14.03.2014 21:42:32
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MÄRKTE USA/Krimkrise verhindert Erholung an Wall Street
Der ungewisse Ausgang des Krimkonflikts hat die Anleger an der Wall Street am Freitag zurückhaltend agieren lassen. Zur Angst vor einer Eskalation des Streits um die bislang zur Ukraine gehörenden Halbinsel gesellten sich Zweifel an der Erholung der US-Konjunktur. Die Stimmung unter den amerikanischen Verbrauchern hat sich im März unerwartet eingetrübt, wie der entsprechende Index der Universität Michigan zeigte.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,3 Prozent auf 16.067 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent nach. Umgesetzt wurden 0,64 (Donnerstag: 0,69) Milliarden Aktien. Dabei standen 1.774 Kursgewinnern 1.307 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 122 Titel.
Außer dem Uni-Michigan-Index waren Daten zu den Erzeugerpreisen in den USA veröffentlicht worden. Diese sind im Februar überraschend gefallen, Volkswirte hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet. Das beherrschende Thema war jedoch die Krimkrise. Gespräche zwischen dem russischen Außenminister Lawrow und seinem US-Kollegen Kerry in London wurden nach fünf Stunden ergebnislos abgebrochen. Immerhin wurden Äußerungen Lawrows dahin gehend verstanden, dass Russland zwar bei einem entsprechenden Ergebnis der Abstimmung auf der Krim die Halbinsel in die russische Föderation aufnehmen, in der Ostukraine aber keine weiteren territorialen Interessen verfolgen werde. "Das spricht gegen eine weitere Eskalation", sagte ein Händler.
Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass sich eine Mehrheit der Wähler für eine Ablösung der traditionell russischen Region von der Ukraine aussprechen wird. Unklar ist dagegen, wie der Westen auf ein solches Ergebnis reagieren wird. USA und EU drohen mit einer Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau, der Westen hält das russische Vorgehen für völkerrechtswidrig. "Investoren tun gut daran, auf der Hut zu sein. Aber für Panikverkäufe ist die Zeit nicht reif. Die große Frage ist aber, eskaliert die Lage vielleicht nach dem Sonntag?", fragte sich Marktstratege Adam Sarhan von Sarhan Capital stellvertretend für die meisten Anleger.
Dass die Angst der Anleger gleichwohl nicht übermäßig groß war, zeigte sich bei den vermeintlich sicheren Häfen, die relativ wenig Zulauf verzeichneten. Eine Eskalation des Krimkonflikts sei schon eingepreist, sagten Beobachter. Falls es dazu nicht komme, dürfte speziell der Anleihemarkt eine Korrektur erleben. Die Rendite zehnjähriger US-Titel stand im späten Handel unverändert bei 2,65 Prozent. Der Goldpreis zog leicht um 0,5 Prozent bzw 6,60 Dollar auf 1.379 Dollar je Feinunze an. Es handelte sich allerdings um den höchsten Settlementpreis seit dem 9. September.
Hoffnungen auf eine steigende Nachfrage stützten den Ölpreis. Der WTI-Ölpreis kletterte um 0,7 Prozent bzw 0,69 Dollar auf 98,89 Dollar pro Fass. Die europäische Referenzsorte Brent stieg um 1,1 Prozent bzw 1,18 Dollar auf 108,57 Dollar. Die Internationale Energieagentur hatte ihre Nachfrageprognose angehoben.
Der Euro erholte sich leicht von seinem Rücksetzer, den ihm die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi am Vortag beschert hatten. Die Gemeinschaftswährung profitierte von den schwächen US-Wirtschaftsdaten und kostete im späten US-Handel 1,3910 Dollar. Der Yen war vor dem Hintergrund der Krimkrise als Fluchtwährung gesucht. Für einen Dollar mussten nur noch 101,30 Yen gezahlt werden, am Donnerstag hatte der Greenback in der Spitze bis zu 102,86 Yen gekostet.
Am Aktienmarkt fielen die Titel des Lebensmittelkonzerns General Mills nach einem schwachen Ausblick um 2,4 Prozent. Der Drittquartalsgewinn werde die Konsenserwartungen verfehlen, teilte das Unternehmen mit. Enttäuschende Ertragserwartungen drückten auch den Kurs der Bekleidungskette Aeropostale um 20,1 Prozent.
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.065,67 -0,27 -43,22 S&P-500 1.841,13 -0,28 -5,21 Nasdaq-Comp. 4.245,40 -0,35 -15,02 Nasdaq-100 3.627,87 -0,65 -23,62
Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 26/32 flat 0,342% flat 3/4% 3-year 100 1/32 flat 0,739% flat 1 1/2% 5-year 99 27/32 dn 1/32 1,530% +0,7BP 2 3/8% 7-year 99 5/32 flat 2,131% flat 2 3/4% 10-year 100 29/32 up 2/32 2,645% -0,8BP 3 3/4% 30-year 100 22/32 up 8/32 3,586% -1,5BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.43 Uhr Do, 17.20 Uhr EUR/USD 1,3907 0,32% 1,3862 1,3926 EUR/JPY 140,8867 -0,05% 140,9622 142,0971 EUR/CHF 1,2138 0,01% 1,2137 1,2148 USD/JPY 101,3100 -0,37% 101,6910 102,0240 GBP/USD 1,6636 0,17% 1,6609 1,6683 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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March 14, 2014 16:11 ET (20:11 GMT)
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