26.07.2018 14:49:50

MÄRKTE USA/Facebook-Schock drückt Nasdaq

NEW YORK (Dow Jones)--Vor allem die Nasdaq-Indizes dürften an der Wall Street am Donnerstag unter Druck stehen. Grund sind enttäuschende Zahlen und eine Umsatzwarnung von Facebook am Mittwoch nach Börsenschluss. Die Aktie stürzt daraufhin im vorbörslichen Geschäft um gut 17 Prozent ab, und im Schlepptau laufen auch Twitter und Snap abwärts. Möglicherweise werden mit dieser Stimmungseintrübung auch Technologiewerte in Sippenhaft genommen, die wenig oder nichts mit dem Geschäftsmodell von Facebook zu tun haben.

Der "Deal" zwischen den USA und der EU über die Handelspolitik, der am Donnerstag die europäischen Börsen treibt, wurde am Vortag bereits während des US-Handels bekannt und hat den dortigen Indizes bereits Beine gemacht. Daher tendieren vorbörslich auch die Terminkontrakte auf die breiteren US-Indizes etwas im Minus.

US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatten unter anderem einen fast vollständigen Abbau von gegenseitigen Restriktionen im Handel mit Industriegütern avisiert. Die von Trump bislang angedrohten Strafzölle auf europäische Autos sind nach EU-Angaben vorerst vom Tisch. Zwar wird die Abmachung positiv gesehen, aber zugleich noch als wenig konkret.

Analysten raten weiter zum Kauf von Facebook

Zu Facebook sind nun erste Analystenstimmen zu vernehmen. Einige sind eher besänftigend, so geht Wedbush davon aus, dass der Abverkauf in der Aktie übertrieben sei. Das Unternehmen dürfte bis Ende 2019 wieder auf die Spur kommen, so die Einschätzung. Stifel Nicolaus und Keybanc behalten ihre Kaufempfehlung bei, senken aber das Kursziel. Raymond James hat die Einstufung zwar gesenkt, empfiehlt die Aktie aber immer noch mit "Outperform" nach "Strong Buy".

Am Donnerstag haben bereits etliche US-Unternehmen über ihr Quartal informiert. Der Industriegasekonzern Praxair, Fusionspartner von Linde, hat im zweiten Quartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Für die Aktie geht es indes 1,7 Prozent abwärts.

Bei dem Sportbekleidungshersteller Under Armour fiel der bereinigte Verlust nicht so hoch aus wie erwartet, während der Umsatz gesteigert wurde. Die Aktie quittiert dies mit einem Plus von 4,4 Prozent.

Bislang noch wenig bewegt zeigt sich die McDonald's-Aktie. Die Schnellrestaurantkette hat trotz eines Umsatzrückgangs mehr verdient. Der Konzern übertraf mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten.

Am Vorabend hat neben Facebook noch eine Reihe weiterer Unternehmen ihre Bücher geöffnet. Der Spielzeughersteller Mattel ist im zweiten Quartal tiefer als erwartet in die Verlustzone gerutscht und will Stellen abbauen. Mit der Aktie geht es um 7,3 Prozent abwärts.

Die Aktien von Biogen brechen um knapp 10 Prozent ein. Das Biotech-Unternehmen hat bei der Entwicklung eines Alzheimer-Medikaments einen Rückschlag erlitten.

Ford Motor senkte nach einem schwachen zweiten Quartal den Ausblick. Die Aktie verbilligt sich um 2,4 Prozent.

Paypal büßen 2,8 Prozent ein. Beobachter bemängeln trotz guter Zahlen den Umsatzausblick.

Mit einem Anstieg um 6,1 Prozent reagieren die Aktien von AMD auf die Quartalszahlen des Chipherstellers. Auch der Zahlenausweis von Xilinx wird positiv aufgenommen; der Kurs steigt um 7,1 Prozent.

Am Donnerstag nach Börsenschluss werden Amazon, Starbucks und Intel ihre Bücher öffnen.

Brentöl legt leicht zu

Am Ölmarkt geht es mit der Sorte Brent etwas nach oben. Saudi-Arabien hat nach Angriffen jemenitischer Rebellen mit sofortiger Wirkung alle Fahrten von Öltankern durch den Bab al-Mandab in Richtung Rotes Meer vorerst gestoppt. Kaum verändert zeigen sich die Preise für die US-Sorte WTI nach dem Anstieg am Vortag. Den Impuls am Mittwoch hatten die US-Lagerbestände geliefert, die sich unerwartet deutlich verringerten. Während das Barrel Brent 0,5 Prozent auf 74,31 Dollar zulegt, verharrt der Preis für WTI bei 69,32 Dollar je Fass.

Flaute herrscht weiterhin beim Euro-Dollar-Paar. Neue Aussagen der EZB zur Zinspolitik und zu den Anleihekäufen blieben ohne Überraschung. Aktuell notiert der Euro leicht über 1,17 Dollar.

Anleihen erholen sich etwas. Im Anschluss an die Juncker-Trump-Erklärung wurden sie verkauft, weil Sicherheit mit dem möglicherweise abgewendeten Handelskrieg weniger attraktiv erschien. In einer kleinen Gegenbewegung fällt nun die Zehnjahresrendite um 1 Basispunkt auf 2,96 Prozent.

Der Goldpreis kann die Gewinne vom Vortag nicht vollständig verteidigen. Die Feinunze gibt 0,2 Prozent nach auf 1.228 Dollar.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,67 0,0 2,67 146,7

5 Jahre 2,84 -0,5 2,85 92,0

7 Jahre 2,92 -1,6 2,94 67,3

10 Jahre 2,96 -1,3 2,98 51,9

30 Jahre 3,09 -1,3 3,10 2,3

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:35 Mi, 17:23 % YTD

EUR/USD 1,1712 -0,12% 1,1733 1,1675 -2,5%

EUR/JPY 129,86 -0,15% 129,82 129,49 -4,0%

EUR/CHF 1,1613 -0,13% 1,1636 1,1601 -0,8%

EUR/GBP 0,8889 -0,00% 0,8891 0,8881 -0,0%

USD/JPY 110,88 -0,03% 110,65 110,92 -1,6%

GBP/USD 1,3175 -0,12% 1,3197 1,3146 -2,5%

Bitcoin

BTC/USD 8.224,38 -0,6% 8.215,94 8.175,94 -39,8%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,61 -0,61 0,01

Deutschland 10 Jahre 0,41 0,39 -0,02

USA 2 Jahre 2,67 2,67 0,78

USA 10 Jahre 2,96 2,98 0,55

Japan 2 Jahre -0,12 -0,13 0,01

Japan 10 Jahre 0,09 0,07 0,04

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,25 70,46 -0,1% -0,05 +18,6%

Brent/ICE 74,21 73,93 +0,4% 0,28 +15,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.228,26 1.231,63 -0,3% -3,37 -5,7%

Silber (Spot) 15,54 15,61 -0,5% -0,07 -8,3%

Platin (Spot) 840,85 844,00 -0,4% -3,15 -9,5%

Kupfer-Future 2,80 2,81 -0,2% -0,00 -15,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/smh

(END) Dow Jones Newswires

July 26, 2018 08:50 ET (12:50 GMT)

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Biogen Inc 151,10 -0,72% Biogen Inc
Ford Motor Co. 10,56 0,69% Ford Motor Co.
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Meta Platforms (ex Facebook) 544,10 0,68% Meta Platforms (ex Facebook)
PayPal Inc 82,14 -0,57% PayPal Inc
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