06.10.2016 22:52:47
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MÄRKTE USA/Wall Street kaum verändert - Twitter stürzen ab
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Vortagesaufschlägen haben sich die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag kaum bewegt. Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 18.269 Punkte, der S&P-500 stieg um 0,1 Prozent, der Nasdaq-Composite fiel um 0,2 Prozent. Umgesetzt wurden 816 (Mittwoch: 986) Millionen Aktien. Dabei kamen auf 1.341 Kursgewinner 1.665 -verlierer, während 101 Titel unverändert schlossen. Vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag agierten die Anleger sehr vorsichtig, hieß es.
Dass sich die Verluste in Grenzen hielten, war nach Aussagen aus dem Handel auch dem EZB-Vizepräsidenten Victor Constancio zu verdanken. Dieser sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag, die EZB habe das Thema Tapering nicht diskutiert. Am Dienstag hatte Bloomberg die Märkte mit der Meldung aufgeschreckt, die EZB erwäge ein allmähliches Zurückfahren ihrer Anleihekäufe schon vor dem Ende des Kaufprogramms.
Doch während sich die Verluste am breiten Markt in Grenzen hielten, erlebte die Twitter-Aktie einen regelrechten Absturz um gut 20 Prozent, nachdem sie in den vergangenen Tagen von Übernahmespekulationen profitiert hatte. Wie es aussieht, will nun doch keiner den Kurznachrichtendienst haben: Laut einem Bericht einer auf Technologiethemen spezialisierten Nachrichtenseite ist nicht mit Geboten durch Apple, Alphabet oder Walt Disney zu rechnen. Die Titel des Software-Unternehmens Salesforce stiegen um 4,2 Prozent. Das Unternehmen gilt als potenzieller Käufer des Kurznachrichtendienstes und war dafür von Analysten heftig gescholten worden, was die Aktie zuletzt stark belastet hatte.
Zinsspekulationen, über lange Zeit ein Belastungsfaktor, scheinen unterdessen zuletzt etwas an Einfluss verloren zu haben. Der sehr gute ISM-Index für den Dienstleistungssektor vom Mittwoch gab der US-Notenbank zwar eigentlich ein gutes Argument dafür in die Hand, die Zinsen bald zu erhöhen, doch schien die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik die Anleger nicht mehr zu verunsichern, denn die Aktienkurse legten am Mittwoch gleichwohl zu.
Ob sich die Wall Street auch weiterhin relativ resistent gegenüber Spekulationen auf steigende Leitzinsen zeigen wird, dürfte sich spätestens am Freitag erweisen, wenn der offizielle Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird - sofern dieser positiv ausfallen sollte.
Einen kleinen Fingerzeig, in welche Richtungen sich die Spekulationen bewegen könnten, lieferten die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten. In den USA sind in der Woche weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Der Wert stellt den niedrigsten seit April dar, als die Anträge auf den tiefsten Stand seit fast 43 Jahren gesunken waren. Die Erstanträge liegen nun seit 83 Wochen unter der Marke von 300.000, die längste solche Strecke seit 1970.
"Der Markt bleibt gefangen in einer Handelsspanne vor dem Arbeitsmarktbericht und der beginnenden Drittquartalssaison", merkte Analyst Jasper Lawler von CMC Markets an. Auch andere Marktbeobachter erklärten die eher ruhige Sitzung am Donnerstag mit den immens wichtigen Arbeitsmarktdaten zum Wochenschluss. Der Fokus liege eindeutig auf Freitag, hieß es. "Die Fed vollzieht einen Drahtseilakt. Nach den jüngsten Äußerungen aus dem Kreise der US-Notenbank und Konjunkturdaten über Markterwartung kommen Investoren ins Grübeln. Der Moment geldpolitischer Straffung ist vielleicht nah und risikoreiche Vermögenswerte könnten leiden", sagte Devisenstratege Neil Mellor von BNY Mellon.
Ölpreisrally dauert an Die Rally am Ölmarkt setzte sich derweil fort. US-Leichtöl der Sorte WTI stieg erstmals seit Ende Juni über die wichtige 50-Dollar-Marke. Zum Settlement verteuerte sich WTI um 1,1 Prozent auf 50,44 Dollar. Brent-Öl sprang klar über die Marke von 52 Dollar. Im Handel wurde auf ein weiteres informelles Treffen des Erdölkartells Opec am Wochenende in Istanbul verwiesen. Auch Russland, das nicht der Opec angehört, wird dort vertreten sein, wie aus informierten Kreisen verlautet. Diese neuerliche Zusammenkunft untermauere den Willen, sich auf eine Förderbegrenzung zu verständigen, hiéß es im Handel. Die Skepsis unter Analysten über einen Erfolg der Versuche bleibt aber bestehen. Einige senkten sogar ihre Preisprojektionen. Doch auch der fortgesetzte Lagerabbau in den USA treibt die Preise. Zudem zieht Wirbelsturm "Matthew" auf die US-Küste zu, auch wenn es zunächst nicht nach einer Beeinträchtigung der Ölindustrie in den USA aussah. Allerdings wurde der Hurrikan auf die Stufe 4 von Stufe 3 hochgestuft, und Präsident Barack Obama verhängte den Ausnahmezustand über Florida.
