27.12.2018 10:13:43
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MÄRKTE EUROPA/US-Rally zündet nicht - Einzelhandelsaktien gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hoffnung auf eine kräftigere Erholung an den Aktienmärkten in Europa in Reaktion auf die massiven Kursgewinne an der Wall Street erfüllt sich am Donnerstag nicht. Am ersten Handelstag nach Weihnachten gibt der DAX im Frühhandel um 0,5 Prozent auf 10.582 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,1 Prozent auf 2.978.
Viele Marktteilnehmer trauen dem Kursfeuerwerk von Dow & Co nicht und zweifeln dessen Nachhaltigkeit an. Einen fundamentalen Auslöser für die Erholung gab es nicht, nachdem die Kurse dort am verkürzten Handel zu Heiligabend nochmals kräftig nachgegeben hatten, den vierten Handelstag in Folge.
Im Handel wird zur Erklärung der spektakulären Gegenbewegung - der Dow schoss um über 1.000 Punkte oder 5 Prozent nach oben - auf die extreme Überverkauftheit verwiesen, vor allem aber auf Aussagen aus der Regierung von US-Präsident Donald Trump, wonach die Position von Fed-Chef Jerome Powell nicht gefährdet ist. Trump hatte zuletzt nach der jüngsten Zinserhöhung in den USA seine Kritik an Powell noch verschärft, worauf entsprechende Spekulationen laut geworden waren.
Im Handel bleibt man skeptisch
Laut Chris Weston von Pepperstone ist die große Frage, ob es sich bei der Erholung an den US-Märkten lediglich um eine kurzfristige Gegenbewegung handelt oder um mehr. Weston ist skeptisch und glaubt, dass es sich lediglich um einen Bärenmarktrally handelt, die allerdings durchaus noch ein paar Tage andauern könnte. Ähnlich starke Erholungsbewegungen in der Vergangenheit seien häufig kein guter Indikator für eine Trendwende gewesen.
Fundamental bleibt das Umfeld für Aktien schwierig. In China sind die Industriegewinne im November erstmalig seit drei Jahren gefallen. Ein Ende des lähmenden Haushaltsstreits in den USA zeichnet sich nicht ab, während die Unsicherheiten rund um den Brexit unverändert groß sind. Derweil ist ein Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China weiter nicht in Sicht. Anfang Januar soll eine US-Handelsdelegation nach China für Verhandlungen reisen.
Avelumab-Rückschlag könnte Merck belasten
Nach der Ölpreis-Rally vom Vortag, wie bei Aktien ohne konkreten fundamentalen Auslöser, geht es für den Ölsektor in Europa lediglich um 0,1 Prozent nach oben. Tagesgewinner sind Aktien aus dem Einzelhandel, für den Subindex geht es um 0,6 Prozent nach oben. Hier stützen Hinweise auf ein gutes Weihnachtsgeschäft - unter anderem von Amazon und Mastercard. Für die stark gebeutelte Zalando-Aktie geht es um 1,2 Prozent nach oben.
Merck verlieren dagegen 0,8 Prozent, nachdem das Unternehmen und der US-Partner Pfizer einen Rückschlag in einer klinischen Studie der Phase III beim Mittel Avelumab erlitten haben. Die Studie wird deshalb beendet. Ziel war die Entwicklung einer Immuntherapie zur Behandlung von Eierstockkrebs.
Größte Verlierer im DAX sind die beiden Versorger Eon und RWE, die nachrichtenlos um bis zu 2,6 Prozent nachgeben.
Dass Uniper mit Energeticky a prumyslovy holding (EPH) über einen möglichen Verkauf des Frankreich-Geschäfts von Uniper verhandelt, spielt keine Rolle für die Uniper-Aktie. Dass sich Uniper aus Frankreich zurückziehen wolle, sei bereits bekannt, so ein Händler. Zunächst müsse man konkrete Details abwarten. Uniper geben um 0,2 Prozent nach.
Mögliche Senkung der Schaeffler-Ziele wohl schon eingepreist
Keinen Belastungsfaktor sieht man im Handel wegen einer möglichen Senkung der Finanzziele bis 2020 durch Schaeffler. "Es wird schwieriger, unter den neuen Rahmenbedingungen die Mittelfristziele bis 2020 zu erreichen", sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld der Tageszeitung Die Welt. Angesichts einer Halbierung der Aktie seit Jahresbeginn dürfte viel Negatives in dem Titel bereits eingepreist sein, heißt es dazu im Handel. Die Aktie legt 1,4 Prozent zu.
Die Beendigung der Insider-Affäre rund um die Deutsche Börse und ihren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Carsten Kengeter dürfte zwar positiv für die Deutsche Börse zu werten sein, spiele für die Kursfindung aber keine Rolle, heißt es im Handel. Wie die Eschborner mitgeteilt haben, hat das Landgericht Frankfurt das Verfahren gegen Zahlung eines Bußgeldes eingestellt. Für die Aktie geht es um 0,5 Prozent nach unten. Der Kurs des Konkurrenten Euronext zieht unterdessen um 1,6 Prozent an. Der Börsenbetreiber hat ein offizielles Kaufangebot in Höhe von 625 Millionen Euro in bar für die Osloer Börse unterbreitet.
Zu Handelsbeginn sind einige Änderungen in den Indexzusammensetzungen wirksam geworden, die Kursmäßig aber keine Impulse entfalten. Carl Zeiss Meditec (plus 1,4 Prozent) sind nun für CTS Eventim (minus 0,1 Prozent) im MDAX. Neu im SDAX sind neben CTS Eventim Knorr-Bremse (minus 0,1 Prozent). Den SDAX verlassen neben Carl Zeiss Baywa (plus 1 Prozent).
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 2.973,91 0,00 0,13 -15,13
Stoxx-50 2.741,55 -0,18 -4,83 -13,73
DAX 10.560,96 -0,69 -72,86 -18,24
MDAX 21.572,37 -0,15 -32,80 -17,67
TecDAX 2.434,63 0,14 3,47 -3,73
SDAX 9.462,73 -0,19 -17,95 -20,39
FTSE 6.684,54 -0,02 -1,45 -13,03
CAC 4.655,77 0,64 29,39 -12,36
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,22 -0,02 -0,20
US-Zehnjahresrendite 2,76 -0,04 0,35
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:37 Fr, 18:30 % YTD
EUR/USD 1,1395 +0,34% 1,1377 1,1394 -5,2%
EUR/JPY 126,31 -0,08% 126,25 126,74 -6,6%
EUR/CHF 1,1307 -0,00% 1,1295 1,1306 -3,5%
EUR/GBP 0,9001 +0,19% 0,8990 0,8999 +1,2%
USD/JPY 110,86 -0,40% 110,97 111,26 -1,6%
GBP/USD 1,2657 +0,12% 1,2655 1,2659 -6,3%
Bitcoin
BTC/USD 3.747,50 -1,59% 3.738,13 3.975,14 -73,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 45,47 46,22 -1,6% -0,75 -20,8%
Brent/ICE 53,42 54,47 -1,9% -1,05 -15,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.272,40 1.266,96 +0,4% +5,44 -2,3%
Silber (Spot) 15,04 15,03 +0,1% +0,01 -11,2%
Platin (Spot) 797,70 797,50 +0,0% +0,20 -14,2%
Kupfer-Future 2,69 2,70 -0,3% -0,01 -19,7%
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
(END) Dow Jones Newswires
December 27, 2018 04:14 ET (09:14 GMT)
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Deutsche Börse AG | 218,40 | 1,39% | |
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E.ON sp. ADRs | 11,80 | 0,00% | |
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