31.07.2024 10:02:42

MÄRKTE EUROPA/Weiter aufwärts - Nach der BoJ ist vor der Fed

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind mit einer freundlichen Tendenz in den Mittwoch gestartet. Bereits im Vorfeld der Zinsentscheidung der Fed nach Handelsschluss in Europa steigen die Kurse. Am Morgen hatte bereits die Bank of Japan überrascht. Die japanische Notenbank hat den Leitzins auf 0,25 Prozent erhöht und damit die Devisenstrategen der Commerzbank auf der falkenhaften Seite überrascht. Das Volumen der Anleihenankäufe wurde reduziert. Die Zinssätze sollen weiter angehoben werden, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen entsprechend der Notenbankprognosen entwickeln.

Der DAX legt am Morgen 0,7 Prozent auf 18.546 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt sogar 1,2 Prozent auf 4.898. Zu verarbeiten gilt es am Morgen eine Zahlenflut aus der Berichtssaison und im Verlauf weitere Preis- und Inflationsdaten aus Europa. Bei der US-Notenbank wird am Abend von 96 Prozent der Marktteilnehmer mit keiner Zinssenkung gerechnet. Allerdings dürfte sie diesen für September erwarteten Schritt verbal vorbereiten. Daher dürften ihre Aussagen genauestens verfolgt und interpretiert werden. Aus China kommen durchwachsene Daten von den neuen Einkaufsmanager-Indizes (PMI). Sie pendeln zumeist um die Expansionsschwelle von 50-Punkten und untermauern das Bild einer schwächelnden Wirtschaft. Weitere PMI stehen am Nachmittag aus den USA im Fokus, vor allem der Chicago-PMI. Geachtet wird auch auf den ADP-Arbeitsmarktbericht im Hinblick auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Airbus besser als befürchtet

Als "besser als befürchtet" stufen die Analysten von Jefferies die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal 2024 von Airbus (+4,6%) ein. Der EBIT-Konsens im Bereich Commercial wurde um 16 Prozent übertroffen, auch wegen Effizienzmaßnahmen, die Inflation und einige Herausforderungen bei den Mitarbeiterzahlen ausgeglichen. Im Bereich D&S gab es dagegen eine größer als erwartet ausgefallene Belastung. Der jüngst gesenkte Ausblick wurde bestätigt.

Siemens Healthineers (-5,8%) ist im dritten Quartal ihres Geschäftsjahres 2023/24 wegen erneuter Einbußen im China-Geschäft nicht so stark gewachsen wie vom Markt erhofft. Das Medizintechnikunternehmen bestätigte dennoch seine Prognose, dämpfte allerdings die Erwartungen an das Wachstum im Kerngeschäft mit bildgebenden Geräten.

Fresenius (+1,4%) erzielte im zweiten Quartal ein zweistelliges prozentuales Gewinnwachstum je Aktie, was nach Einschätzung der Jefferies-Anaysten das Potenzial für eine Trendwende zeigt. Da der Fokus nun auf Wachstumsvektoren liege und FMC dekonsolidiert wurde, sehen sie die Entwicklung im zweiten Quartal positiv.

Adidas (+2,2%) sei in wichtigen Kategorien und Märkten in guter Verfassung, was eine solide Grundlage für einen Neustart bilde, urteilt Piral Dadhania von RBC Capital Markets. Der deutsche Sportartikelhersteller bestätigte die vorab veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal und bekräftigte den kürzlich angehobenen Ausblick für 2024.

Teamviewer zweistellig im Plus

Überraschend positiv werden die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal von Teamviewer (+12%) aufgenommen. Die Billings legten im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent zu, die adjustierte EBITDA-Marge sank nur 1 Prozentpunkt und lag bei weiter starken 41 Prozent. Von den Analysten von JP Morgan heißt es dazu in einer ersten Bewertung, der Gewinn habe die Erwartung geschlagen und vor allem scheine sich das Billings-Wachstum wieder zu beschleunigen.

Die Auto1 Group (+15%) hat die Jahresprognose nach einem überraschend guten zweiten Quartal deutlich angehoben. Der Gebrauchtwagenhändler erwartet einen höheren Absatz im laufenden Jahr und entsprechend ein höheres bereinigtes EBITDA. Es soll auf 45 Millionen bis 65 Millionen nach zuvor erwarteten 20 Millionen bis 40 Millionen Euro steigen. Nach Unternehmensangaben war es das bisher profitabelste Quartal in der Firmengeschichte.

Leicht positiv werden die Geschäftszahlen von Kion (-3%) in ersten Kommentaren aus dem Handel bewertet. Bremsend wirke der gesenkte qualitative Ausblick für die Flurförderzeuge: Hier erwartet Kion entgegen der vorherigen Erwartung nur noch das Niveau des Vorjahres. Zuvor war mit einem global leichten Wachstum gerechnet worden. Ähnlich sieht es bei Supply-Chain-Lösungen aus, die für 2024 leicht rückläufig erwartet werden nach bisher leicht wachsend.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.897,83 +1,2% 56,83 +8,3%

Stoxx-50 4.494,28 +1,2% 53,23 +9,8%

DAX 18.546,00 +0,7% 134,82 +10,7%

MDAX 25.637,69 +1,3% 330,85 -5,5%

TecDAX 3.355,04 +0,2% 7,23 +0,5%

SDAX 14.386,75 +1,0% 139,61 +3,1%

FTSE 8.378,75 +1,3% 104,34 +7,0%

CAC 7.564,29 +1,2% 89,35 +0,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,32 -0,02 -0,26

US-Zehnjahresrendite 4,13 -0,00 +0,25

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.39 Uhr Di, 17:28 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0817 +0,0% 1,0819 1,0799 -2,1%

EUR/JPY 163,09 -1,3% 165,32 166,45 +4,8%

EUR/CHF 0,9531 -0,2% 0,9544 0,9567 +2,7%

EUR/GBP 0,8426 -0,0% 0,8428 0,8421 -2,9%

USD/JPY 150,79 -1,3% 152,82 154,13 +7,0%

GBP/USD 1,2838 +0,0% 1,2836 1,2824 +0,9%

USD/CNH (Offshore) 7,2226 -0,3% 7,2369 7,2630 +1,4%

Bitcoin

BTC/USD 66.202,30 -0,1% 66.399,50 66.199,90 +52,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,04 74,73 +1,8% +1,31 +6,6%

Brent/ICE 79,93 78,63 +1,7% +1,30 +5,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.417,31 2.411,43 +0,2% +5,88 +17,2%

Silber (Spot) 28,55 37,48 -23,8% -8,92 +20,1%

Platin (Spot) 969,93 962,65 +0,8% +7,28 -2,2%

Kupfer-Future 4,14 4,06 +1,9% +0,08 +5,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 31, 2024 04:03 ET (08:03 GMT)

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