28.07.2022 22:13:41
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MÄRKTE USA/Fester - Schwache Daten lindern Zinsängste
NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen haben die Indizes am Donnerstag satte Aufschläge verzeichnt. Sie bauten damit ihre Vortagsgewinne aus, als die Kurse eine regelrechte Rally erlebt hatten. Unerwartet schwache Wirtschaftsdaten befeuerten zwar Konjunktursorgen, weckten jedoch Hoffnungen, dass die US-Notenbank das Tempo ihre Zinserhöhungen drosseln könnte.
Der Dow-Jones-Index stieg um 1 Prozent auf 32.530 Punkte, der S&P-500 stieg um 1,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 1,1 Prozent vorrückte. An der Nyse wurden 2.433 (Mittwoch: 2.728) Kursgewinner gezählt, ihnen standen 797 (509) Verlierer gegenüber - 132 (121) Titel schlossen unverändert.
Die Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell am Vortag nach der Zinsentscheidung waren als taubenhaft interpretiert worden, was den Aktien Zulauf verschaffte. Inzwischen haben zudem enttäuschende Geschäftszahlen und pessimistische Ausblicke bedeutender Unternehmen den Anlegern vor Augen geführt, dass die Aussichten der heimischen Wirtschaft nicht gerade rosig sind. Dies linderte die Ängste vor einer zu straffen Geldpolitik.
Unter den Konjunkturdaten des Tages schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,9 Prozent, während Volkswirte ein Wachstum von 0,3 Prozent prognostiziert hatten. Damit ist die US-Wirtschaft in eine technische Rezession gerutscht, nachdem das BIP auch im ersten Quartal zurückgegangen war. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der Vorwoche weniger stark zurück als erwartet, zudem wurde der Wert aus der Woche davor nach oben revidiert.
Quartalsausweise mit Licht und Schatten
Weitaus länger ist die Liste der Unternehmen, die ihre Quartalsberichte vorgelegt haben. Unter diesen hat Honeywell (+3,7%) zwar einen Gewinnrückgang vermeldet, gleichwohl aber mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Auch Merck & Co (-1,5%) und Pfizer (-2,5%) haben die Erwartungen übertroffen. Pfizer erzielte sogar einen Rekordumsatz. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass die Gewinne der Pharmahersteller unter Druck geraten könnten, falls die staatliche Krankenversicherung für Ältere oder Behinderte Medicare die Genehmigung erhalten würde, die Medikamentenpreise mit den Herstellern selbst auszuhandeln.
Mastercard (+2,7%) vermeldete einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg. Die hohe Inflation mindere die Konsumausgaben bislang nicht, berichtete die Kreditkartengesellschaft.
Die Facebook-Mutter Meta (-5,2%) meldete erstmals überhaupt einen Umsatzrückgang auf Jahressicht; der Gewinn sackte deutlich ab. Auch der Ausblick enttäuschte.
Qualcomm (-4,5%) hat ebenfalls einen eher verhaltenen Ausblick gegeben, allerdings den Gewinn im zurückliegenden Quartal überraschend deutlich gesteigert.
Ford (+6,1%) meldete einen unerwartet kräftigen Anstieg von Umsatz und Gewinn.
Nach Börsenschluss folgen Zahlen der Schwergewichte Amazon, Apple und Intel.
Eine politische Entscheidung verhalf Aktien der Solarbranche zu Kurssprüngen. Senator Joe Manchin vom konservativen Flügel der Demokraten hat nun doch dem 369 Milliarden Dollar teuren Klimaschutz-Paket der US-Regierung zugestimmt. Sunnova Energy sprangen um 30 Prozent, zusätzlich gestützt von den guten Zahlen des Unternehmens. First Solar verteuerten sich um 15 Prozent und Sunpower um 18 Prozent.
Dollar erholt sich - ING sieht Aufwertungspotenzial
Der Dollar gab noch etwas ab nach dem Rücksetzer, den er nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank verzeichnet hatte. Die ING-Analysten sehen den Dollar, wenn auch mit höherer Volatilität, auf dem Weg nach oben, weil er nun empfindlicher auf Wirtschaftsdaten reagiere. Eine weltweite Konjunkturschwäche und geopolitische Risiken dürften den Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten stützen.
Der als sicherer Hafen geltende Anleihemarkt erfuhr regen Zulauf, was sich in sinkenden Renditen niederschlug. Auch der Goldpreis legte zu, gestützt von der Hoffnung einer verhalteneren Gangart bei den Zinserhöhungen.
Uneinheitlich tendierte der Ölpreis. Während die internationl gehandelte Sorte Brent etwas zulegte, lag die US-Sorte WTI leicht im Minus. Von einem volatilen Geschäft inmitten neuer Rezessionssorgen berichteten Händler.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 32.529,63 +1,0% 332,04 -10,5%
S&P-500 4.072,43 +1,2% 48,82 -14,6%
Nasdaq-Comp. 12.162,59 +1,1% 130,17 -22,3%
Nasdaq-100 12.717,87 +0,9% 116,40 -22,1%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,87 -14,9 3,02 214,1
5 Jahre 2,69 -15,1 2,84 143,3
7 Jahre 2,70 -14,6 2,84 125,6
10 Jahre 2,67 -12,1 2,79 115,8
30 Jahre 3,01 -5,5 3,07 111,2
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:51h Mi, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0188 -0,1% 1,0209 1,0126 -10,4%
EUR/JPY 136,75 -1,8% 138,35 138,32 +4,5%
EUR/CHF 0,9728 -0,6% 0,9796 0,9753 -6,2%
EUR/GBP 0,8372 -0,2% 0,8394 0,8421 -0,4%
USD/JPY 134,22 -1,7% 135,51 136,60 +16,6%
GBP/USD 1,2168 +0,1% 1,2164 1,2024 -10,1%
USD/CNH (Offshore) 6,7434 -0,0% 6,7438 6,7691 +6,1%
Bitcoin
BTC/USD 23.827,73 +4,8% 23.151,18 20.837,45 -48,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 97,14 97,26 -0,1% -0,12 +35,8%
Brent/ICE 107,54 106,62 +0,9% 0,92 +43,6%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 201,40 205,00 -1,9% -3,83 +240,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.755,58 1.734,14 +1,2% +21,44 -4,0%
Silber (Spot) 20,00 19,18 +4,3% +0,82 -14,2%
Platin (Spot) 892,45 890,10 +0,3% +2,35 -8,0%
Kupfer-Future 3,48 3,43 +1,4% +0,05 -21,6%
YTD zu Vortagsschluss
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 28, 2022 16:14 ET (20:14 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Amazon | 212,55 | -1,48% | |
Apple Inc. | 231,55 | -1,68% | |
First Solar Inc | 184,16 | -0,82% | |
Ford Motor Co. | 9,41 | 0,28% | |
Honeywell | 212,65 | 0,09% | |
Intel Corp. | 18,71 | -2,56% | |
MasterCard Inc. | 492,65 | -1,88% | |
Merck Co. | 96,60 | 0,00% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 601,40 | 2,24% | |
Pfizer Inc. | 26,11 | 0,38% | |
QUALCOMM Inc. | 152,62 | -1,38% | |
Sunnova Energy International Inc Registered Shs | 3,79 | -1,29% | |
SunPower Corp | 0,45 | -28,71% |