06.01.2020 14:28:45
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MÄRKTE USA/Politische Spannungen dürften weiter belasten
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Verlusten am Freitag aufgrund der Eskalation des US-Iran-Konflikts dürfte die Wall Street auch zu Wochenanfang mit Abschlägen starten. Der Future auf den S&P-500 gibt vorbörslich 0,6 Prozent nach. Auch an den europäischen Börsen herrscht zum Teil erheblicher Abgabedruck.
Auslöser für die Zuspitzung des Konflikts zwischen den beiden Ländern war die Tötung eines iranischen Generals durch einen US-Raketenangriff nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad in der vergangenen Woche. US-Präsident Donald Trump hat zuletzt mit weiteren US-Militärschlägen gedroht, sollte der Iran seinerseits nun Vergeltungsaktionen unternehmen. Der Iran hat unterdessen angekündigt, sich künftig nicht mehr an die Begrenzung der Zahl der Zentrifugen für die Urananreicherung zu halten. Dies sei die "fünfte und letzte Phase" des Rückzugs aus dem Atomabkommen, teilte die iranische Regierung am Sonntag mit.
Die Situation in Nahen Osten dürfte sich "kurzfristig nicht erheblich verbessern", so Robert Horrocks, Chef-Investment-Analyst bei Matthews Asia mit Sitz in San Francisco. Der Analyst zeigt sich besorgt, dass ein fortgesetzter Anstieg der Ölpreise wegen des Konflikts die US-Verbraucher veranlassen könnte, ihre Ausgaben zu senken. "Dies könnte ausreichen, um die USA in eine leichte Rezession zu drücken", so Horrocks.
Gold als "sicherer Hafen" gesucht - Ölpreise steigen leicht
Die Ölpreise steigen weiter, allerdings nicht so kräftig wie am Freitag. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI steigt um 1,1 Prozent auf 63,72 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verteuert sich um 1,2 Prozent auf 69,41 Dollar und fällt damit wieder unter die Marke von 70 Dollar. Zuvor hatte Brent in der Spitze bei 70,74 Dollar notiert.
Als vermeintlich sichere Anlage ist Gold weiterhin gefragt. Der Goldpreis stieg zwischenzeitlich auf über 1.580 Dollar je Feinunze, den höchsten Stand seit April 2013. Zuletzt war das Edelmetall für 1.576 Dollar je Unze zu haben.
Der Anleihemarkt hat sich indessen stabilisiert. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sinkt bei leicht steigenden Notierungen um 0,2 Basispunkt auf 1,79 Prozent.
Am Devisenmarkt profitieren Fluchtwährungen von der angespannten Situation. So ist der Dollar im Tief unter die Marke von 108 Yen gefallen nach Wechselkursen über 108,84 Yen im Hoch der Vorwoche. Dies war der niedrigste Stand seit Ende Oktober. Aktuell notiert der Dollar mit 108,15 Yen wieder über dieser viel beachteten Markte.
Konjunkturseitig steht kurz nach Börsenstart die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in zweiter Lesung für Dezember an. In der ersten Veröffentlichung hatte er bei 52,2 gelegen nach zuvor 51,6.
Xerox sichert sich Finanzierung für HP-Übernahme
Aktien der Energiebranche profitieren zu Wochenanfang erneut von den gestiegenen Ölpreisen. Für Exxon Mobil geht es vorbörslich leicht um 0,2 Prozent nach oben. Chesapeake Energy machen einen Sprung um 2,7 Prozent.
Die Aktien von Fluggesellschaften werden indessen von den hohen Ölpreisen belastet. American Airlines verbilligen sich um knapp 1,0 und Delta um 1,1 Prozent.
Xerox ist es weiter ernst mit der geplanten Übernahme des PC- und Druckerherstellers HP. Das Unternehmen hat sich nach Angaben informierter Personen die Finanzierung für das Vorhaben gesichert. Xerox bietet 33 Milliarden US-Dollar, HP lehnt die Offerte jedoch als zu gering ab. Den Informanten zufolge sind Citigroup, Mizuho Financial Group und Bank of America bereit, Xerox bis zu 24 Milliarden Dollar zu leihen. Xerox hatte HP die Offerte in bar und Aktien am 5. November unterbreitet. Seither ist der Marktwert von HP auf nahezu 30 Milliarden Dollar gestiegen und damit auf fast das Vierfache des Werts von Xerox. Die Xerox-Aktie wird vorbörslich noch nicht gehandelt, für HP geht es um 1,2 Prozent nach oben.
Boeing geben 1,3 Prozent nach. Der Flugzeughersteller erwägt laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen, mehr Schulden aufzunehmen, um die Finanzsituation zu verbessern, die durch das weltweite Flugverbot der 737 MAX-Maschinen gelitten hat. Zwar ist der Flugzeughersteller liquide genug. Laut Finanzbericht standen Boeing Ende September etwa 20 Milliarden US-Dollar an Liquidität zur Verfügung. Aber die Kosten im Zusammenhang mit dem weltweiten Flugverbot der 737-MAX-Maschinen nach zwei Flugzeugabstürzen mit Todesfolge steigen.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,53 0,4 1,53 33,0
5 Jahre 1,59 -0,2 1,59 -33,5
7 Jahre 1,71 0,0 1,71 -54,2
10 Jahre 1,79 -0,2 1,79 -65,9
30 Jahre 2,24 -0,3 2,24 -82,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:23 Fr, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,1197 +0,33% 1,1164 1,1170 -0,2%
EUR/JPY 121,09 +0,63% 120,65 120,59 -0,7%
EUR/CHF 1,0854 +0,14% 1,0840 1,0846 -0,0%
EUR/GBP 0,8521 -0,15% 0,8533 0,8538 +0,7%
USD/JPY 108,15 +0,31% 108,07 107,95 -0,6%
GBP/USD 1,3141 +0,51% 1,3082 1,3084 -0,8%
USD/CNH (Offshore) 6,9711 +0,03% 6,9751 6,9643 +0,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.545,76 +2,74% 7.510,26 7.315,51 +4,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,72 63,05 +1,1% 0,67 +4,4%
Brent/ICE 69,41 68,60 +1,2% 0,81 +5,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.575,49 1.552,39 +1,5% +23,10 +3,8%
Silber (Spot) 18,41 18,06 +1,9% +0,35 +3,2%
Platin (Spot) 985,00 984,60 +0,0% +0,40 +2,1%
Kupfer-Future 2,78 2,79 -0,4% -0,01 -0,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/cln
(END) Dow Jones Newswires
January 06, 2020 08:29 ET (13:29 GMT)
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Alaska Air Group Inc. | 71,60 | 0,45% |
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American Airlines Inc | 14,53 | -2,63% |
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Boeing Co. | 169,82 | -4,58% |
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Chevron Corp. | 150,34 | -0,48% |
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Delta Air Lines Inc. | 60,60 | 1,02% |
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ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) | 105,68 | -1,05% |
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HP Inc (ex Hewlett-Packard) | 33,18 | 1,07% |
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Xerox | 7,47 | -0,47% |
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