03.03.2023 22:14:40
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MÄRKTE USA/Rückgang der Renditen schiebt die Wall Street an
NEW YORK (Dow Jones)--Deutlich sinkende Renditen am Anleihemarkt haben der Wall Street zum Wochenausklang ein kräftiges Plus beschert. Die Zehnjahresrendite fiel um 9,7 Basispunkte auf 3,96 Prozent und rutschte damit wieder unter die Marke von 4 Prozent, die sie in dieser Woche erstmals seit November wieder erreicht hatte. Daneben standen auch die jüngsten Aussagen von Fed-Mitgliedern und die US-Konjunkturdaten im Blickpunkt.
So hat sich die von ISM ermittelte Aktivität im Dienstleistungssektor im Februar abgeschwächt, allerdings nicht so deutlich wie erwartet. Zudem liegt der Index weiterhin klar über der Expansionsschwelle von 50, was auf eine robuste Konjunktur hindeutet. In dieses Bild passte auch die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche. Sie hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Februar lebhafter als im Vormonat gezeigt.
"Die Inflation im Dienstleistungssektor wird langsamer nachlassen, aber der immer noch hohe Preisdruck in Verbindung mit der anhaltenden Anspannung auf dem Arbeitsmarkt bedeutet, dass die Aufgabe der Fed, die Inflation auf einen nachhaltigen Pfad zurück zu 2 Prozent zu bringen, noch nicht erledigt ist", so Tim Quinlan und Shannon Seery von Wells Fargo. "Der Handel ist sehr unruhig geworden, da die Wirtschaftsdaten problematischer geworden sind und sich die Zinserwartungen geändert haben", ergänzte Craig Erlam, Senior Market Analyst bei Oanda.
Der Dow-Jones-Index gewann 1,2 Prozent auf 33.391 Punkte. Der S&P-500 stieg um 1,6 Prozent und der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 2,0 Prozent. Den 2.468 (Donnerstag: 1.654) Kursgewinnern standen dabei 606 (1.416) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 87 (111) Titel.
Unterschiedlich sind derzeit auch die Aussagen von den Mitgliedern der US-Notenbank. So hatte am Donnerstag Atlanta-Fed-Präsident Raphael Bostic angedeutet, dass er eine Zinspause im Sommer befürworte. Dagegen sagte Fed-Gouverneur Christopher Waller, er würde die Zinsen noch über das bislang projektierte Ziel hinaus erhöhen, und zwar so lange, bis der Stellenaufbau auf dem US-Arbeitsmarkt in dem Maße zurückgehe, wie im vergangenen Jahr beobachtet, und auch die Verbraucherpreisinflation merklich nachlasse.
Dollar leichter - Auf und Ab bei Ölpreisen
Mit den fallenden Renditen gab auch der Dollar nach. Der Dollar-Index verlor 0,5 Prozent. Im Gegenzug stieg der Euro wieder deutlich über die Marke von 1,06 Dollar. Weil die EZB-Zinserwartungen schon weit gelaufen seien, könnten sie vom Euro-Unterstützungsfaktor zum Euro-Bremser werden, so Commerzbank-Analystin Esther Reichelt. Der Markt sehe den Hochpunkt für den Leitzins bei knapp 4 Prozent (aktuell 2,50%). Man halte die aktuellen Markterwartungen für schon "ziemlich aggressiv". Ein Großteil der sich abzeichnenden Aufwärtsrisiken für die Inflation dürfte bereits in den Zinsausblick eingepreist sein, was das Aufwertungspotenzial für den Euro begrenze. Das habe auch die verhaltene Reaktion des Euro auf die Februar-Inflationsdaten aus der Eurozone gezeigt.
Am Ölmarkt gerieten die Preise kurzzeitig unter Druck. Das Wall Street Journal hatte von einer "zunehmenden Spaltung" innerhalb der Opec berichtet. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erwögen, aus dem Kartell auszutreten. Grund seien wachsende Spannungen zwischen den VAE und Saudi-Arabien, meldete die Zeitung unter Berufung auf Vertreter der Emirate. Andere Nachrichtenagenturen, darunter Reuters, die sich ebenfalls auf ungenannte Quellen beriefen, meldeten jedoch, dass dies nicht der Wahrheit entspreche. Dies sorgte für eine Erholung der Ölpreise. Zudem ist die Zahl der aktiven Ölbohranlagen in den USA in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten gefallen. Die Preise für Brent und WTI legten um bis zu 2,1 Prozent.
Der nachgebende Dollar und die zurückgehenden Marktzinsen stützten den Goldpreis. Die Feinunze verteuerte sich um 1,0 Prozent auf 1.855 Dollar.
Positiver Ausblick hievt Broadcom ins Plus
Auf Unternehmensseite standen Hewlett Packard Enterprise im Blick, nachdem das Unternehmen mit den Zahlen zum ersten Geschäftsquartal und dem Ausblick positiv überrascht hat. Nach einem kräftigen Plus zum Start fiel der Kurs um 1,4 Prozent. Dell reduzierten sich um 0,9 Prozent. Das Unternehmen schnitt zwar im Quartal ebenfalls besser ab als erwartet, doch enttäuschte der Ausblick des Computerherstellers.
Bei Broadcom (+5,7%) lagen Geschäftszahlen und Ausblick jeweils knapp über den Erwartungen des Marktes.
Für die Tesla-Aktie ging es um 3,6 Prozent nach oben. Die Auslieferungen in China erhöhten sich im Februar um 13 Prozent gegenüber dem Vormonat.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.390,97 +1,2% 387,40 +0,7%
S&P-500 4.045,64 +1,6% 64,29 +5,4%
Nasdaq-Comp. 11.689,01 +2,0% 226,02 +11,7%
Nasdaq-100 12.290,81 +2,0% 245,94 +12,4%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,85 -4,5 4,90 43,4
5 Jahre 4,26 -5,6 4,32 26,0
7 Jahre 4,14 -8,6 4,23 17,2
10 Jahre 3,96 -9,7 4,06 8,3
30 Jahre 3,89 -10,9 3,99 -8,5
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Uhr Do, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0635 +0,4% 1,0619 1,0603 -0,7%
EUR/JPY 144,45 -0,3% 144,89 144,91 +2,9%
EUR/CHF 0,9956 -0,3% 0,9975 0,9983 +0,6%
EUR/GBP 0,8830 -0,4% 0,8864 0,8875 -0,2%
USD/JPY 135,86 -0,6% 136,44 136,68 +3,6%
GBP/USD 1,2042 +0,8% 1,1980 1,1949 -0,4%
USD/CNH (Offshore) 6,8946 -0,3% 6,9048 6,9173 -0,5%
Bitcoin
BTC/USD 22.306,25 -4,9% 22.369,55 23.357,88 +34,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 79,77 78,16 +2,1% +1,61 -0,9%
Brent/ICE 85,86 84,75 +1,3% +1,11 +0,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 45,20 46,82 -3,4% -1,61 -38,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.855,09 1.836,80 +1,0% +18,29 +1,7%
Silber (Spot) 21,24 20,90 +1,6% +0,34 -11,4%
Platin (Spot) 979,08 964,05 +1,6% +15,03 -8,3%
Kupfer-Future 4,09 4,08 +0,1% +0,00 +7,3%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 03, 2023 16:15 ET (21:15 GMT)
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