06.11.2018 10:27:46

MÄRKTE EUROPA/Warten auf US-Wahl - Post liefert - Zalando sehr schwach

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa treten am Dienstag im frühen Handel auf der Stelle. "Im Vorfeld der US-Wahlen halten sich die Anleger zurück", so ein Aktienhändler. In der Breite dürfte der Schwung erst wieder am Mittwoch zurückkehren, wenn das Ergebnis der US-Zwischenwahlen bekannt ist. Für die Einzelwerte liefert die Berichtssaison teils kräftige Impulse.

Ein positiver Impuls kommt von einem in der Eurozone in zweiter Lesung besser ausgefallenen Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. In diesem Umfeld gibt der DAX um 0,1 Prozent auf 11.480 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,3 Prozent im Minus.

Aktuell verfügt US-Präsident Trump über eine Mehrheit im Senat wie auch im Repräsentantenhaus. Die Republikaner könnten die Kontrolle über den Senat behalten und ihre dünne Mehrheit von einem Sitz vielleicht noch ausbauen, mutmaßen die Marktstrategen von Nordea. Im Repräsentantenhaus sehen Umfragen eine Machtverschiebung in Richtung der Demokraten. Am wahrscheinlichsten erscheint eine Konstellation, in der jede Partei mit einer dünnen Mehrheit eine der gesetzgebenden Kammern kontrolliert.

Das würde zukünftige Gesetzesinitiativen und Ausgabenermächtigungen erschweren und häufiger zu einem Kräftemessen zwischen dem bislang weitgehend kompromisslos regierenden Präsidenten und dem Repräsentantenhaus führen.

Gleich zweifach Sorgen macht der Blick nach Italien: Die EU-Finanzminister haben Rom aufgerufen, den Budgetentwurf für den Staatshaushalt noch einmal zu überarbeiten, womit sie sich dem Vorgehen der EU-Komission angeschlossen haben; und der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor des Landes ist im Oktober unerwartet stark gesunken und zudem unter die Expansionsschwelle.

"Wegen des Blicks auf die US-Midterm-Wahlen steht die Schuldenkrise um Italien gerade nicht so im Fokus, das kann sich aber morgen nach den Wahlen rapide ändern", warnt ein Händler. Die Aktien in Mailand notieren 0,7 Prozent im Minus, die Anleihekurse geben ebenfalls nach.

Zahlen der Deutschen Post sehr positiv aufgenommen

Als "in line mit der gesenkten Prognose" bezeichnet ein Händler die Drittquartalszahlen der Deutschen Post. CEO Frank Appel sieht sein Unternehmen bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung von Produktivität und Kostenstruktur zügig vorankommen. Die Prognosen für das Gesamtjahr und für 2020 hat die Post bekräftigt. Die Aktie ist mit einem Plus von 2,5 Prozent Gewinner im DAX.

Evonik fallen dagegen um 2,7 Prozent zurück. Evonik habe den Ausblick zwar bestätigt, was nach der insgesamt eher schwachen Drittquartalsberichterstattung der Chemiebranche eine positive Nachricht sei, heißt es von Bernstein. Die Freude darüber werde aber getrübt durch die Zusammensetzung des Quartalsergebnisses, das die Erwartungen leicht verfehlt habe.

K+S legen nach überraschend guten Zahlen des US-Wettbewerbers Mosaic um 0,6 Prozent zu. Als weniger schlecht als befürchtet werten Händler die Zahlen von Hugo Boss zum dritten Quartal. Zwar werde der gesenkte Margenausblick etwas enttäuschend aufgenommen, "andererseits hatte der Markt auch einen gesenkten Ausblick für das gesamte Jahr nicht ausgeschlossen", sagt ein Händler. Die Aktie notiert leicht im Plus.

Zalando geben um 6 Prozent nach. Das Unternehmen hat zwar den Ausblick bestätigt, allerdings die Investitionen um 50 Millionen Euro gesenkt. Laut der DZ Bank hat das Umatzwachstum im Quartal enttäuscht. Das Management habe außerdem überraschend darauf hingewiesen, dass die Bruttomarge nicht nur vom verzögerten Saisonstart, sondern auch von höheren Kosten aufgrund ineffizienter Aufbereitung retournierter Artikel belastet worden sei.

