MÄRKTE USA/Börsen nach starken Jobdaten etwas fester erwartet

NEW YORK (Dow Jones)--Zum Wochenausklang dürften die US-Börsen wenigstens einen Teil der Verluste wettmachen, die sie am Donnerstag erlitten hatten. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich vorbörslich 0,4 Prozent höher. Die Furcht vor einem Handelskrieg, die mit dem Inkrafttreten von US-Einfuhrzöllen auf Stahl und Aluminium aus der EU, Kanada und Mexiko neue Nahrung erhalten hatte und ursächlich für den Ausverkauf am Vortag war, lässt dank positiver Nachrichten aus Europa etwas nach. Italien bekommt nun doch eine neue Regierung. Neuwahlen, die den populistischen und europafeindlichen Parteien 5-Sterne-Bewegung und Lega möglicherweise noch mehr Zulauf gebracht hätten, sind damit zunächst abgewendet.

Ansonsten gilt das Interesse einer Fülle von US-Konjunkturdaten, besonders dem offiziellen Arbeitsmarktbericht für Mai, der vorbörslich veröffentlicht wurde. Demnach stieg die Zahl der Beschäftigten im Mai um 223.000; die Arbeitslosenquote sank auf 3,8 von 3,9 Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten den Zuwachs auf 190.000 und die Arbeitslosenquote auf 3,9 Prozent geschätzt. Die Stundenlöhne stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent und damit etwas stärker als von den Ökonomen im Schnitt mit 0,2 Prozent erwartet.

Etwas später werden noch die Mai-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe von Markit und ISM sowie April-Daten zu den Bauausgaben veröffentlicht.

Lululemon und Abercrombie überzeugen mit Zahlen und Ausblick

Unternehmensnachrichten sind derweil rar. Geschäftszahlen kommen nur aus der zweiten Reihe, etwa von Lululemon. Der Hersteller von Yoga-Bekleidung hat am Donnerstag nach Börsenschluss überraschend gute Zahlen vorgelegt und einen optimistischen Ausblick gegeben. Die Analysten der Credit Suisse haben daraufhin das Kursziel auf 125 von 105 Dollar erhöht und die Einstufung Outperform bekräftigt. Für die Aktie geht es vorbörslich um über 7 Prozent nach oben.

Modehändler Abercrombie & Fitch hat im ersten Quartal mehr umgesetzt als erwartet und den Verlust deutlich verringert. Das wird mit einem Kursplus von gut 8 Prozent belohnt.

Zuora verbessern sich um fast 8 Prozent. Das Softwareunternehmen hat ebenfalls mit Geschäftszahlen und Prognosen positiv überrascht.

Für den Kurs von Costco Wholesale geht es hingegen um 1,9 Prozent nach unten, nachdem der Umsatz des Einzelhändlers hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Negativ werden auch die Zahlen von Ulta Beauty aufgenommen; die Aktie fällt um 4,5 Prozent. Das erste Quartal habe positiv überrascht, sagen die Analysten der Credit Suisse. Die Experten bemängeln aber den eher vorsichtigen kurzfristigen Ausblick des Kosmetikherstellers. Gleichwohl bekräftigen sie ihre Einstufung Outperform und erhöhen das Kursziel auf 250 von 235 Dollar. Ein pessimistischer Ausblick drückt Big Lots um über 10 Prozent nach unten.

US-Überangebot lässt Spreads am Ölmarkt auseinanderlaufen

Die Ölpreise setzen nach einer kurzen Erholungsphase ihre Talfahrt fort. Während die europäische Referenzsorte Brent 0,7 Prozent auf 77,05 Dollar verliert, gibt der Preis für die US-Sorte WTI um 0,9 Prozent auf 66,43 Dollar nach. Beobachter verweisen darauf, dass sich der Preisunterschied zwischen WTI und Brent in den vergangenen Tagen stetig ausgeweitet hat und nun so groß ist wie zuletzt vor drei Jahren. Ursächlich für die schwächere Entwicklung des WTI-Preises sei zum einen die rekordhohe US-Ölförderung. Dazu gesellten sich Kapazitätsengpässe bei den US-Pipelines, die praktisch voll ausgelastet seien. Etwas bremsend dürfte der Dollar wirken, der sich von seinen Tagestiefs erholt hat.

Für einen Euro werden aktuell etwa 1,1680 Dollar gezahlt. Im Tageshoch waren es 1,1718 Dollar. Der Euro hat zunächst von der Regierungsbildung in Italien profitiert. Die Analysten der Bank ING befürchten aber, dass die neue italienische Regierung mit Brüssel auf Konfrontationskurs gehen wird. Nach dem erfolgreichen Misstrauensvotum gegen den spanischen Ministerpräsidenten bestehe zudem die Gefahr neuer politischer Unsicherheit.

Der überraschend starke Arbeitsmarktbericht, der wieder etwas festere Dollar und die sich abzeichnende Erholung der Aktienmärkte dämpfen das Interesse an Gold. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,4 Prozent auf 1.292 Dollar.

Staatsanleihen sind ebenfalls nicht gefragt. Sinkenden Kurse lassen die Rendite zehnjähriger Titel um 5 Basispunkte auf 2,91 Prozent steigen.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,46 3,6 2,43 126,1

5 Jahre 2,75 5,4 2,69 82,4

7 Jahre 2,87 6,1 2,81 62,1

10 Jahre 2,91 4,6 2,86 46,1

30 Jahre 3,05 3,0 3,02 -1,3

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17.39 % YTD

EUR/USD 1,1685 -0,07% 1,1678 1,1673 -2,8%

EUR/JPY 127,97 +0,61% 127,43 126,92 -5,4%

EUR/CHF 1,1544 +0,16% 1,1537 1,1487 -1,4%

EUR/GBP 0,8768 -0,33% 0,8794 1,1390 -1,4%

USD/JPY 109,49 +0,65% 109,11 108,75 -2,8%

GBP/USD 1,3327 +0,26% 1,3281 1,3295 -1,4%

Bitcoin

BTC/USD 7.425,51 -1,9% 7.523,52 7.571,60 -45,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,43 67,04 -0,9% -0,61 +11,2%

Brent/ICE 77,05 77,56 -0,7% -0,51 +18,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.292,93 1.298,30 -0,4% -5,37 -0,8%

Silber (Spot) 16,38 16,44 -0,3% -0,06 -3,3%

Platin (Spot) 904,40 906,50 -0,2% -2,10 -2,7%

Kupfer-Future 3,07 3,07 +0,1% +0,00 -7,8%

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June 01, 2018 08:50 ET (12:50 GMT)