12.08.2015 15:09:48

MÄRKTE USA/China-Sog dürfte auch Wall Street abwärts ziehen

   NEW YORK (Dow Jones)--Erneut nach unten dürfte es mit den Aktien an der Wall Street am Mittwoch gehen. Die China-Krise hat die Weltbörsen fest im Griff, nachdem die dortige Notenbank den zweiten Tag in Folge den Yuan deutlich abgewertet hat. Derart radikale Schritte fachen die Ängste über den Zustand der chinesischen Wirtschaft an. Abgesehen davon bekommen die nach China exportierenden Unternehmen die Abwertung unmittelbar zu spüren. Überdies droht ein Währungskrieg, in dem die Volkswirtschaften versuchen, die eigene Devise zu drücken. Mit einem Minus von 0,7 Prozent bei den Aktien-Futures deutet sich eine schwache Sitzung an den US-Märkten an, allerdings geht es an den europäischen Börsen deutlich stärker abwärts.

   Eine weitere Folge der neuen chinesischen Währungspolitik könnte eine weniger straffe Geldpolitik in den USA sein. Ging bislang die Mehrheit an den Märkten von einer Zinserhöhung bereits im September aus, erwarten dies nun nur noch 40 Prozent. Das wird bereits am Devisenmarkt eingepreist, wo der Euro zum Dollar kräftig anzieht. Aktuell wird die europäische Devise bei 1,1158 Dollar gehandelt, rund 1 Cent höher als am späten Dienstag.

   Am Aktienmarkt verliert die Alibaba-Aktie im vorbörslichen Geschäft 5,5 Prozent auf 73,06 Dollar. Das wäre der tiefste Stand seit dem Börsengang. Zwar hat der Gewinn je Aktie im ersten Geschäftsquartal die Konsensschätzung der Analysten um 1 US-Cent übertroffen, doch wuchs der Umsatz weniger stark als erwartet. Der Warenabsatz stieg im Vorjahresvergleich nur noch um 33 Prozent, nachdem im vierten Geschäftsquartal eine Zunahme um 40 Prozent verzeichnet worden war. Die Zahl der mobilen Nutzer erhöhte sich im Quartal um 18 Millionen auf 307 Millionen, wuchs damit aber weniger stark als im vierten Quartal mit 24 Millionen.

   Daneben dürfte General Electric (GE) im Blick stehen. Der Konzern ist bei der Verkleinerung seiner Finanzsparte wieder einen Schritt weitergekommen. Capital One wird Healthcare-Kredite im Volumen von 8,5 Milliarden Dollar sowie den Bereich Healthcare-Finanzdienstleistungen für rund 9 Milliarden Dollar übernehmen, teilte der US-Mischkonzern mit. Die GE-Aktie verliert in dem schwachen Marktumfeld vorbörslich 0,8 Prozent.

   Eine Gewinnwarnung drückt die Fossil-Aktie vor der Startglocke um gut 10 Prozent. Der starke Dollar hat Quartalsgewinn geschmälert. Der Uhren- und Accessoire-Hersteller muss sich nun bescheidenere Ziele setzen. Daneben könnten vor allem die Aktien der China-Exporteure Federn lassen, also Auto- und Luxusgüterhersteller oder Technologieunternehmen. Am Vortag hatten zum Beispiel Apple gut 5 Prozent verloren, nun geht es weitere 1,4 Prozent nach unten.

   Der WTI-Ölpreis erholt sich etwas von seiner jüngsten Schwäche und legt auf Tagesbasis 0,6 Prozent zu auf 43,35 Dollar. Zuversichtliche Töne der internationalen Energieagentur (IEA) hinsichtlich der Erdölnachfrage geben dem Preis Halt. Begünstigt durch den Preisrutsch unter 50 Dollar je Barrel bei Brent-Öl steige die weltweite Ölnachfrage mit der höchsten Rate seit fünf Jahren. Die IEA erhöht deshalb ihre Verbrauchsprognose deutlich. Am Mittwoch werden noch die Rohöllagerbestände in den USA veröffentlicht.

   Auch Gold zieht an. Hier stützt die Erwartung einer noch länger lockeren Geldpolitik in Amerika. Sollte es zudem zu einem Währungskrieg kommen, könnten auch andere Notenbanken ihren Kurs lockern - das ist eine gute Nachricht für Gold, das von Geldflut, Teuerung und niedrigen Zinsen profitiert. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,8 Prozent auf 1.118 Dollar.

   Wie Gold profitieren auch Anleihen als sicherer Hafen von den unsicheren Zeiten. Am Vortag hatten sie den stärksten Tagesgewinn seit rund einem Monat verbucht. Nun fällt die Rendite der zehnjährigen Papiere um weitere drei Basispunkte auf 2,10 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.57 Uhr Di, 17.34 Uhr EUR/USD 1,1158 0,73% 1,1077 1,1061 EUR/JPY 138,49 0,01% 138,47 138,11 EUR/CHF 1,0866 -0,36% 1,0905 1,0909 USD/JPY 124,13 -0,70% 125,01 124,85 GBP/USD 1,5612 0,27% 1,5569 1,5579 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/smh

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   August 12, 2015 08:38 ET (12:38 GMT)

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