29.09.2015 22:42:48
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MÄRKTE USA/Erholung bei den Aktienkursen fällt aus
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Ausverkauf zum Wochenstart haben sich die US-Aktienmärkte am Dienstag uneinheitlich gezeigt. Hatte es lange Zeit noch nach einer Stabilisierung und möglicherweise auch kleinen Erholung ausgesehen, gerieten die Kurse im späten Geschäft doch wieder ins Rutschen, ehe sie in den letzten Minuten erneut einen Richtungswechsel einlegten. Die Stimmung sei weiter angeschlagen, hieß es. Die Sorgen über die konjunkturelle Situation in China und die andauernde Unsicherheit über den Zeitpunkt der US-Zinswende ließen die Anleger auf Nummer sicher gehen und Aktien verkaufen.
Der Dow-Jones-Index schaffte ein Plus von 0,3 Prozent auf 16.048 Punkte, hatte im Tageshoch aber auch schon 16.118 Zähler erreicht. Für den deutlich breiteren S&P-500 ging es um 0,1 Prozent nach oben, während die Nasdaq-Indizes, die bereits am Montag am stärksten verloren hatten, jeweils etwa ein halbes Prozent verloren.
Umgesetzt wurden an der Nyse 1,02 (Montag: 1,05) Milliarden Aktien. Auf 1.398 (334) Kursgewinner kamen 1.774 (2.864) -verlierer, unverändert schlossen 80 (58) Titel.
Neue US-Konjunkturdaten setzten keine stärkeren Impulse. Der vor der Startglocke veröffentlichte Case-Shiller-Hauspreisindex lag zwar geringfügig unter den Erwartungen, der Index des Verbrauchervertrauens war dagegen deutlich besser ausgefallen als erwartet. Zumindest von dieser Seite kam also etwas Unterstützung. Sie trug aber nicht weit, auch weil auf die Anleger im weiteren Wochenverlauf noch wichtigere Konjunkturdaten aus China und der US-Arbeitsmarktbericht für September warten. Sie könnten starke Signale für die Zinsentscheidung der US-Notenbank senden.
"Es scheint so, als wolle der Markt die August-Tiefs testen, aber ganz ehrlich, das einzige was wir wissen ist, dass die Aktienmärkte nicht unverändert schließen werden", kommentierte Marktteilnehmer Stephen Guilfoyle von Deep Value etwas ratlos das sprunghafte Geschehen.
Wie es um die Stimmung bestellt ist, zeigt das von den Analysten von Goldman Sachs (GS) gesenkte Jahresziel für den S&P-500. Goldman sorgt sich um das Wirtschaftswachstum in den USA und China, aber auch wegen der niedrigen Ölpreise. Die Analysten vermuten, dass diese beiden Faktoren die Unternehmensgewinne und die Renditen der Aktien schmälern werden. Daher senkten sie ihr Ziel für den S&P-500 von 2.100 auf 2.000 Punkte. Anleger sollten sich auf Unternehmen mit hohem Binnenumsatz konzentrieren, aber auch auf solche, die ihre Aktionäre über Dividenden und Aktienrückkäufe am Erfolg beteiligten, empfiehlt Goldman.
Stark unter Druck stand die Apple-Aktie, die für viele Akteure als eine Art Konjunkturindikator gilt. Der Kurs gab nachrichtenlos um 3 Prozent nach. Schon am Vortag hatte die Apple-Aktie an Wert verloren, obwohl Apple am Rekordverkäufe am ersten Verkaufswochenende seines neuen iPhones gemeldet hatte.
Reynolds American stiegen minimal um 0,1 Prozent. Der Tabakkonzern verkauft nach dem 25-Milliarden-Dollar-Kauf von Lorillard die Rechte an der Zigarettenmarke Natural American Spirit für 5 Milliarden Dollar an Japan Tobacco. Laut Analyst Nik Modi von RBC Capital Markets kann Reynolds damit seine Schulden schneller abbauen als vom Markt erwartet. Die jährlichen Zinszahlungen sänken dadurch um 150 Millionen Dollar.
Die Yahoo-Aktie rückte um 2,4 Prozent vor und profitierte davon, dass das Unternehmen den Verkauf seiner restlichen Beteiligung an Alibaba vorantreibt. Alibaba zeigten sich 0,7 Prozent höher. McDonald's zogen mit einer Kaufempfehlung der Credit Suisse um 1,6 Prozent an.
