23.06.2016 16:25:48
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MÄRKTE USA/Spekulation auf Brexit-Ablehnung beflügelt Börsen
NEW YORK (Dow Jones)--Am Tag des Brexit-Referendums wächst an den internationalen Finanzmärkten die Zuversicht, dass Großbritannien Teil der EU bleiben wird. Laut einer neuen Umfrage liegt das Lager der Europa-Freunde klar vorne. Das verhilft den Aktienkursen in Europa zu kräftigen Kursgewinnen und treibt auch an der Wall Street die Notierungen nach oben. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,9 Prozent auf 17.944 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,7 Prozent.
Um die Mittagszeit in Europa wurde das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die Ipsos Mori im Auftrag der Zeitung Evening Standard am Vorabend des Referendums vorgenommen hatte. Darin sprachen sich 52 Prozent der Befragten für einen Verbleib Großbritanniens in der EU aus und 48 Prozent für den Austritt. Das tatsächliche Abstimmungsergebnis dürfte nicht vor Freitagmorgen europäischer Zeit vorliegen.
Pfund und Euro auf Höhenflug Am Devisenmarkt erhält das britische Pfund von der Umfrage einen Schub und steigt zeitweise über 1,49 Dollar. Auch der Euro legt zu und überwindet vorübergehend die Marke von 1,14 Dollar. Aktuell kommen beide Währungen von ihren Tageshochs jedoch wieder zurück. Das Pfund kostet rund 1,4860 Dollar, für einen Euro werden etwa 1,1390 Dollar gezahlt.
Während der Dollar zu Euro und Pfund zurückfällt, macht er zum Yen rasant Boden gut, ein Zeichen dafür, dass die Anleger wieder risikofreudiger agieren. Der Dollar steigt klar über 105 Yen und nähert sich der Marke von 106 Yen. Auf dem Höhepunkt der Brexit-Angst war der als sicherer Hafen geltende Yen massiv gekauft worden und der Dollar zeitweise unter 104 Yen gefallen.
Der Rücksetzer des Dollar verhilft den Ölpreisen zu einer Erholung, die am Mittwoch unter enttäuschenden Daten zu den Öllagerbeständen der USA gelitten hatten. Das US-Energieministerium hatte einen geringeren Rückgang gemeldet, als Analysten erwartet hatten. Auch die Aussicht darauf, dass sich die Briten für Europa entscheiden werden, wird am Ölmarkt mit Erleichterung aufgenommen, denn der Brexit würde vermutlich die Konjunktur schwächen und mit ihr die Nachfrage nach Öl. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 1,1 Prozent auf 49,67 Dollar.
Mit der wiedererwachten Risikofreude kehren Anlegern den sicheren Häfen Anleihemarkt und Gold den Rücken. Fallende Kurse treiben die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 4 Basispunkte auf 1,73 Prozent nach oben. Die Feinunze Gold verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 1.263 Dollar.
Am Berichtstag stehen zwar auch diverse US-Konjunkturdaten auf dem Programm, doch gehen diese hinter dem alles dominierenden Brexit-Thema weitgehend unter. Das wichtigste Datum des Tages, der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, ist wider Erwarten leicht gestiegen.
Pessimistischer Ausblick drückt Red Hat Am Aktienmarkt verlieren Red Hat 4,7 Prozent, nachdem das Softwareunternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss einen enttäuschenden Ausblick gegeben hat. Die Aktie der Buchhandelskette Barnes & Noble steigt dagegen um rund 8 Prozent, getragen von einem erhöhten Ausblick.
Positiv werden auch die Zahlen von BlackBerry aufgenommen, obwohl sie nicht in allen Punkten überzeugten. Zwar übertraf das Ergebnis je Aktie die Erwartungen, doch blieb der Umsatz unter der Analystenprognose. Anleger würdigten hier wohl den optimistischen Ausblick des Unternehmens, dessen Verlustprognose für das Geschäftsjahr deutlich unter der Konsensschätzung der Analysten liege, heißt es. Die Aktie legt um fast 3 Prozent zu.
Der Kurs von Bank of America steigt um 2,1 Prozent. Nach Angaben aus informierten Kreisen steht die Bank kurz davor, einen Streit mit den Regulierungsbehörden beizulegen.
Eine Kaufempfehlung der Nomura-Analysten verhilft der Aktie von Home Depot zu einem Plus von 0,9 Prozent. Für die Tesla-Aktie geht es um 1,7 Prozent weiter nach unten. Morgan Stanley hat die Aktie auf "Equalweight" von "Overweight" abgestuft. Am Mittwoch war der Tesla-Kurs abgestürzt, nachdem das Unternehmen die milliardenschwere Übernahme von Solarcity angekündigt hatte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.943,75 0,92 162,92 2,98 S&P-500 2.102,01 0,79 16,56 2,84 Nasdaq-Comp. 4.868,50 0,73 35,18 -2,77 Nasdaq-100 4.431,23 0,60 26,51 -3,53DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.56 Uhr Mi, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1387 +0,34% 1,1348 1,1285 +4,9% EUR/JPY 120,54 +1,46% 118,80 118,15 -5,5% EUR/CHF 1,0898 +0,26% 1,0870 1,0824 +0,2% GBP/EUR 1,3057 +0,13% 1,3040 1,3030 -3,9% USD/JPY 105,79 +1,07% 104,67 104,68 -9,9% GBP/USD 1,4863 +0,46% 1,4795 1,4704 +0,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,67 49,13 +1,1% 0,54 +18,6% Brent/ICE 50,70 49,88 +1,6% 0,82 +20,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.262,67 1.266,22 -0,3% -3,55 +19,0% Silber (Spot) 17,32 17,26 +0,4% +0,06 +25,3% Platin (Spot) 966,54 977,00 -1,1% -10,46 +8,4% Kupfer-Future 2,15 2,14 +0,8% +0,02 +0,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/gos
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June 23, 2016 09:55 ET (13:55 GMT)
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