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02.10.2013 22:52:30

MÄRKTE USA/Sorgen um US-Haushaltsstreit belasten Wall Street

Von Thomas Rossmann Die schwindende Hoffnung auf eine schnelle Einigung im US-Haushaltsstreit hat zur Wochenmitte die Kurse an der Wall Street belastet. Dazu kamen wenig erbauliche Daten vom US-Arbeitsmarkt. In der Privatwirtschaft sind im September mit 166.000 etwas weniger Stellen geschaffen worden als erwartet. Die Daten standen diesmal besonders im Fokus des Marktes, da der offizielle US-Arbeitsmarktbericht wegen der Behördenschließungen nicht am Freitag veröffentlicht wird.

   "Der Antrieb am Dienstag war die Hoffnung, dass es bis zu einer Einigung nur ein oder zwei Tage dauert. Doch dies erfüllte sich nicht", sagte Stratege Michael O'Rourke von JonesTrading Institutional Services. Am Markt wächst nun die Sorge, dass das Gerangel um den Haushalt die Wirtschaft belastet. Immerhin will US-Präsident Barack Obama Bewegung in die festgefahrene Lage bringen. Er hat er die Spitzen von Republikanern und Demokraten zu einem Treffen eingeladen, wie das Weiße Haus mitteilte.

   Außerdem steht mit der bald notwendigen Anhebung der Schuldenobergrenze schon der nächste politische Zankapfel an. Bis zum 17. Oktober muss sie erfolgen, soll der Staat zahlungsfähig bleiben. Die Folgen eines Scheiterns wären hier noch sehr viel größer als beim gegenwärtigen "Shutdown".

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 15.133 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,1 Prozent auf 1.694 Punkte nach. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Minus von 0,1 Prozent bei 3.815 Punkten. Die Indizes holten allerdings im Verlauf einen Teil ihrer Verluste wieder auf. Dabei wurden 0,69 (Dienstag: 0,71) Milliarden Aktien umgesetzt. Auf die 1.339 (2.194) Kursgewinner kamen 1.701 (850) -verlierer, unverändert schlossen 122 (114) Titel.

   Der Goldpreis erholte sich vom Einbruch des Vortages und schaffte wieder den Sprung über die Marke von 1.300 Dollar je Feinunze. Die Aussicht, dass es nun doch nicht nach einer schnellen Lösung der US-Haushaltsfrage aussieht, stützte das Sentiment. "In der Regel gibt es nach drei bis fünf Tagen eine Einigung, doch mit dem baldigen Erreichen der Schuldenobergrenze könnte sich dies nun in die Länge ziehen", so Analystin Ira Epstein von Linn Group. Zum Settlement kostete die Feinunze 1.320,70 Dollar, ein Plus von 2,7 Prozent.

   Am Devisenmarkt geriet der Dollar zum Euro massiv unter Druck. Devisen-Händler verwiesen auf die Aussage von EZB-Präsident Mario Draghi, dass der Wechselkurs - also eine Schwächung des Euro -"kein Ziel der Geldpolitik" sei. Zudem hat der italienische Ministerpräsident Letta die Vertrauensabstimmung im Senat gewonnen. Auch der wenig überzeugende ADP-Arbeitsmarktbericht schwäche den Dollar, hieß es am Markt. Im späten US-Handel kostete der Euro 1,3586 Dollar nach 1,3530 Dollar am Vortag.

   Bei den US-Staatsanleihen sorgte der etwas schwächere Arbeitsmarktbericht für anziehende Notierungen. Daneben seien die Blicke allerdings auch auf die weiteren Entwicklungen in Washington gerichtet. "Der Anleihemarkt dürfte sich bis zu einer Einigung in einer sehr engen Spanne bewegen", sagte Stratege Dan Heckman von U.S. Bank Wealth Management. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um drei Basispunkte auf 2,62 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit sieben Wochen.

   Beim Ölpreis kam es nach zuletzt drei Tagen mit Verlusten zu einer deutlichen Erholung. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI verzeichnete das stärkste Plus seit zwei Wochen und gewann zum Settlement 2 Prozent auf 104,10 Dollar. Gestützt wurde das Sentiment auch von einem Bericht, wonach eine wichtige Pipeline in den USA bis Ende Oktober wieder repariert sein soll. Dagegen traten die wöchentlichen Lagerdaten in den Hintergrund. Hier wurde entgegen der Erwartung eines leichten Minus ein deutlicher Anstieg vermeldet.

   Am Aktienmarkt stand der Börsengang von Empire State Realty Trust im Fokus. Dem Unternehmen gehören das Empire State Building und andere Immobilien in Manhattan. Der Emissionspreis der Aktie hatte mit 13 Dollar am unteren Ende der geplanten Spanne zwischen 13 und 15 Dollar gelegen. Für die Titel ging es auf 13,10 Dollar nach oben, ein Plus von 0,8 Prozent. Die Aktien des ehemaligen Dow-Jones-Mitglieds Alcoa verloren 1,8 Prozent. Die Analysten der Deutschen Bank haben die Titel zum Verkauf empfohlen.

   Eine Berg- und Talfahrt erlebte die Blackberry-Aktie. Zunächst ging es mit der Nachricht, dass die Restrukturierung auf kurze Sicht viel teurer ist als gedacht, nach unten. Eine Meldung, wonach auch der Finanzinvestor Cerberus ein Auge auf den Smartphone-Pionier geworfen habe, sorgte dann für einen Anstieg der Titel. Ob der Investor eine Offerte für Blackberry plant, ist aber unklar, sagten informierte Personen. Die Titel von Blackberry gewannen schließlich 0,5 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.133,14 -0,39 -58,56 S&P-500 1.693,87 -0,07 -1,13 Nasdaq-Comp. 3.815,02 -0,08 -2,96 Nasdaq-100 3.253,25 0,01 0,21

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 28/32 up 1/32 0,321% -1,5 Bp 7/8% 3-Year 100 25/32 up 3/32 0,610% -3,5 Bp 1 3/8% 5-year 99 30/32 up 6/32 1,388% -3,7 Bp 2% 7-Year 99 29/32 up 8/32 2,014% -3,7 Bp 2 1/2% 10-year 98 30/32 up 7/32 2,624% -2,6 Bp 3 5/8% 30-year 98 17/32 up 8/32 3,707% -1,5 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.36 Uhr Di, 17.44 Uhr EUR/USD 1,3586 0,49% 1,3520 1,3540 EUR/JPY 132,3122 0,14% 132,1280 132,6731 EUR/CHF 1,2257 0,07% 1,2249 1,2261 USD/JPY 97,3720 -0,38% 97,7450 97,9940 GBP/USD 1,6232 0,34% 1,6177 1,6214 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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   October 02, 2013 16:21 ET (20:21 GMT)

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