13.08.2018 14:43:43

MÄRKTE USA/Türkei-Krise dürfte für weitere Abgaben an der Wall Street sorgen

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Auch zu Beginn der neuen Handelswoche dürfte die Türkei-Krise für Abgaben an der Wall Street sorgen. Eine Entschärfung des Konflikts ist weiter nicht in Sicht. Die Investoren befürchten sogar eine Ausweitung der Krise. Im Streit um einen in der Türkei inhaftierten US-Pastor hatte US-Präsident Donald Trump am Freitag die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei verdoppelt. Die Türkei zeigt sich allerdings unnachgiebig.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Nato-Partner USA in einer Rede am Montag vorgeworfen, seinem Land in den Rücken zu fallen. Er kündigte an, die Beziehungen zu anderen Ländern auszubauen. Erdogan hat seinen Landsleuten zudem versprochen, dass der Verfall der Lira keine Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben wird.

Der Dollar kletterte zwischenzeitlich auf ein neues Rekordhoch bei 7,1253 Lira. Aktuell notiert der Dollar knapp unter der Marke von 7 Lira.

Erdogan habe noch nicht verstanden, "dass seine abstrusen geldpolitischen Vorstellungen und seine offensichtliche Einmischung in die Angelegenheiten der Notenbank Ursache dieser Krise sind", heißt es von der Commerzbank. Damit die Lira sich nachhaltig stabilisieren könne, müsse Erdogan radikal umdenken. Doch danach sehe es nicht aus.

Die türkische Zentralbank hat ein Bündel an Maßnahmen angekündigt, um die Währungskrise des Landes einzudämmen. Sie sicherte den Banken zu, ihnen die benötigte Liquidität zur Verfügung zu stellen. Die türkische Bankaufsichtsbehörde BDDK schränkt zudem die Möglichkeiten der Banken zu Geschäften mit ausländischen Investoren ein.

Der Future auf den S&P-500 deutet auf eine etwas leichtere Eröffnung am Kassamarkt hin. Wichtige US-Daten stehen am Montag nicht auf der Agenda.

Gold nicht als "sicherer Hafen" gesucht

Der Goldpreis kann nicht von der sich weiter verschärfenden Türkei-Krise profitieren und fällt erstmals seit März 2017 unter die Marke von 1.200 Dollar je Feinunze. Als "sicherer Hafen" ist dagegen der Dollar gesucht. Der weiter anziehende Greenback drückt erneut auf das Gold-Sentiment. Der Dollar-Index ist auf ein neues Jahreshoch gestiegen. Der Preis für die Feinunze fällt um 1,0 Prozent auf 1.199 Dollar.

Die Erholung der Ölpreise ist schon wieder vorbei, die Preise für WTI und Brent geben zu Wochenbeginn mit dem weiter anziehenden Dollar leicht nach. Kaum Einfluss auf das Geschehen haben Aussagen der Opec, wonach die Ölproduktion im Juli leicht gestiegen ist. Und dies, obwohl die Förderung von Saudi-Arabien, des wichtigsten Kartellmitglieds, rückläufig war. Der Anstieg ist auf die höhere Produktion in Kuwait, Nigeria, den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Irak zurückzuführen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,2 Prozent auf 67,47 Dollar, für Brent geht es minimal auf 72,78 Dollar nach unten.

Der Dollar legt weiter zu. Er profitiert von der gestiegenen Risikoaversion der Investoren im Zuge der sich weiter verschärfenden Türkei-Krise. Der Euro notiert knapp unter der Marke von 1,14 Dollar seitwärts.

Die US-Anleihen profitieren weiter von ihrem Status als "sicherer Hafen". Die Rendite zehnjähriger Papiere gibt um einen weiteren Basispunkt auf 2,86 Prozent nach.

VF will Jeans-Sparte auf eigene Beine stellen

Der US-Bekleidungskonzern VF kündigte an, sein Jeans-Geschäft, zu dem die Marken Wrangler und Lee gehören, in ein separates, börsennotiertes Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 2,5 Milliarden US-Dollar abzuspalten. Die Jeans-Verkäufe haben sich in den vergangenen Jahren verlangsamt. Die Aktie zeigt sich vorbörslich noch inaktiv.

Für die Aktie von Nielsen geht es vorbörslich um knapp 16 Prozent nach oben. Der aktivitische Investor Elliott Management hat Kreisen zufolge einen bedeutenden Anteil an dem Marktforscher erworben und drängt den Konzern nun, sich zum Verkauf zu stellen. Mit der Sache vertraute Personen sagten, der US-Hedgefonds von Paul Singer halte mehr als 8 Prozent an Nielsen im Wert von mindestens 640 Millionen Dollar. Mehrere Private-Equity-Firmen hätten bereits Interesse an Nielsen bekundet, erklärten die Informanten weiter.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,59 -0,8 2,60 139,0

5 Jahre 2,72 -1,9 2,74 80,0

7 Jahre 2,80 -1,9 2,82 55,4

10 Jahre 2,86 -0,8 2,87 41,9

30 Jahre 3,03 0,0 3,03 -3,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.45 Uhr Fr, 17.27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1396 +0,10% 1,1383 1,1417 -5,2%

EUR/JPY 126,02 +0,17% 125,49 126,31 -6,8%

EUR/CHF 1,1332 +0,17% 1,1305 1,1349 -3,2%

EUR/GBP 0,8931 +0,08% 0,8926 0,8931 +0,5%

USD/JPY 110,59 +0,08% 110,25 110,64 -1,8%

GBP/USD 1,2759 +0,01% 1,2754 1,2784 -5,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.458,22 +1,1% 6.364,29 6.471,72 -52,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,47 67,63 -0,2% -0,16 +14,2%

Brent/ICE 72,78 72,81 -0,0% -0,03 +13,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.199,56 1.211,65 -1,0% -12,09 -7,9%

Silber (Spot) 15,17 15,32 -1,0% -0,15 -10,4%

Platin (Spot) 812,95 828,10 -1,8% -15,15 -12,5%

Kupfer-Future 2,73 2,74 -0,6% -0,02 -18,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/kla

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August 13, 2018 08:44 ET (12:44 GMT)

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