21.07.2015 22:43:47
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MÄRKTE USA/Schwache Quartalszahlen verhindern neue Indexrekorde
NEW YORK (Dow Jones)--Hohe Kursverluste bei IBM, United Tech und Verizon haben am Dienstag den Dow-Jones-Index deutlicher in negatives Terrain gedrückt. Die übrigen US-Indizes zeigten sich mit moderateren Abschlägen. Der Handel stand ganz im Lichte der Berichtsperiode. Die Bilanzsaison habe Griechenland als Hauptaufreger endgültig abgelöst, hieß es von Beobachtern. "Die zwei wichtigsten Themen der vergangenen Monate lieferten Griechenland und der chinesische Aktienmarkt mit seiner hohen Volatilität. Aktuell ist es bei der Fed, in Griechenland und in China ruhig. (...) Es dreht sich alles um die Berichtsperiode", sagte Händler Doug Shapiro von Raymond James.
Der Traum von neuen Rekordmarken im S&P-500 und im Nasdaq-Composite hat sich zunächst nicht erfüllt. Letzterer hatte am Montag im Verlauf ein neues Allzeithoch erklommen, während der S&P-500 zeitweise nur noch zwei Punkte von seinem Rekordhoch aus dem Mai entfernt war. Am Dienstag fiel der S&P-500 um 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent. Für den Dow-Jones-Index ging es um 1,0 Prozent auf 17.919 Punkte nach unten. Bedingt durch die Urlaubssaison verlief der Handel relativ ruhig; umgesetzt wurden an der Nyse 781 (Montag: 740) Millionen Aktien. Die Kursverlierer waren mit 1.883 Titeln erneut in der Überzahl. Ihnen standen 1.266 Gewinner gegenüber, während 111 Titel unverändert schlossen.
"Es fühlt sich ein bisschen wie die Ruhe vor dem Sturm an", beschrieb IG-Stratege Chris Weston den Handel am Dienstag. "Wenn es ein Unternehmen gibt, das kritische Analysten bei der Vorlage von Geschäftszahlen zum Schweigen gebracht hat, dann ist das Apple", sagte Weston. Der Technologieriese lässt sich allerdings erst nach der Schlussglocke in die Bücher schauen. Zuletzt hat das wertvollste Unternehmen der Welt beim Gewinnausweis die Marktprognosen in acht aufeinander folgenden Quartalen geschlagen.
"Ordentliche Apple-Zahlen könnten den S&P-500 auf neue Allzeithochs hieven. Allerdings fehlt es an der Marktbreite, denn nur 57 Prozent der Aktien werden über ihrer 200-Tagedurchschnittslinie gehandelt. Aktuell kauft man sich wegen des Dollar und der weiterhin bearischen Lage bei Rohstoffen Risiko ein", ergänzte Händler Will Hedden von London Capital Group.
Gebremst wurde der Markt von der IBM-Aktie, die 5,9 Prozent verlor. Der im Umbau befindliche IT-Dienstleister hat im zweiten Quartal abermals einen Umsatzrückgang verbucht, der überdies etwas deutlicher als erwartet ausfiel. Beim Ergebnis wurde die Marktprognose übertroffen. Mit United Technologies überzeugte ein weiteres Technologieunternehmen Anleger nicht, das Papier sank um 7 Prozent. Wegen der Schwäche der Aufzugsparte Otis in Europa und China sowie verhaltener Aussichten der Sparte UTC Aerospace Systems hat der Konzern seinen Ausblick gesenkt.
Auf wenig Gegenliebe stießen auch die Geschäftszahlen von Verizon Communications. Der Telekommunikationskonzern hat zwar im zweiten Quartal mehr verdient als am Markt erwartet, der Umsatz verfehlte jedoch die Marktschätzungen. Die Titel gaben um 2,3 Prozent nach. Für einen Lichtblick sorgte die Motorradlegende Harley-Davidson, deren Papiere um 5 Prozent anzogen. Ergebnis und Erlös lagen über den Marktvorhersagen. Besser als erwartet lief es auch bei Travelers, der Kurs des Versicherers stieg um 1,8 Prozent. Sanmina zogen um fast 12 Prozent an. Die Ergebnisse des Fertigungsdienstleisters für elektronische Komponenten lagen über den Erwartungen. Shake Shack hatten anfangs unter dem Verkauf größerer Aktienpakete gelitten. Später zeigte sich die Aktie der Burgerkette erholt und gewann 6,9 Prozent.
Am Rentenmarkt erholten sich die Notierungen dank der wenig überzeugenden Unternehmenszahlen und der schwachen Aktienmärkte von anfänglichen Verlusten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um 3 Basispunkte auf 2,34 Prozent.
Nach dem Fall unter die Marke von 50 Dollar im Tagesverlauf auf ein frisches Viermonatstief erholte sich der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI auf Tagessicht um 0,4 Prozent bzw 0,21 Dollar auf 50,36 Dollar. Der Augustkontrakt wurde am Dienstag letztmalig gehandelt. Für den ab Mittwoch marktführenden September-Kontrakt ging es um 0,8 Prozent bzw 0,42 Dollar auf 50,86 Dollar nach oben. Der Preis für die europäische Referenzsorte Brent stieg um 0,7 Prozent bzw 0,39 Dollar auf 57,04 Dollar. Die Analysten der Bank of America-Merrill Lynch verwiesen auf eine überraschend starke Nachfrage nach Rohöl. Allerdings treffe diese auf steigende Fördermengen des Erdölkartells Opec.
Der Goldpreis setzte seine Talfahrt fort, wenn auch gebremst. Das Edelmetall kostet derzeit so wenig wie zuletzt im März 2010. Die Feinunze fiel zum Settlement um 0,3 Prozent bzw 3,30 Dollar auf 1.103,50 Dollar nach Kursen unter 1.100 Dollar im späten Handel am Vorabend. Zum Wochenschluss war das Edelmetall aber noch rund 25 Dollar teurer. Die Erwartung einer baldigen Zinserhöhung in den USA drückte weiter auf das Sentiment. Die Dollarrally machte allerdings eine Pause, was den Goldpreis stützte. Der Euro stieg auf rund 1,0940 Dollar nach Wechselkursen um 1,0825 am Vorabend.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.919,29 -1,00 -181,12 S&P-500 2.119,21 -0,43 -9,07 Nasdaq-Comp. 5.208,12 -0,21 -10,74 Nasdaq-100 4.674,41 -0,11 -5,27Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 28/32 up 1/32 0,686% -2,0BP 1% 3-year 99 14/32 up 3/32 1,062% -2,9BP 1 5/8% 5-year 99 25/32 up 5/32 1,668% -3,6BP 2 1/8% 7-year 100 11/32 up 7/32 2,071% -3,7BP 2 1/8% 10-year 98 3/32 up 9/32 2,342% -3,0BP 2 1/2% 30-year 98 14/32 up 16/32 3,080% -2,6BP
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.29 Uhr Mo, 17.41 Uhr EUR/USD 1,0938 1,02% 1,0828 1,0851 EUR/JPY 135,60 0,66% 134,72 134,82 EUR/CHF 1,0487 0,51% 1,0434 1,0451 USD/JPY 123,97 -0,36% 124,42 124,24 GBP/USD 1,5554 -0,11% 1,5571 1,5586 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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July 21, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)
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IBM Corp. (International Business Machines) | 254,55 | 0,34% | |
Sanmina-SCI Corp | 83,70 | -0,71% | |
Travelers Inc (Travelers Companies) | 236,70 | 0,21% | |
Verizon Inc. | 38,75 | 0,83% |