -2,8 4,73 73,0

10 Jahre 4,68 -2,3 4,70 80,1

30 Jahre 4,79 -2,2 4,81 82,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:25 Do, 17:21 % YTD

EUR/USD 1,0713 -0,1% 1,0730 1,0712 -3,0%

EUR/JPY 168,11 +0,7% 167,33 166,58 +8,0%

EUR/CHF 0,9782 -0,0% 0,9789 0,9783 +5,4%

EUR/GBP 0,8569 -0,0% 0,8576 0,8579 -1,2%

USD/JPY 156,93 +0,9% 155,94 155,52 +11,4%

GBP/USD 1,2501 -0,1% 1,2511 1,2486 -1,7%

USD/CNH (Offshore) 7,2654 +0,1% 7,2582 7,2610 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 64.192,50 -0,8% 64.451,46 63.536,36 +47,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 84,36 83,57 +0,9% +0,79 +16,3%

Brent/ICE 89,70 89,01 +0,8% +0,69 +17,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 29,225 29,90 -2,3% -0,67 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.342,31 2.332,03 +0,4% +10,28 +13,6%

Silber (Spot) 27,50 27,44 +0,2% +0,06 +15,7%

Platin (Spot) 917,33 918,65 -0,1% -1,33 -7,5%

Kupfer-Future 4,58 4,52 +1,4% +0,06 +17,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

April 26, 2024 09:07 ET (13:07 GMT)

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