Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
21.01.2015 22:44:33

MÄRKTE USA/Positive Erwartung an EZB-Kaufprogramm stützt Wall Street

   Positive Vorgaben aus Europa haben am Mittwoch auch die US-Börsen gestützt. Die europäischen Aktienmärkte erhielten Auftrieb von optimistischen Erwartungen an die EZB-Sitzung am Donnerstag. Davon ließen sich auch die US-Anleger anstecken, wobei aber der Dow-Jones-Index von Kursverlusten der IBM-Aktie etwas gebremst wurde.

   Der Dow gewannt 0,2 Prozent auf 17.554 Punkte. Der S&P-500 stiegt um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent. Das Umsatzvolumen war mit 771 (Dienstag: 861) Millionen Aktien eher mäßig. Kursgewinner waren mit 2.007 klar in der Überzahl. Ihnen standen 1.142 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 104 Titel.

   Vor den mit Spannung erwarteten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag - gerechnet wird mehrheitlich mit der Ankündigung eines Anleihenkaufprogramms im Volumen jenseits von 500 Milliarden Euro - war der Handel von Zurückhaltung geprägt. Gestützt wurde der Markt von Aussagen aus informierten Kreisen, laut denen das EZB-Direktorium dem Rat der Zentralbank monatliche Anleihekäufe im Volumen von 50 Milliarden Euro für etwa ein Jahr vorschlagen wird. Das wären in Summe 600 Millionen Euro, womit das Programm am oberen Ende der Markterwartungen läge.

   Im Blickpunkt des Geschehens standen Aktien von Unternehmen, die Quartalsergebnisse vorgelegt hatten oder nachbörslich vorlegen wollten, wie IBM, AMD, Netflix, American Express und eBay.

   IBM verschreckte die Anleger, die Aktie verlor 3,1 Prozent. Mit dem Viertquartalsbericht musste "Big Blue" das elfte Mal in Folge fallende Einnahmen eingestehen. Zudem gab der Konzern eine schwache Gewinnprognose für das laufende Jahr ab.

   Ein wichtiger Faktor war unverändert der niedrige Ölpreis und seine Folgen. "Klar ist, dass die Quartalsbilanzen im Energiesektor schwach ausfallen werden. Andererseits stellt sich die Frage, ob sich die positiven Effekte des gesunkenen Ölpreises bemerkbar machen", fasste Marktstratege Bill Stone von PNC Wealth Management die Unsicherheit am Markt zusammen. Er verwies auf die besser als erwartet ausgefallenen Viertquartalszahlen von Delta Air Lines, die unter anderem dem Ölpreisverfall geschuldet waren.

   Dennoch spielte die EZB-Geldpolitik trotz der Fahrt aufnehmenden Berichtsperiode nach Meinung vieler Marktbeobachter die erste Geige. Der zunehmende Optimismus mit Blick auf die EZB habe in den vergangenen Tagen zu dem ungewöhnlichen Schauspiel geführt, dass die europäischen Märkte die US-Börsen abgehängt hätten. "Wollen wir hoffen, dass uns Herr Draghi und die EZB nicht enttäuschen, sonst kann die Lage ziemlich ungemütlich werden", warnte Chefanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK.

   Kaum Einfluss auf das Marktgeschehen zeigten die US-Immobiliendaten. Die Baubeginne sind im Dezember stärker als erwartet gestiegen, allerdings fiel der Rückgang im November deutlicher aus als bislang bekannt. Positiv strichen Händler heraus, dass es besonders bei Einfamilienhäusern zu einem starken Zuwachs auf das höchste Niveau seit 2008 gekommen sei. Dies deute auf eine höhere Kaufkraft der Mittelschicht hin und sei daher ein gutes Signal für den Markt.

   Staatsanleihen wurden verkauft. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Treasurys um vier Basispunkte auf 1,85 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. US-Anleihen seien über Wochen hinweg von Anlegern gekauft worden, die auf eine quantitative Lockerung der Geldpolitik durch die EZB und eine daraus resultierende Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone spekuliert hätten. Mittlerweile seien die US-Renditen aber so niedrig, dass Treasurys nicht mehr attraktiv seien. Wenn die EZB aber die in sie gesetzte Erwartungen am Donnerstag enttäusche, könnten risikoreichere Assetklassen verkauft und Anleihen stark nachgefragt werden, meinte David Keeble von Credit Agricole.

