23.06.2016 15:15:47
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MÄRKTE USA/Spekulation auf Brexit-Ablehnung beflügelt Börsen
NEW YORK (Dow Jones)--Am Tag des Brexit-Referendums wächst an den internationalen Finanzmärkten die Zuversicht, dass Großbritannien Teil der EU bleiben wird. Laut einer neuen Umfrage liegt das Lager der Europa-Freunde klar vorne. Das verhilft den Aktienkursen in Europa zu kräftigen Kursgewinnen und dürfte auch an der Wall Street die Notierungen nach oben treiben. Der Future auf den S&P-500 notiert vorbörslich 0,9 Prozent im Plus.
Um die Mittagszeit in Europa wurde das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die Ipsos Mori im Auftrag der Zeitung Evening Standard am Vorabend des Referendums vorgenommen hatte. Darin sprachen sich 52 Prozent der Befragten für einen Verbleib Großbritanniens in der EU aus und 48 Prozent für den Austritt. Das tatsächliche Abstimmungsergebnis dürfte jedoch nicht vor Freitagmorgen europäischer Zeit vorliegen.
Neue Brexit-Umfrage schickt Pfund und Euro auf Höhenflug Am Devisenmarkt erhält das britische Pfund von der Umfrage einen zusätzlichen Schub und steigt zeitweise über 1,49 Dollar. Auch der Euro legt zu und überwindet vorübergehend die Marke von 1,14 Dollar. Aktuell kommen beide Währungen von ihren Tageshochs jedoch wieder zurück. Das Pfund kostet rund 1,4890 Dollar, für einen Euro werden etwa 1,14 Dollar gezahlt.
Während der Greenback zu Euro und Pfund zurückfällt, macht er zum Yen jedoch rasant Boden gut, ein Zeichen dafür, dass die Anleger wieder risikofreudiger agieren. Der Dollar steigt klar über 105 Yen und nähert sich der Marke von 106 Yen. Auf dem Höhepunkt der Brexit-Angst war der als sicherer Hafen geltende Yen massiv gekauft worden und der Dollar zeitweise unter 104 Yen gefallen.
Der Rücksetzer des Dollar verhilft den Ölpreisen zu einer Erholung, die am Mittwoch unter enttäuschenden Daten zu den Öllagerbeständen der USA gelitten hatten. Das US-Energieministerium hatte einen geringeren Rückgang gemeldet, als Analysten erwartet hatten. Auch die Aussicht darauf, dass sich die Briten für Europa entscheiden werden, wird am Ölmarkt mit Erleichterung aufgenommen, denn der Brexit würde vermutlich die Konjunktur schwächen und mit ihr die Nachfrage nach Öl. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 1,4 Prozent auf 49,84 Dollar.
Mit der wiedererwachten Risikofreude kehren Anlegern den sicheren Häfen Anleihemarkt und Gold den Rücken. Fallende Kurse treiben die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 5 Basispunkte auf 1,74 Prozent nach oben. Die Feinunze Gold verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 1.260 Dollar.
Für Donnerstag sind zwar auch etliche US-Konjunkturdaten angekündigt, doch dürften diese wenig Beachtung finden, weil die Investoren wie gebannt Richtung Großbritannien starren. Vor der Startglocke wurden schon Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Demnach beantragten in der vergangenen Woche weniger Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe. Der Chicago Fed National Activity Index verschlechterte sich im Mai auf minus 0,51 Punkten von plus 0,05 im April, was auf eine nachlassende Wirtschaftsaktivität in den USA hindeutet. Nach Handelsbeginn folgen der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der Index der Frühindikatoren und Daten zu den Neubauverkäufen.
Pessimistischer Ausblick drückt Red Hat An der Börse dürften Red Hat unter Druck geraten, nachdem das Softwareunternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss einen enttäuschenden Ausblick gegeben hat. Vorbörslich verliert die Aktie 6,7 Prozent.
Die Aktie der Buchhandelskette Barnes & Noble steigt dagegen um 4,6 Prozent, obwohl das Unternehmen tiefer in die Verlustzone gerutscht ist.
Positiv werden auch die Zahlen von BlackBerry aufgenommen, obwohl diese nicht in allen Punkten überzeugten. Zwar übertraf das Ergebnis je Aktie die Erwartungen, doch blieb der Umsatz unter der Analystenprognose. Die Aktie legt um fast 5 Prozent zu.
Der Kurs von Bank of America steigt um 1,8 Prozent. Nach Angaben aus informierten Kreisen steht die Bank kurz davor, einen Streit mit den Regulierungsbehörden beizulegen.
Eine Kaufempfehlung der Nomura-Analysten verhilft der Aktie von Home Depot zu einem Plus von 1,1 Prozent.
Für die Tesla-Aktie geht es um 0,6 Prozent nach unten. Morgan Stanley hat die Aktie auf "Equalweight" von "Overweight" abgestuft. Am Mittwoch war der Tesla-Kurs abgestürzt, nachdem das Unternehmen die Übernahme von Solarcity angekündigt hatte.
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.56 Uhr Mi, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1400 +0,46% 1,1348 1,1285 +5,0% EUR/JPY 120,64 +1,55% 118,80 118,15 -5,4% EUR/CHF 1,0896 +0,24% 1,0870 1,0824 +0,2% GBP/EUR 1,3059 +0,15% 1,3040 1,3030 -3,8% USD/JPY 105,82 +1,10% 104,67 104,68 -9,9% GBP/USD 1,4888 +0,63% 1,4795 1,4704 +1,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,84 49,13 +1,4% 0,71 +19,0% Brent/ICE 50,72 49,88 +1,7% 0,84 +20,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.259,62 1.266,22 -0,5% -6,60 +18,8% Silber (Spot) 17,31 17,26 +0,3% +0,05 +25,2% Platin (Spot) 968,72 977,00 -0,8% -8,28 +8,7% Kupfer-Future 2,15 2,14 +0,8% +0,02 +0,1% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 23, 2016 08:45 ET (12:45 GMT)
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