18.03.2015 14:43:31
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MÄRKTE USA/Nervöse Anleger dürften Wall Street ins Minus drücken
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Der Countdown bis zur Entscheidung der US-Notenbank zur künftigen Zinspolitik läuft und Anleger werden sichtbar nervöser. Wichtige Aktienterminkontrakte drehen im Vorfeld ins Minus und deuten nun auf einen etwas leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt hin. Ob die Fed die richtige Wortwahl trifft, um die Märkte zu beruhigen, wird sich erst im späten Geschäft der Sitzung entscheiden. Bleibt die Fed "geduldig" - ein Signal für eine kurzfristig unveränderte Zinspolitik - oder verzichtet die Fed auf diese Wortwahl, womit sie wohl eine baldige Zinserhöhung in Aussicht stellt. "Das einzige Ziel dürfte heute darin liegen, einen stärker auf Daten fußenden Blick einzunehmen ohne den Anschein zu erwecken, eine Zinserhöhung schon im Juni zu befürworten", relativiert Marktstrategin Rebecca O'Keeffe von Interactive Investor die ins Kraut schießenden Spekulationen.
Die US-Währungshüter wollen die extrem lockere Geldpolitik der Krisenjahre endlich hinter sich bringen. Seit Dezember 2014 hatte die Fed versichert, dass sie "geduldig" bei der Straffung der Geldpolitik sein werde. Vor einer Zinserhöhung will die Fed diese Zusicherung streichen. Seit Ende 2008 liegt der Leitzins bei nahe null. Allerdings mehren sich Stimmen, die von einem "Ersatz" dieses Schlüsselwortes durch andere taubenhafte Formulierungen ausgehen. "Neben einem starken Wachstum bei Unternehmensgewinnen und Bewertungskennziffern erlebten die Aktienmärkte Rückenwind durch die globale Geldpolitik. Die Aussicht auf eine Straffung in den USA bedeutet nun zunächst Gegenwind, aber der Bullenmarkt dürfte in diesem Jahr wohl noch kein Ende finden. Die ersten Zinserhöhungen werden nicht das Ende der Welt bedeuten", sagt Marktstratege David Lafferty von Natixis Global Asset Management.
Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar zum Euro kaum verändert, die Gemeinschaftswährung wird bei 1,06 Dollar gehandelt. Händler sprechen von einer "gespannten Sprungfeder". Taubenhafte Fed-Aussagen könnten sehr schnell zu einer Eindeckungsrally im Euro führen und den Wechselkurs in Richtung 1,10 Dollar treiben. "Das Hauptargument für die Euroschwäche, nämlich eine Ausweitung der Zinsdifferenz zu den USA, würde dann nicht mehr gelten", sagt ein Devisenhändler.
Am Rentenmarkt scheinen Anleger auf keine baldige Zinsanhebung zu setzen, denn die Notierungen ziehen an. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um vier Basispunkte auf 2,02 Prozent. Relative Ruhe herrscht am Goldmarkt, wo die Feinunze auf 1.148 Dollar von 1.150 am Vorabend fällt. Der Ölpreis kennt aktuell kein Halten mehr. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um weitere 2,9 Prozent auf 42,20 Dollar. Marktteilnehmer verkaufen in Erwartung neuer "Hiobsbotschaften" von den US-Lagerbeständen. Diese werden im Sitzungsverlauf bekannt gegeben, sie könnten neue Höchststände erreicht haben.
Am Aktienmarkt sind die Augen auf Alibaba gerichtet. Nachdem der chinesische E-Commerce-Riese im September in den USA an die Börse gegangen war, durften Angestellte und einige Investoren ihre Anteile in einem bestimmten Zeitraum nicht veräußern. Eine dieser Fristen läuft am Mittwoch aus. Vorbörslich sinkt der Kurs um 0,9 Prozent. Dagegen geht es für Oracle um 2,4 Prozent aufwärts. Der Soft- und Hardwareanbieter hat eine Dividendenerhöhung angekündigt. Die Quartalszahlen sind derweil vom starken Dollar gekennzeichnet und haben sich zum Vorjahr kaum verändert.
Adobe Systems geben dagegen um 4,9 Prozent nach. Die Geschäftszahlen der Softwareschmiede für das erste Quartal überzeugen nicht. Ein geringer als befürchtet ausgefallener Quartalsverlust sorgt bei der Aktie des Modekonzerns Quiksilver für ein Kursfeuerwerk von 8,8 Prozent.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.18 Uhr Di, 17.40 Uhr EUR/USD 1,0595 0,02% 1,0592 1,0596 EUR/JPY 128,33 -0,12% 128,48 128,55 EUR/CHF 1,0623 -0,38% 1,0663 1,0650 USD/JPY 121,12 -0,14% 121,30 121,34 GBP/USD 1,4641 -0,79% 1,4759 1,4735 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.comDJG/DJN/flf/bam
(END) Dow Jones Newswires
March 18, 2015 09:13 ET (13:13 GMT)
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