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03.05.2023 14:50:49

MÄRKTE USA/Wall Street im Vorfeld der Fed stabilisiert gesehen

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Talfahrt des Vortages lässt der Aktienterminmarkt am Mittwoch einen gut behaupteten Handelsbeginn am US-Kassamarkt vermuten. Händler sprechen von einer Stabilisierung bzw. kraftlosen Mini-Erholung und verweisen auf die im späten Geschäft anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank. Mit aktuell 88-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird von der US-Notenbank eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte auf den Bereich 5,00 bis 5,25 Prozent erwartet, am Vortag hatte dieser Wert zum Teil deutlich über der 90-Prozentmarke gelegen. Die entscheidendere Frage sei ohnehin, wie es mit dem Zinspfad anschließend weitergehe, heißt es. Viele Marktteilnehmer setzten auf eine Zinserhöhungspause oder spekulierten sogar bereits auf Zinssenkungen für den späteren Jahresverlauf. Denn die Rezessionssorgen wüchsen.

Zuletzt war die Zahl der offenen Stellen in den USA hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Angesichts des angespannten Arbeitsmarktes dürfte diese Entwicklung für die Fed zwar in die richtige Richtung zeigen, für die Konjunkturentwicklung sind dies aber Warnsignale. Denn die Entscheidung der Fed fällt in eine Zeit, in der Anleger durch die wieder aufkeimende Angst im Bankensektor, die Sorge um die Schuldenobergrenze in den USA und Anzeichen für Risse im bisher starken US-Arbeitsmarkt verunsichert werden. Dass der Arbeitsmarkt am Mittwoch erneut starke Signale aussendet, dürfte für die Zinsentscheidung am Abend zu spät kommen. Der ADP-Arbeitsmarktbericht für April offenbart einen Stellenaufbau weit oberhalb der Marktprognose.

"Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank wird die Vorsicht in den Vordergrund rücken, da Anleger darüber nachdenken, wie es mit der US-Wirtschaft weitergeht. Die Befürchtungen, dass in den regionalen Banken ein Strudel von Problemen lauert und es zu einem weiteren Zusammenbruch kommen könnte, wenn die Zinssätze wieder angehoben werden, haben sich erneut verstärkt", warnt Chefmarktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown.

Weiter Sorgen um Regionalbanken

Wie sehr Anleger um die Stabilität bei regionalen Banken in Sorge sind, verdeutlicht der erneute Abverkauf der Sektorwerte bzw. die extreme Volatilität im Sektor: So steigen PacWest Bancorp vorbörslich um 1,5 Prozent, zwischenzeitlich war der Kurs um 12 Prozent eingebrochen. Auch andere Branchentitel erholen sich deutlich. Metropolitan Bank Holding geben 1,1 Prozent nach, lagen aber auch schon 8 Prozent hinten.

Am Rentenmarkt geben die Renditen weiter nach. Anleger setzten offenbar auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus nach der fest eingepreisten Anhebung am Abend, heißt es im Handel. Der Anstieg der Rentennotierungen weise auch auf die steigenden Rezessionssorgen hin.

Rezessionssorgen am Erdölmarkt

Dazu passen auch die abermals deutlich sinkenden Erdölpreise. Bereits am Vortag waren die Rohölpreise mit Nachfragesorgen unter Druck geraten. Selbst ein Rückgang der US-Rohöllagerbestände nach Daten des American Petroleum Institutes (API) hält den Preisverfall nicht auf, zumal die Benzinbestände in den USA gestiegen sind.

Der Dollar gibt mit der Erwartung auf ein Ende der Leitzinsanhebungen durch die Fed nach, der Dollarindex büßt 0,4 Prozent ein. Mit der Zinserhöhung am Abend wäre laut den Projektionen der Fed vom März der Zinsgipfel erreicht.

Quartalsausweise machen Kurse

Der Aktienkurs von AMD büßt vorbörslich 7,2 Prozent ein. Der Chiphersteller hat im ersten Quartal die Markterwartungen übertroffen, aber der Ausblick auf das laufende Quartal sorgte für Enttäuschung.

Die Kaffeehauskette Starbucks hat im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Das Unternehmen verwies zur Begründung auf höhere Preise und einen effizienteren Betrieb. Die Aktie gibt jedoch 5,5 Prozent nach, allerdings war sie zu Wochenbeginn auf ein Jahreshoch gestiegen, was auf Gewinnmitnahmen hindeutet.

Ford (-0,9%) hat im ersten Quartal einen Nettogewinn erzielt und damit einen Verlust aus dem Vorjahr teilweise wieder wettgemacht. Der Ausblick wurde bestätigt, hier hatten sich einige Händler mehr erhofft.

Match Group verzeichnete im Anfangsquartal einen Gewinn- und Umsatzrückgang, hob aber die Stärken ihrer Dating-Apps hervor. Die Aktie gewinnt 3,5 Prozent. Livent ziehen um 9,2 Prozent an, nachdem das Lithiumunternehmen besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse für das erste Quartal bekannt gegeben und den Ausblick für das Jahr angehoben hat.

Andersons fallen hingegen um 6,6 Prozent. Das in der Landwirtschaft verwurzelte diversifizierte Unternehmen hat im abgelaufenen Quartal einen unerwarteten Verlust verzeichnet. Super Micro Computer gewinnen 8,5 Prozent, nachdem Quartalsbericht und Unternehmensprognose besser als gedacht ausgefallen sind.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,96 -2,1 3,98 -46,3

5 Jahre 3,43 -3,8 3,47 -57,2

7 Jahre 3,41 -2,9 3,44 -55,6

10 Jahre 3,41 -2,2 3,43 -47,5

30 Jahre 3,69 -2,1 3,71 -27,8

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:32 Di, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,1039 +0,3% 1,1023 1,0983 +3,1%

EUR/JPY 149,64 -0,4% 149,95 149,92 +6,6%

EUR/CHF 0,9807 -0,2% 0,9820 0,9816 -0,9%

EUR/GBP 0,8831 +0,1% 0,8826 0,8818 -0,2%

USD/JPY 135,56 -0,7% 136,03 136,52 +3,4%

GBP/USD 1,2501 +0,2% 1,2490 1,2455 +3,4%

USD/CNH (Offshore) 6,9204 -0,2% 6,9332 6,9392 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 28.514,69 -0,5% 28.583,13 28.521,00 +71,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,54 71,66 -3,0% -2,12 -13,3%

Brent/ICE 73,32 75,32 -2,7% -2,00 -13,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 37,02 37,53 -1,4% -0,51 -51,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.011,07 2.016,67 -0,3% -5,61 +10,3%

Silber (Spot) 25,13 25,43 -1,2% -0,30 +4,8%

Platin (Spot) 1.058,55 1.070,00 -1,1% -11,45 -0,9%

Kupfer-Future 3,86 3,86 -0,0% -0,00 +1,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/mgo

(END) Dow Jones Newswires

May 03, 2023 08:50 ET (12:50 GMT)

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