11.02.2015 16:30:35

MÄRKTE USA/Griechenland-Krise bremst Kauflaune

   Der Handelsstart zur Wochenmitte an der Wall Street verläuft zögerlich und zaghaft. Der Dow-Jones-Index verliert 0,3 Prozent auf 17.816 Punkte. Der S&P-500 gibt wie der Nasdaq-Composite 0,1 Prozent ab. US-Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda, so dass von dieser Seite keine Orientierungshilfe kommt. Vor allem aber ist die Unsicherheit wegen der Zukunft Griechenlands groß. Die Finanzminister der Eurozone treffen sich am frühen Abend deutscher Zeit, um Lösungen zu finden. Im Vorfeld dürften die Aktienkurse keine großen Sprünge machen.

   Am Vorabend wurde spekuliert, ob Griechenland eine sechsmonatige Verlängerung seines Hilfsprogramms erhalten soll, doch wurde dies von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zurückgewiesen. Sollte am Abend keine Einigung erzielt werden, könnte ein Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag noch eine Chance bieten.

   Aus Marktsicht eher im Schatten der Griechenlandprobleme steht das Gipfeltreffen in Minsk, wo über die Lage in der Ostukraine verhandelt werden soll. Auch die US-Berichtssaison gerät eher in den Hintergrund. Hier spricht Stratege Dan Greenhaus von BTIG indes von "unglaublich schwachen Zielvorgaben" der Unternehmen. Die Ziele fast aller Unternehmen, die überhaupt welche präsentiert hätten, seien niedriger als im Vorjahr, vor allem wegen des Gegenwinds von der Währungsseite.

   Vor der Startglocke haben bereits PepsiCo und Mondelez Geschäftszahlen ausgewiesen, die gut ankommen. PepsiCo hat im vierten Quartal ein überraschend hohes bereinigtes Ergebnis verzeichnet. Zudem will der Konzern Aktien im Wert von 12 Milliarden Dollar zurückkaufen und die Dividende um 19 Cent auf 2,81 Dollar erhöhen. Das Papier steigt 1,9 Prozent. Mondelez hat beim Gewinn die Analystenprognosen übertroffen, was die Aktie um 3,4 Prozent nach oben treibt.

   AOL hat dagegen die Anleger enttäuscht. Zwar fiel der Gewinn überraschend hoch aus, doch der Umsatz verfehlte die Erwartungen. Die Aktie saust 9 Prozent nach unten. Apple gewinnen 1,1 Prozent, nachdem J.P. Morgan das Kursziel um 5 Dollar auf 145 Dollar nach oben genommen hat. Die Experten erwarten starke Verkäufe der Apple Watch.

   Die Titel von Pier 1 brechen um 30 Prozent ein, nachdem der Wohnungsausstatter wegen schwacher Umsätze und unerwartet hoher Kosten im Januar seinen Ausblick gesenkt hat. Zudem wurde bekannt, dass der Finanzchef das Unternehmen verlässt. First Solar legen 2,4 Prozent zu, weil Apple von einer Solaranlage des Unternehmens Energie für 850 Millionen Dollar beziehen will.

   Der Ölpreis gibt nach, das Barrel der US-Sorte WTI fällt wieder unter 50 Dollar. Aktuell werden 49,37 Dollar dafür bezahlt, das ist ein Minus von 1,3 Prozent. Der Markt geht nicht davon aus, dass sich die Überproduktion in nächster Zeit deutlich vermindert. Am Mittwoch werden noch die Daten zu den US-Öllagerbeständen berichtet.

   Die sicheren Häfen Gold und Anleihen profitieren kaum von der Unsicherheit um Griechenland. So tendiert der Goldpreis wenig verändert bei 1.234 Dollar je Feinunze, die Renditen der zehnjährigen Anleihen verharren bei 1,99 Prozent.

   Am Devisenmarkt herrscht weitgehend Ruhe. Der Euro bewegt sich zum Greenback in seiner jüngsten Spanne um 1,13. Gegenwärtig wird er zu 1,1311 Dollar gehandelt.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.815,52 -0,30 -53,24 S&P-500 2.066,20 -0,12 -2,39 Nasdaq-Comp. 4.793,35 0,12 5,70 Nasdaq-100 4.289,39 0,19 8,24

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.56 Uhr Di, 17.34 Uhr EUR/USD 1,1311 -0,07% 1,1319 1,1317 EUR/JPY 135,60 0,22% 135,31 135,02 EUR/CHF 1,0472 -0,22% 1,0496 1,0479 USD/JPY 119,90 0,28% 119,56 119,30 GBP/USD 1,5283 0,25% 1,5245 1,5245 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   February 11, 2015 09:59 ET (14:59 GMT)

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