Adecco hat die Kosten im Griff

Der Schweizer Arbeitsvermittler Adecco hat auf der Ertragsseite überzeugt. "Das Unternehmen kommt bei den Kosteneinsparungen schneller als erwartet voran, in Folge ist das EBITA im dritten Quartal 9 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen", kommentiert Jefferies. Die Bruttomarge sei zudem um 20 Basispunkte über dem Konsens ausgefallen. Die Aktie legt um 5 Prozent zu, die Aktie des Wettbvewerbers Randstad gewinnt 2 Prozent.

Sehr positiv werden auch die Zahlen von Morphosys aufgenommen. Alle Gewinnkennziffern lägen leicht über Erwarten, heißt es zu den Zahlen vom Vorabend. Morphosys legen um 6 Prozent zu.

SGL Carbon reagieren mit einem Kurssprung von 13 Prozent auf die neue Umsatzprognose. Im laufenden Jahr soll beim Umsatz die Milliardenschwelle geknackt werden und bis 2022 die Marke von 1,3 Milliarden Euro erreicht werden. Auch die Erwartung für das Konzernergebnis wurde von SGL an den oberen Rand der bisher genannten Spanne präzisiert.

Einen kräftigen Einbruch von fast 10 Prozent erleiden Pandora. Der dänische Schmuckhändler hat erneut den Jahresausblick gesenkt.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.211,73 -0,18 -5,64 -8,34

Stoxx-50 2.955,53 -0,07 -1,96 -7,00

DAX 11.495,10 0,00 0,14 -11,01

MDAX 24.292,02 0,17 41,46 -7,29

TecDAX 2.651,75 0,15 3,99 4,85

SDAX 11.161,15 0,07 7,94 -6,11

FTSE 7.101,88 -0,03 -1,96 -7,60

CAC 5.097,04 -0,09 -4,35 -4,06

Bund-Future 159,73 -0,03 2,27

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:35 Mo, 17:09 % YTD

EUR/USD 1,1419 +0,08% 1,1414 1,1402 -5,0%

EUR/JPY 129,30 +0,11% 129,39 129,09 -4,4%

EUR/CHF 1,1469 +0,08% 1,1459 1,1457 -2,1%

EUR/GBP 0,8740 +0,05% 0,8736 0,8752 -1,7%

USD/JPY 113,23 +0,02% 113,36 113,21 +0,5%

GBP/USD 1,3065 +0,02% 1,3064 1,3027 -3,3%

Bitcoin

BTC/USD 6.429,60 +0,1% 6.417,70 6.446,53 -52,9%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,61 -0,62 0,00

Deutschland 10 J. 0,43 0,43 0,00

USA 2 Jahre 2,91 2,91 1,02

USA 10 Jahre 3,20 3,20 0,79

Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01

Japan 10 Jahre 0,12 0,13 0,07

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,00 63,10 -0,2% -0,10 +8,5%

Brent/ICE 72,85 73,17 -0,4% -0,32 +15,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.234,11 1.231,51 +0,2% +2,60 -5,3%

Silber (Spot) 14,70 14,64 +0,4% +0,06 -13,2%

Platin (Spot) 871,45 866,50 +0,6% +4,95 -6,3%

Kupfer-Future 2,76 2,76 +0,1% +0,00 -17,6%

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

November 06, 2018 04:28 ET (09:28 GMT)

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Adecco SA 52,56 1,70% Adecco SA
DHL Group (ex Deutsche Post) (spons. ADRs) 34,70 -1,98% DHL Group (ex Deutsche Post)  (spons. ADRs)
DHL Group (ex Deutsche Post) 35,26 -1,51% DHL Group (ex Deutsche Post)
Evonik AG 17,59 0,09% Evonik AG
K+S AG 11,44 0,04% K+S AG
Morphosys AG (spons. ADRs) 16,70 3,73% Morphosys AG (spons. ADRs)
Pandora A-S (spons. ADRs) 44,68 -0,59% Pandora A-S (spons. ADRs)
Pandora A-S 171,30 1,09% Pandora A-S
Randstad Holding N.V. 41,99 -1,96% Randstad Holding N.V.
SGL Carbon SE 4,11 -2,84% SGL Carbon SE
Zalando 34,90 -0,51% Zalando

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