02.12.2016 08:31:49
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MÄRKTE EUROPA/Zinsanstieg drückt verstärkt auf Aktienkurse
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Verluste an Europas Börsen dürften sich am Freitag fortsetzen. Dominierend sind zwei Themen: Zum einen der starke Renditeanstieg an den Anleihemärkten in Erwartung einer Reflationierungspolitik unter einem Präsidenten Donald Trump. Die Rendite zehnjähriger Treasurys ist am Donnerstag, auch gestützt von stark anziehenden Ölpreisen, in der Spitze auf 2,50 Prozent gestiegen. Der Anstieg der Marktzinsen verringert - relativ betrachtet - die Attraktivität von Aktien gegenüber Anleihen.
Zum anderen Zurückhaltung vor dem Senatsreferendum in Italien am Sonntag. Ein sich abzeichnendes "Nein" der Wähler könnte die Regierung in Rom unter Matteo Renzi zu Fall bringen und neue Sorgen wegen der Stabilität des italienischen Bankensektors auslösen. Für Verunsicherung sorgt aber auch die Wahl des Bundespräsidenten in Österreich, denn ein Sieg von Norbert Hofer dürfte die Sorge vor einer Stärkung der rechtspopulistischen Kräfte in Europa weiter antreiben.
Der Broker IG Markets indiziert den Dax 0,6 Prozent niedriger bei 10.474 Punkten und den Euro-Stoxx-50 ein halbes Prozent niedriger bei 3.015 Punkten.
Am Euro-Rentenmarkt sind Bundesanleihen auf den niedrigsten Stand seit Mitte Mai gefallen. Zehnjährige Papiere rentieren mittlerweile 0,37 Prozent, Anfang Juli lag die Rendite noch bei minus 0,18 Prozent.
Technologiewerte unter Druck Sehr schwache US-Vorgaben für Technologieaktien könnten auch die entsprechenden europäischen Branchenwerte belasten. Der Sektor gilt als einer der Hauptverlierer des Siegs von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen: Er hat eine stark globalisierte Lieferkette, so dass von Trump im Wahlkampf angekündigte Einschränkungen des freien Handels negativ wirken würden. Außerdem generiert er einen hohen Umsatzanteil außerhalb der USA. Ein steigender Dollar ist daher negativ für die Branche.
Am deutschen Aktienmarkt könnten schwache Geschäftszahlen des Software-Dienstleisters Workday die SAP-Aktie belasten. Der Kurs von Workday war am Vorabend um 12 Prozent eingebrochen. Ein Medienbericht, dem zufolge US-Präsident Barrack Obama die Übernahme des deutschen LED-Ausrüsters AIXTRON durch eine chinesische Investmentgruppe wegen Sicherheitsbedenken untersagen dürfte, dürfte den Aixtron-Kurs erneut belasten. Vorbörslich wird die Aktie 2,7 Prozent niedriger gestellt.
Bei VW haben sich im November die Pkw-Verkäufe in den USA kräftig erholt, was den Kurs etwas stützen könnte. Allerdings ist hier auch ein Basiseffekt zu berücksichtigen nach dem Absatzeinbruch infolge des Dieselskandals im Vorjahresmonat. Negativ für BMW werten Händler dagegen den Rückgang des US-Absatzes um fast 16 Prozent. BMW werden 1 Prozent niedriger gestellt, VW büßen 0,4 Prozent ein.
Kurseinbruch bei SLM Solutions Steil abwärts um über 10 Prozent geht es beim 3D-Drucker SLM Solutions. Das zwischenzeitlich gescheiterte Übernahmeangebot des US-Technologieriesen General Electric hat Spuren hinterlassen: Das Lübecker Unternehmen senkte sowohl seine Umsatz- als auch seine Margenprognose für das laufende Jahr deutlich.
Der Euro wertet im frühen europäischen Devisenhandel leicht auf und kostet 1,0683 Dollar. An den Rohstoffmärkten geben die Preise für Industriemetalle wie Zinn, Nickel und Kupfer nach. Brent-Öl verliert 1,2 Prozent auf 53,28 Dollar.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17:16 EUR/USD 1,0679 +0,2% 1,0660 1,0616 EUR/JPY 121,81 +0,1% 121,70 121,56 EUR/CHF 1,0788 +0,1% 1,0773 1,0756 GBP/EUR 1,1820 +0,0% 1,1816 1,1853 USD/JPY 114,06 -0,1% 114,19 114,55 GBP/USD 1,2626 +0,3% 1,2594 1,2582
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,90 51,06 -0,3% -0,16 +15,1% Brent/ICE 53,66 53,94 -0,5% -0,28 +16,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.173,89 1.171,66 +0,2% +2,23 +10,7% Silber (Spot) 16,55 16,52 +0,2% +0,04 +19,8% Platin (Spot) 917,00 915,50 +0,2% +1,50 +2,9% Kupfer-Future 2,60 2,63 -1,2% -0,03 +20,6% Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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December 02, 2016 02:01 ET (07:01 GMT)
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