Ein regelrechtes Blutbad erlebte die Aktie von Esperion. Der Wert halbierte sich nahezu. Laut der Citigroup drohen Esperion für sein in der Erprobung befindliches Anti-Cholesterin-Medikament größere regulatorische Herausforderungen, weil Konkurrenten mit ihren Behandlungsmethoden schon weiter sind. Womöglich werde die US-Gesundheitsbehörde - erfolgreiche Tests bei den Konkurrenten Regeneron und Amgen vorausgesetzt - die Zulassungshürde für das Esperion-Präparat höher legen.
Regeneron büßten 0,5 Prozent ein, Amgen gewannen 1,2 Prozent. Nach dem massiven Minus am Vortag war der S&P-Pharma-Index phasenweise klarer Spitzenreiter unter den Branchenindizes, am Ende reihte er sich aber mit einem nur Plus von 0,9 Prozent wieder ein. Im Dow gewannen Johnson & Johnson 1,8 Prozent, während Merck um 0,5 Prozent anzogen.
Staatsanleihen waren nach dem Anstieg vom Vortag weiter gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank um 4 Basispunkte auf 2,05 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit einem Monat. Der Euro erholte sich von einem zwischenzeitlichen Rücksetzer und notierte im späten US-Handel bei 1,1254 Dollar. Im frühen Tageshoch hatte er allerdings schon 1,1282 Dollar gekostet. Hintergrund dürfte sein, dass die Erwartungen an eine US-Zinserhöhung im Oktober oder Dezember weiter eher niedrig sind. Am Montag hatten US-Anleihen und auch der Euro von schwächeren US-Konjunkturdaten profitiert, die Erwartungen an eine Verschiebung der US-Zinswende geweckt hatten.
Die Ölpreise erholten sich, getragen von Hoffnungen, dass wenigstens in den USA weniger Öl gefördert wird und sich das dortige Überangebot verringert. Die wöchentlichen US-Lagerbestände, die Aufschluss darüber geben könnten, werden gleichwohl erst am Mittwoch gemeldet. "Es scheint so, als seien die Ölspekulanten nahezu überzeugt von einem Rückgang der US-Förderung ...", sagte Marktechnikexperte Fawad Razaqzada von Forex.com.
Die Deutsche Bank schätzt derweil, dass in der ersten Hälfte des kommenden Jahres täglich ein Überangebot von 1 Million Barrel aufläuft, zumal wenn nach der Aufhebung der Sanktionen gegen Teheran auch wieder iranisches Öl auf den Markt kommt. Erst für die zweite Jahreshälfte 2016 rechnen die Analysten mit einem Nachfrageüberschuss von täglich 310.000 Barrel. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 1,8 Prozent auf 45,23 Dollar.
Der Goldpreis zeigte sich erneut etwas schwächer mit 1.128 Dollar je Feinunze. Händler erklärten den seit Tagen nachgebenden Goldpreis ebenfalls mit den Sorgen um das Wirtschaftswachstum in China, das für Preisdruck im gesamten Metallkomplex sorge. Das gehe auch am Gold nicht spurlos vorbei. Zudem mache der anziehende Dollar Goldkäufe aus dem Nicht-Dollarraum teurer.
Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 16.049,13 +0,3% +47,24 S&P-500 1.884,09 +0,1% +2,32 Nasdaq-Composite 4.517,32 -0,6% -26,65 Nasdaq-100 4.083,37 -0,5% -20,10
Treasurys: Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2 Jahre 99-31/32 + 2/32 0,645% -2.7 Bp 1% 3 Jahre 100-7/32 + 3/32 0,922% -3.8 Bp 1-3/8% 5 Jahre 100 + 7/32 1,375% -4.4 Bp 1-3/4% 7 Jahre 99-31/32 + 9/32 1,752% -4.5 Bp 2-1/8% 10 Jahre 99-17/32 + 12/32 2,053% -4.2 Bp 2- 1/2% 30 Jahre 100-14/32 + 11/32 2,853% -1.7 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Di. 8.26 Uhr Mo, 18.33 Uhr EUR/USD 1,1251 -0,24% 1,1278 1,1240 EUR/JPY 134,74 0,09% 134,61 134,55 EUR/CHF 1,0936 -0,15% 1,0952 1,0937 USD/JPY 119,78 0,33% 119,39 119,74 GBP/USD 1,5153 -0,19% 1,5181 1,5201
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos (END) Dow Jones Newswires
September 29, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 09-29-15
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Aktien in diesem Artikel
Alibaba | 81,90 | 0,24% | |
Apple Inc. | 221,40 | -1,18% | |
Johnson & Johnson Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs | 11 400,00 | -1,30% | |
McDonald's Corp Cert.Deposito Arg.Repr. 0.25 Shs | 13 650,00 | -0,55% | |
Merck Co. | 97,60 | 1,04% |