09.04.2013 22:55:30

MÄRKTE USA/Hoffnung auf gute Unternehmenszahlen beschert Dow Allzeithoch

Von Hans Bielefeld An der Wall Street ist es am Dienstag nach einem volatilen Handelsbeginn deutlich nach oben gegangen. Sowohl der Dow-Jones-Index als auch der S&P-500-Index markierten im Verlauf neue Allzeithochs. Mit einer Begründung taten sich die Marktteilnehmer erneut schwer, doch es wurde auf einen gestiegenen Optimismus zu Beginn der Berichtssaison für das erste Quartal verwiesen. So hätten die Unternehmen im vierten Quartal überwiegend zurückhaltende Ausblicke gegeben, so das es Überraschungspotenzial geben könnte, sagte Portfoliomanagerin Margie Patel von Wells Capital Management.

   Nach Gewinnmitnahmen im ersten Quartal würden Anleger nun auf neue Impulse durch die US-Berichtssaison warten, so Analyst Patrick Jamin von NorthCoast Asset Management. "Angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten sind die Anleger zurückhaltend und erhoffen sich von den anstehenden Quartalszahlen mehr Klarheit über die Verfassung der US-Unternehmen", fügte er hinzu. Die nächsten wichtigen Quartalszahlen stehen erst am Freitag an, dann werden J.P. Morgan Chase und Wells Fargo einen Blick in ihre Bücher gewähren. Bis dahin könnte der Handel eher richtungslos verlaufen, hieß es weiter.

   Allerdings konnten die Ergebnisse von Alcoa, die traditionell als erstes Unternehmen ihre Zahlen vorlegen, die Investoren noch nicht überzeugen. Belastungsfaktoren waren hier vor allem die niedrigen Aluminiumpreise und die gesenkte Gewinnprognose, hieß es von Nomura. Die Alcoa-Aktie schloss nach einem volatilen Verlauf unverändert.

   Steil bergauf ging es an den Rohstoffmärkten. Der Goldpreis stieg auf den höchsten Stand seit über einer Woche und der Öl-Preis der Sorte WTI kletterte deutlich über die Marke von 94 Dollar je Barrel. Zum Settlement wurden 94,20 Dollar gezahlt, ein Plus von 0,9 Prozent. Grund für den Anstieg waren Sorgen bezüglich der weiteren Entwicklungen im Iran und den möglichen Auswirkungen auf die globale Ölnachfrage. Für zusätzlichen Schub habe zudem die niedriger als erwartete chinesische Inflation im März gesorgt, hieß es am Markt.

   Beim Gold nutzten Anleger die niedrigen Notierungen zum Einstieg. Zudem stützte der schwache Dollar den Goldpreis. Ein schwacher Greenback macht ein Engagement für Investoren aus anderen Währungsgebieten attraktiver. Zum Settlement verteuerte sich die Feinunze Gold um 0,9 Prozent auf 1.586,70 Dollar.

   Für den Dow-Jones-Index stand zur Schlussglocke ein Plus von 0,4 Prozent auf 14.673 Punkte auf der Tafel - ein neues Allzeithoch. Der S&P-500 gewann 0,4 Prozent auf 1.569 Punkte, nach einem Allzeithoch bei 1.574 Punkten. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 3.238 Punkte. Das Umsatzvolumen stieg leicht auf 0,67 (Montag: 0,58) Milliarden Aktien. Auf 1.768 (2.098) Kursgewinner kamen 1.265 (947) -verlierer, während 129 (119) Titel unverändert schlossen.

   Am Devisenmarkt setzte der Euro seine Erholung fort und stieg zwischenzeitlich auf ein Tageshoch von 1,3104 Dollar. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,3084 Dollar. Der Greenback litt damit weiter unter den schwachen Arbeitsmarktdaten vom Freitag. Am US-Anleihemarkt gaben die Notierungen weiter nach - ausgelöst durch eine enttäuschend verlaufene Auktion dreijähriger Notes. Hier fiel die Nachfrage auf das niedrigste Niveau seit September 2011. Die Rendite lag zudem leicht über dem aktuellen Marktniveau. Damit hat die Rally der vergangenen Woche einen Dämpfer erhalten. So war die Rendite der zehnjährigen Papiere in der Vorwoche noch unter 1,70 Prozent gefallen. Am Dienstag erhöhte sich diese um zwei Basispunkte auf 1,75 Prozent.

   Bei den Einzelwerten waren auch die Titel von First Solar gefragt. Nachdem der Solar-Konzern seinen Ausblick angehoben hatte, kletterten die Papiere um über 45 Prozent. Im Fahrwasser legten auch zahlreiche in den USA gelistete chinesische Solarunternehmen zweistellig zu. Im Dow-Jones-Index verzeichneten Intel und Microsoft die größten Kursgewinne. Allerdings konnten Marktteilnehmer dies nicht mit Nachrichten untermauern. Die Intel-Aktie gewann 3,1 Prozent, für die Titel von Microsoft ging es um 3,6 Prozent nach oben.

   Bergab ging es dagegen für die Papier von Herbalife. Der im Fokus mehrerer Hedgefonds stehende Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln muss sich einen neuen Bilanzprüfer suchen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hat ihr Mandat niedergelegt. Die Aktien verloren 3,8 Prozent. Ebenfalls unter Abgabedruck standen die Aktien von J.C. Penney. Die Kaufhauskette verliert ihren CEO Ron Johnson in einer schwierigen Phase. Analysten bemängelten, dass der Einzelhandelskonzern keine klare Strategie zur Beendigung der Krise verfolge. Die Papiere verloren gut zwölf Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.673,46 0,41 59,98 S&P-500 1.568,61 0,35 5,54 Nasdaq-Comp. 3.237,86 0,48 15,61 Nasdaq-100 2.804,67 0,67 18,54

Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 1/4% 2-year 100 1/32 flat 0,234% flat 3/8% 3-Year 100 4/32 flat 0,335% flat 3/4% 5-year 100 8/32 flat 0,700% flat 1 1/4% 7-Year 99 26/32 down 2/32 1,153% +1,0BP 2% 10-year 102 8/32 down 5/32 1,752% +1,8BP 3 1/8% 30-year 103 23/32 down 21/32 2,937% +3,2BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.19 Uhr Mo, 17.45 Uhr EUR/USD 1,3084 1,27% 1,2920 1,2996 EUR/JPY 129,5300 4,17% 124,3505 128,6311 EUR/CHF 1,2203 0,41% 1,2152 1,2156 USD/JPY 99,0250 2,90% 96,2330 98,9695 GBP/USD 1,5321 0,66% 1,5220 1,5248 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

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   April 09, 2013 16:24 ET (20:24 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 24 PM EDT 04-09-13

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