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19.10.2018 18:29:46

MÄRKTE USA/Wall Street mit China-Beruhigungspille knapp im Plus

NEW YORK (Dow Jones)--Beruhigungspillen der chinesischen Notenbank sorgen an der Wall Street am Freitag für eine zaghafte Erholung von den Vortagesverlusten. Lediglich die Nasdaq notiert knapp im Minus. Doch die übergeordneten Sorgen, vor allem um das globale Wachstum, bleiben bestehen. Das Wirtschaftswachstum in China ist im dritten Quartal leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben und hat den niedrigsten Anstieg seit der globalen Finanzkrise 2009 verzeichnet. Anleger befürchten nun, dass dies den chinesischen Spielraum in den Verhandlungen mit den USA im Handelskonflikt einschränken könnte.

Wie schon am chinesischen Aktienmarkt, der zunächst mit deutlichen Abgaben auf die enttäuschenden BIP-Daten reagiert hatte, stützen beruhigende Worten der chinesischen Zentralbank auch in den USA die Börse. Chinas Notenbank prüft Maßnahmen, um die Nachfrage privater Unternehmen nach Finanzierungen zu decken. Die Signale werden als wachstumssteigernde Impulse gedeutet. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit gewinnt der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 25.471 Punkte, der S&P-500 legt um 0,3 Prozent zu und der Nasdaq-Composite verliert 0,1 Prozent.

Keine Entwarnung für Aktien

Händler betonen aber, dass sich das negative Börsenumfeld trotz der leichten Aufschläge nicht wirklich gebessert habe. "Jeder geht von einem erlahmenden Gewinnwachstum und steigenden Zinsen im nächsten Jahr aus. Historisch betrachtet ist das keine gute Mischung für Aktien. Ich denke, es besteht die Möglichkeit, dass der Bullenmarkt seine Hochs bereits gesehen hat", sagt Marktstratege Alec Young von FTSE Russell.

Als weiteres Ungemach wird indes Europa identifiziert mit dem sich abzeichnenden Konflikt zwischen Italien und der EU. Die EU-Kommission wirft Italien eine "beispiellose" Abweichung von den europäischen Haushaltsregeln vor. Italien plant eine deutlich höhere Neuverschuldung als mit Brüssel vereinbart. Es droht eine neue Euro-Krise mit möglichen Abstufungen der italienischen Kreditwürdigkeit. Nachdem die Renditen italienischer Staatsanleihen zunächst kräftig zugelegt haben, kommt es aktuell zu einer gewissen Entspannung, was auch dem US-Aktienmarkt hilft. Händler verweisen auf EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici, der sich eine Eurozone ohne Italien nicht vorstellen kann.

Paypal und American Express überzeugen mit Zahlen

Unter den Einzelaktien schießen Paypal um 8,6 Prozent nach oben. Der Zahlungsdienstleister überraschte im dritten Quartal positiv mit Umsatz und Ergebnis, doch verfehlte das Gesamtvolumen der Transaktionen die Schätzung der Analysten. Allerdings zeigte sich Paypal für das Geschäftsjahr optimistischer und hob das untere Ende der avisierten Prognosespanne an.

American Express gewinnen 3,1 Prozent. Der Finanzkonzern hat nicht nur über ein starkes drittes Quartal berichtet, sondern auch den Ausblick angehoben. Die Aktien des Versicherers AIG verlieren 2,4 Prozent. Wie andere Branchenvertreter zuvor meldete auch das US-Unternehmen eine ungewöhnlich hohe Schadensbelastung durch verschiedene Naturkatastrophen in Japan wie auch in den USA. Vor Steuern wird daher im dritten Quartal voraussichtlich ein Verlust anfallen.

Dowdupont fallen um 1,6 Prozent. Der Chemiekonzern kündigte eine Abschreibung von 4,6 Milliarden Dollar auf den Firmenwert seiner schwächelnden Agrarsparte an. Allerdings teilte Dowdupont auch mit, der Jahresausblick für das Agrargeschäft werde sich aufgrund der Abschreibung nicht ändern.

Der US-Mischkonzern Honeywell hat im dritten Quartal dank der guten Entwicklung im Bereich Luft- und Raumfahrt- sowie bei den Sicherheits- und Produktivitätslösungen mehr verdient als erwartet. Beim Umsatz hat der Konzern die Erwartungen der Analysten erfüllt. Das Unternehmen senkte seinen Ausblick für 2018, um die nun vollzogene Abspaltung der Tochter Garrett Motion zu berücksichtigen. Die Aktie gewinnt 0,1 Prozent.

Procter & Gamble hat im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen. Wachstum erzielte der US-Konsumgüterkonzern vor allem im Schönheitsgeschäft. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Die Aktie klettert um 6,9 Prozent.

Ölpreise mit leichter Erholung

Die Ölpreise legen nach den jüngst kräftigen Abgaben zu. Die Ölimporte in China sind im September auf Rekordniveau gestiegen. Bislang hätten die Saudis den Wegfall iranischen Erdöls mehr als kompensiert. Allerdings bewegten sich die Reservekapazitäten auf einem bedenklich niedrigen Niveau. Daher könnten kurzfristig Versorgungsengpässe auftreten, warnt ein Analyst. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,3 Prozent auf 69,52 Dollar, für Brent geht es um 1,4 Prozent auf 80,40 Dollar nach oben.

Der Euro erholt sich mit den Moscovici-Aussagen auf 1,1515 Dollar nach einem Tagestief bei 1,1433. Der ICE-Dollarindex zeigt sich mit der Euro-Erholung nun 0,1 Prozent im Minus.

Der Goldpreis profitiert weiter von der Suche der Anleger nach Sicherheit, die allerdings etwas nachgelassen hat. Die Feinunze verteuert sich um 0,1 Prozent auf 1.227 Dollar. Auch US-Rentenpapiere sind mit den Entspannungssignalen aus China und Europa nicht mehr so gefragt, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 0,6 Basispunkte auf 3,19 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.471,39 0,36 91,94 3,04

S&P-500 2.775,86 0,26 7,08 3,82

Nasdaq-Comp. 7.479,09 -0,08 -6,05 8,34

Nasdaq-100 7.125,99 0,14 9,90 11,41

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,88 0,9 2,87 168,1

5 Jahre 3,04 1,4 3,03 111,5

7 Jahre 3,12 0,3 3,12 87,5

10 Jahre 3,19 0,6 3,18 74,2

30 Jahre 3,37 0,2 3,37

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:49 Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1514 +0,50% 1,1439 1,1498 -4,2%

EUR/JPY 129,50 +0,76% 128,59 129,08 -4,3%

EUR/CHF 1,1481 +0,66% 1,1410 1,1440 -2,0%

EUR/GBP 0,8829 +0,36% 0,8791 0,8793 -0,7%

USD/JPY 112,46 +0,25% 112,42 112,26 -0,2%

GBP/USD 1,3041 +0,15% 1,3012 1,3075 -3,5%

Bitcoin

BTC/USD 6.460,38 -0,3% 6.456,70 6.539,85 -52,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,32 68,65 +1,0% 0,67 +18,7%

Brent/ICE 80,11 79,29 +1,0% 0,82 +26,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.227,49 1.225,91 +0,1% +1,59 -5,8%

Silber (Spot) 14,63 14,58 +0,4% +0,06 -13,6%

Platin (Spot) 831,85 828,00 +0,5% +3,85 -10,5%

Kupfer-Future 2,78 2,75 +1,1% +0,03 -17,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2018 12:29 ET (16:29 GMT)

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Honeywell 219,00 1,60% Honeywell
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