Die sich immer deutlicher abzeichnende Leitzinserhöhung in den USA stützte den Dollar, der Euro neigte mit 1,1150 Dollar nach Wechselkursen über 1,12 am Vorabend zur Schwäche. Auch gegenüber anderen Währungen blieb der Greenback auf dem Vormarsch. Das wegen der Sorgen um einen "harten Brexit" zuletzt stark unter Druck geratene britische Pfund fiel abermals unter 1,27 Dollar und ging am Abend mit etwa 1,2615 Dollar um. Über 30 Jahre wurde das Pfund über dieser Marke gehandelt. Zinserhöhungsfantasien und Dollarstärke drückten den Goldpreis zum Settlement um weitere 1,2 Prozent auf 1.253 Dollar, den tiefsten Stand seit Anfang Juni. Fünf Tage währte die Talfahrt des Edelmetalls nun schon.
Die Spekulationen auf steigende Zinsen drückten auch US-Rentenpapiere, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 2 Basispunkte auf 1,74 Prozent. Laut Händlern kam der Abgabedruck aber auch durch die Talfahrt bei britischen Gilts. Auslöser war ein Bericht der Zeitung "Telegraph", dem zufolge die Bank of England eine Abkehr der extrem lockeren Geldpolitik erwägt, während die Regierung des Landes angesichts des Brexits die Steuern senken und die Staatsausgaben erhöhen will.
Tesla leiden unter Goldman Sachs Nach einer Abstufung durch Goldman Sachs büßten die Titel des Elektroautomobilherstellers Tesla 3,6 Prozent ein. Goldman hatte auch den ganzen US-Autosektor auf "Cautious" von "Neutral" zurückgestuft. Eine Verkaufsempfehlung der Nomura-Analysten drückte den Kurs von American Express um 3,8 Prozent.
Der Einzelhandelskonzern Wal-Mart ist nicht sonderlich optimistisch für das kommende Jahr. Der Gewinnausblick ist eher verhalten. Das Unternehmen senkt zudem seine Investitionen weiter und versucht, sich dem für den stationären Handel schwierigen Umfeld anzupassen. Die Aktie gab 3,2 Prozent nach.
Der Pharmakonzern Pfizer verkauft sein Geschäft mit Infusionstechnologie. Die Sparte mit dem Namen Hospira Infusion Systems geht für rund 1 Milliarde US-Dollar an die kalifornische ICU Medical. Pfizer büßten 0,7 Prozent ein.
Hurrikan Matthew lastete schwer auf den Aktien von Versicherern, allen voran auf dem Kurs von Universal Insurance, deren Kurs um gut 12 Prozent einbrach. Universal verfügt über den größten Marktanteil der Branche in Florida. Gefragt waren dagegen die Aktien der Hersteller von Baustoffen und Bedachungsmaterialien. Owens Corning gewannen 2,6 Prozent und Beacon Roofing Supply 4,3 Prozent. Auch die Aktien der Baumarktkette Home Depot profitierten mit Kursgewinnen von 2 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.268,50 -0,07 -12,53 4,84 S&P-500 2.160,77 0,05 1,04 5,72 Nasdaq-Comp. 5.306,85 -0,17 -9,17 5,98 Nasdaq-100 4.873,92 -0,08 -3,83 6,11ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-year 99 25/32 dn 1/32 0,853% +0,8BP 3/4% 3-year 99 21/32 dn 2/32 0,991% +2,2BP 1 1/8% 5-year 99 8/32 dn 4/32 1,281% +2,5BP 1 3/8% 7-year 98 22/32 dn 6/32 1,572% +2,9BP 1 1/2% 10-year 97 26/32 dn 7/32 1,741% +2,5BP 2 1/4% 30-year 95 19/32 dn 15/32 2,458% +2,3BP
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:27 Mi, 17:21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1149 -0,38% 1,1192 1,1207 +2,7% EUR/JPY 116,0085 +0,05% 115,9484 115,96 -24,2% EUR/CHF 1,0940 +0,11% 1,0928 1,0940 +0,6% EUR/GBP 0,8839 +0,54% 0,8806 1,1390 +20,0% USD/JPY 104,04 +0,45% 103,58 103,47 -11,4% GBP/USD 1,2615 -0,74% 1,2709 1,2764 -14,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,54 49,83 +1,4% 0,71 +16,6% Brent/ICE 52,57 51,86 +1,4% 0,71 +17,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.254,11 1.266,84 -1,0% -12,73 +18,2% Silber (Spot) 17,31 17,74 -2,4% -0,43 +25,3% Platin (Spot) 963,95 976,90 -1,3% -12,95 +8,1% Kupfer-Future 2,16 2,16 -0,4% -0,01 +0,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/
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October 06, 2016 16:21 ET (20:21 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
American Express Co. | 307,15 | 1,24% |
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Beacon Roofing Supply Inc. | 114,00 | 55,10% |
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Home Depot Inc., The | 397,55 | 1,20% |
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Owens Corning IncShs | 174,75 | 0,34% |
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Pfizer Inc. | 25,45 | 2,50% |
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Salesforce | 332,95 | -0,69% |
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Tesla | 362,95 | -3,73% |
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Universal Insurance Holdings Inc | 19,00 | 1,60% |
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Wal-Mart Stores Inc Cert.Deposito Arg.Repr. 0.3333 Shs | 6 720,00 | 1,82% |
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