03.01.2020 18:13:48
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MÄRKTE USA/US-Börsen von Eskalation des US-Iran-Konflikts belastet
NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem fulminanten Jahresauftakt verzeichnen die US-Börsen am Freitag Verluste, nachdem bei einem US-Militärschlag nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad ein hochrangiger iranischer General getötet wurde. Allerdings erholen sich die Aktienmärkte von ihren Tagestiefs zu Handelsbeginn wieder etwas.
Der Dow-Jones-Index verlor unmittelbar nach der Startglocke 1 Prozent, gegen Mittag (Ortszeit New York) liegt er nun noch mit 0,7 Prozent im Minus bei 28.682 Punkten. Der S&P-500 verliert 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,6 Prozent.
Geopolitische Risiken seien nicht verschwunden, nur weil der Aktienmarkt zuletzt gut gelaufen sei, kommentiert Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management, die jüngste Eskalation des Konflikts zwischen den USA und Iran. Sobald sich am Markt eine gewisse Selbstzufriedenheit breitgemacht habe, könne schon ein vergleichsweise unbedeutendes Ereignis einen abrupten Richtungswechsel herbeiführen. Andere Beobachter zitieren hingegen die alte Börsenweisheit, dass politische Börsen kurze Beine haben.
Veröffentlichte Konjunkturdaten zeigten indessen Licht und Schatten. Während die Bauausgaben im November saisonbereinigt um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat stiegen und die Erwartungen einer Zunahme um 0,4 Prozent von Ökonomen übertroffen haben, hat sich das Wachstum der US-Industrie im Dezember weiter verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 47,2 (Vormonat: 48,1). Ökonomen hatten indessen einen Anstieg auf 49,0 prognostiziert.
Auf der Konjunkturagenda für den Freitag steht nun noch das Protokoll der US-Notenbanksitzung vom Dezember. Dieses wird um 20:00 Uhr MEZ erwartet.
Ölpreise steigen - "Sichere Häfen" gesucht
Die Nachricht vom Tod des iranischen Generals Kassem Soleimani lässt die Ölpreise steigen, denn am Markt geht die Angst um, dass Teheran die Straße von Hormus am Persischen Golf für Öltanker sperren könnte. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI steigt um 2,2 Prozent auf 62,54 Dollar, die europäische Referenzsorte Brent verteuert sich um 2,7 Prozent auf 68,01 Dollar.
Die US-Öllagerbestände gaben dem Markt keinen zusätzlichen positiven Impuls. Sie fielen zwar nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) deutlich um 11,46 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Analysten hatten einen Rückgang um 3,3 Millionen Barrel vorhergesagt. Jedoch stagnierte die Ölproduktion in den USA auf einem Rekordniveau von 12,9 Millionen Barrel pro Tag.
Gefragt sind auch vermeintlich sichere Häfen wie Gold oder Staatsanleihen. Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 1,2 Prozent auf 1.549 Dollar. Am Anleihemarkt drücken steigende Notierungen die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 4,2 Basispunkte auf 1,83 Prozent.
Nutznießer der Ereignisse im Irak sind ferner Fluchtwährungen wie der Yen. Der Dollar sinkt auf 107,93 Yen, nachdem er am Donnerstag in der Spitze noch 108,87 Yen gekostet hatte. Der Euro erholt sich von seinem Tagestief zum Dollar etwas. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1174 Dollar gegenüber 1,1125 im Tief. Am Vortag zur gleichen Zeit ging der Euro noch für 1,1195 Dollar um.
Rüstungsaktien gesucht - Tesla mit Rekordabsatz auf Allzeithoch
Aktien von Rüstungsunternehmen profitieren von der Eskalation des US-iranischen Konflikts. Lockheed Martin rücken knapp 4,0 Prozent vor, Northrop Grumman um 4,7 Prozent und Raytheon um 1,4 Prozent.
Aktien der Energiebranche zeigen sich im Windschatten der Ölpreise uneinheitlich. Für Exxon Mobile geht es leicht um 0,7 Prozent nach unten, Chevron notieren 0,4 Prozent leichter. Chesapeak Energy hingegen steigen um 4,8 Prozent.
Für Fluggesellschaften sind höhere Ölpreise negativ. Entsprechend geben die Aktien des Sektors überdurchschnittlich nach. American Airlines verbilligen sich um 3,2 und Delta um 2,1 Prozent. Alaska Air Group geben um 2,2 Prozent nach.
Die Tesla-Aktie steigt derweil um 4,4 Prozent auf ein Rekordhoch. Der Hersteller von Elektroautos hat im vierten Quartal einen Rekordabsatz verzeichnet.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 28.681,46 -0,65 -187,34 0,50
S&P-500 3.241,33 -0,51 -16,52 0,33
Nasdaq-Comp. 9.041,03 -0,56 -51,16 0,76
Nasdaq-100 8.819,52 -0,59 -52,70 0,99
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,55 -2,0 1,57 34,7
5 Jahre 1,63 -3,9 1,67 -29,7
7 Jahre 1,75 -4,9 1,80 -50,1
10 Jahre 1,83 -4,2 1,88 -61,1
30 Jahre 2,29 -3,7 2,33 -77,3
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.35 Uhr Do, 17:10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1174 +0,02% 1,1159 1,1195 -0,4%
EUR/JPY 120,60 -0,54% 120,56 121,24 -1,1%
EUR/CHF 1,0843 -0,10% 1,0833 1,0857 -0,1%
EUR/GBP 0,8532 +0,36% 0,8512 0,8494 +0,8%
USD/JPY 107,93 -0,57% 108,04 108,29 -0,8%
GBP/USD 1,3098 -0,33% 1,3110 1,3180 -1,2%
USD/CNH (Offshore) 6,9626 +0,06% 6,9686 6,9609 -0,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.377,26 +6,17% 7.206,26 7.096,51 +2,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,54 61,18 +2,2% 1,36 +2,4%
Brent/ICE 68,01 66,25 +2,7% 1,76 +3,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.549,02 1.529,90 +1,2% +19,12 +2,1%
Silber (Spot) 18,10 18,05 +0,3% +0,05 +1,4%
Platin (Spot) 986,35 979,00 +0,8% +7,35 +2,2%
Kupfer-Future 2,78 2,83 -1,5% -0,04 -0,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/err/cln
(END) Dow Jones Newswires
January 03, 2020 12:14 ET (17:14 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Alaska Air Group Inc. | 71,60 | 0,45% |
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American Airlines Inc | 14,53 | -2,63% |
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Chevron Corp. | 150,34 | -0,48% |
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Delta Air Lines Inc. | 60,60 | 1,02% |
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ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) | 105,68 | -1,05% |
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Lockheed Martin Corp. | 422,55 | 1,76% |
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Northrop Grumman Corp. | 418,90 | 1,55% |
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Tesla | 321,05 | -4,25% |
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