   Der Euro zeigte sich volatil. Im späten US-Geschäft notierte er bei 1,1586 Dollar nach einem Tagestief von 1,1541 Dollar. Der US-Dollar legte zu seinem kanadischen Pendant kräftig zu, nachdem die Bank of Canada (BoC) überraschend erstmals seit fast sechs Jahren den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent gesenkt hatte. Mit der Zinssenkung will die BoC etwaige negative Folgen des Ölpreisverfalls für die kanadische Wirtschaft lindern. Kanada ist Netto-Ölexporteur. Im späten Geschäft kostete der Greenback 1,2340 Kanada-Dollar, kurz vor Bekanntgabe des Zinsentscheids waren es 1,2069.

   Die Ölpreise machten Boden gut, nachdem der Opec-Generalsekretär sich zuversichtlich gezeigt hatte, dass die Preise sich bald erholen werden. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,31 Dollar bzw 2,7 Prozent auf 47,78 US-Dollar. Brentöl legte um 2,2 Prozent bzw 1,04 Dollar zu auf 49,03 Dollar.

   Der Goldpreis überwand erstmals seit August vergangenen Jahres kurzzeitig die Marke von 1.300 Dollar, fiel dann aber zurück. Zum Settlement kostete die Feinunze mit 1.294,70 Dollar nur einen halben Dollar weniger als am Dienstagabend. Anfangs sei Gold als sicherer Hafen gesucht gewesen, sagten Händler und verwiesen auf den ungelösten Konflikt in der Ukraine, die griechischen Wahlen am Wochenende und die Turbulenzen, die die Schweizerische Nationalbank verursachte, als sie in der vergangenen Woche den Mindestkurs des Euro zum Franken aufhob. Mit den Nachrichten über den voraussichtlichen Umfang des EZB-Programms hätten Gewinnmitnahmen eingesetzt. Denn wenn die EZB den Markt mit billigem Geld flute, werde dieses eher in risikoreichere Anlageklassen wie etwa Aktien investiert als in sichere Häfen wie Gold, hieß es.

   Unter den Einzelwerten legten Apple nach dem kräftigen Plus von über 2 Prozent am Vortag um weitere 0,8 Prozent zu. Einem Bericht von Counterpoint Research zufolge ist der Smartphone-Marktanteil von Apple in Asien gestiegen, seit das Unternehmen im September iPhones mit größeren Oberflächen einführte. Inzwischen fordere Apple den südkoreanischen Rivalen Samsung sogar auf dessen Heimatmarkt heraus. Wie in Japan und China verzeichne Apple dort starke Zuwächse und habe inzwischen LG Electronics als Nummer zwei überholt.

   Microsoft gaben dagegen um 1 Prozent nach. Der US-Softwarekonzern hatte bestätigt, dass es einen Hacker-Angriff auf eine "kleine Anzahl" von Nutzern des eMail-Dienstes Outlook gegeben habe. UnitedHealth gewannen 3,5 Prozent, befeuert von einem besser als erwartet verlaufenen Schlussquartal beim größten Krankenversicherer der USA.

   Einen Kurssprung von 17,3 Prozent erlebten die Aktien von Netflix, nachdem das Unternehmen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Markterwartungen im vierten Quartal übertroffen hatte. Auch die Zahl der Neukunden fiel höher als vorausgesagt aus.

   Einer regen Nachfrage erfreute sich auch die Aktie des Intel-Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD). Sie stieg um 9,4 Prozent. Der Chiphersteller hatte ein ausgeglichenes Ergebnis gemeldet, was etwas unter den Prognosen lag, und Umsätze, die die Erwartungen trafen.

   Cree gewannen nach anfänglichen Verlusten 4,8 Prozent. Der LED-Hersteller überzeugte in der zweiten Geschäftsperiode mit einem Gewinn deutlich über den Vorhersagen, allerdings fielen die Erlöse schwächer als gedacht aus.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.554,28 0,22 39,05 S&P-500 2.032,12 0,47 9,57 Nasdaq-Comp. 4.667,42 0,27 12,58 Nasdaq-100 4.192,09 0,50 20,88

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 100 7/32 dn 1/32 0,504% +2,0BP 7/8% 3-year 100 1/32 dn 3/32 0,864% +3,4BP 1 5/8% 5-year 101 11/32 dn 7/32 1,340% +4,0BP 2 1/8% 7-year 103 2/32 dn 12/32 1,655% +5,8BP 2 1/4% 10-year 103 16/32 dn 15/32 1,851% +5,1BP 3% 30-year 111 23/32 dn 1 1/32 2,438% +4,5BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.48 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1586 0,13% 1,1570 1,1566 EUR/JPY 136,63 0,48% 135,98 136,93 EUR/CHF 0,9963 -1,52% 1,0117 1,0119 USD/JPY 117,91 0,33% 117,51 118,41 GBP/USD 1,5122 -0,32% 1,5171 1,5178 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   January 21, 2015 16:13 ET (21:13 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 13 PM EST 01-21-15

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