Lufthansa Aktie
WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125
02.10.2015 18:50:50
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MÄRKTE EUROPA/Schwacher US-Arbeitsmarkt kann Börse nichts anhaben
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Am Ende eines Tages mit erneut heftigen Kursbewegungen haben sich die europäischen Börsen mit Gewinnen in das Wochenende verabschiedet. Nachdem die Indizes zunächst lange Zeit des Tages im Plus gelegen hatten, änderten sich mit einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht aus den USA kurzfristig die Vorzeichen. US-Konjunktursorgen und eine möglicherweise erst später stattfindende US-Leitzinsanhebung sorgten zudem für fallende Renditen und einen schwachen Dollar.
Für den Dax ging es zeitweise um über 1 Prozent nach unten, nachdem er im Tageshoch bei 9.668 notiert hatte. Mit Käufen im späten Handel schloss der DAX 0,5 Prozent fester bei 9.533 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,6 Prozent auf 3.088 Zähler zu.
Der Stellenaufbau in den USA hat sich im September überraschend abgeschwächt. Und auch in den beiden Vormonaten haben die US-Firmen nicht so viele Stellen geschaffen wie zunächst gemeldet. Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne sanken zudem um 0,01 Dollar auf 25,09 Dollar. Die von der Federal Reserve eigentlich angesteuerte Zinserhöhung bis Jahresende wird damit zusehends weniger wahrscheinlich.
"Das ist ein klarer Dämpfer für die Zinserhöhungsabsicht, die Yellen zuletzt geäußert hat", urteilte Alexander Krüger, Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe. "Die Datenlage wird aus Sicht der Fed nicht mehr besser. Die Fed hat im September eine gute Gelegenheit verpasst, die Zinsen zu erhöhen." Der Experte rechnet erst im ersten Quartal 2016 mit einer Leitzinserhöhung.
Unter einer späteren Zinsanhebung litt der Dollar, der Euro stieg im Gegenzug auf 1,1270 Dollar. Damit legte der Euro nach den US-Arbeitsmarktdaten um 1,2 Cent zum Greenback zu. Zu den Gewinnern gehörten auch die Staatsanleihen, die US-Treasurys mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentierten bei 1,95 Prozent nach 2,04 Prozent zuvor. Die Pendants aus Deutschland werfen nur noch 0,51 Prozent ab. Gold stieg um 25 Dollar auf 1.139 je Feinunze.
Am deutschen Aktienmarkt stellten Lufthansa und die Versorger die größten Gewinner. Lufthansa legten 4,1 Prozent zu, nachdem sie von der Citigroup zum Kauf empfohlen worden waren. Auch das Kursziel wurde erhöht und liegt mit 16,20 Euro weit über dem aktuellen Kurs von 12,68 Euro.
Die Versorger profitierten von Aussagen des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministers Garrelt Duin. An der Börse werden die im Gespräch mit der FAZ gemachten Äußerungen dahingehend gewertet, dass die Politik das Risiko der für Deutschland wichtigen Versorger begrenzen will. E.ON stiegen um 6,3 Prozent und RWE um 6,8 Prozent. In Europa stellte der Sub-Index der Versorger mit einem Plus von 1,5 Prozent den zweitgrößten Gewinner.
Der Sektor der Automobilwerte kommt nicht in Schwung, der Sub-Index schloss knapp im Minus. Volkswagen standen wieder im Fokus. Die Aktie schloss 4,3 Prozent leichter bei 92,36 Euro, nachdem sie mit 90,70 Euro zuvor auf Jahrestief notierte. Am Morgen hatte die Credit Suisse das Kursziel für die Wolfsburger auf 82 Euro mehr als halbiert. Der CS-Analyst rechnet infolge der Abgasmanipulation mit Kosten in einer Spanne zwischen 23 und 78 Milliarden Euro.
Air France-KLM zogen um 1,4 Prozent an. Bei der Fluggesellschaft könnten in den kommenden beiden Jahren nach Gewerkschaftsangaben 2.900 Arbeitsplätze gestrichen werden. Das Unternehmen wollte die Zahlen nicht bestätigen. Analysten rechnen seit längerem mit einem signifikante Arbeitsplatzabbau bei der französisch-niederländischen Fluglinie.
Die Aktien der Bayer-Tochter Covestro wurden zu 24 Euro bei Anlegern platziert, am Dienstag werden sie das erste Mal an der Börse gehandelt. Scout24 stiegen zwar an ihrem zweiten Handelstag um 4,4 Prozent, schlossen aber mit 29,69 Euro unter dem IPO-Preis von 30 Euro. Im TecDax stiegen Carl Zeiss Meditec um 5,2 Prozent. Mit gut einer Milliarde Euro hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2014/15 das obere Ende der prognostizierten Umsatzspanne von 960 Millionen bis 1 Milliarde Euro erreicht. Für Drillisch ging es um 2,8 Prozent nach oben, hier trieben Spekulationen über eine Übernahme durch United Internet (UI).
Am Sonntag stehen Parlamentswahlen in Portugal auf der Agenda. Im Gegensatz zu Griechenland hat das ehemalige Sorgenkind der Eurozone eine stabile Regierung. Die Chancen der regierenden Koalition auf einen Sieg sind zuletzt gestiegen. Dies zeigten die jüngsten Umfragen. Die Lissabonner Börse legte um 2,1 Prozent zu und stellte damit den Gewinner in Europa. Seit Jahresbeginn liegt der portugiesische Index knapp 9 Prozent im Plus.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.088,18 +19,13 +0,6% -1,9% Stoxx-50 2.977,99 +14,53 +0,5% -0,9% Stoxx-600 347,86 +1,63 +0,5% +1,6% XETRA-DAX 9.553,07 +43,82 +0,5% -2,6% FTSE-100 London 6.129,98 +57,51 +0,9% -6,6% CAC-40 Paris 4.458,88 +32,34 +0,7% +4,4% AEX Amsterdam 422,58 +3,75 +0,9% -0,4% ATHEX-20 Athen 185,90 +0,08 +0,0% -29,8% BEL-20 Bruessel 3.342,93 +15,74 +0,5% +1,8% BUX Budapest 20.793,58 -163,27 -0,8% +25,0% OMXH-25 Helsinki 2.990,66 +26,32 +0,9% +0,1% ISE NAT. 30 Istanbul 91.421,26 -199,67 -0,2% -13,9% OMXC-20 Kopenhagen 923,52 -3,81 -0,4% +24,1% PSI 20 Lissabon 5.109,25 +107,56 +2,1% +8,7% IBEX-35 Madrid 9.603,60 +36,30 +0,4% -6,6% FTSE-MIB Mailand 21.395,29 +252,43 +1,2% +12,5% RTS Moskau 764,93 -16,72 -2,1% -3,3% OBX Oslo 517,72 -4,48 -0,9% -1,1% PX Prag 964,24 -4,11 -0,4% +1,9% OMXS-30 Stockholm 1.412,86 +8,40 +0,6% -3,5% WIG-20 Warschau 2.036,32 -13,61 -0,7% -12,1% ATX Wien 2.236,15 +8,05 +0,4% +3,5% SMI Zuerich 8.515,52 +4,96 +0,1% -5,2%DEVISEN zuletzt +/- % Fr. 8.26 Uhr Do, 18.24 Uhr EUR/USD 1,1274 0,92% 1,1172 1,1196 EUR/JPY 134,70 0,44% 134,11 133,94 EUR/CHF 1,0921 -0,01% 1,0922 1,0923 USD/JPY 119,47 -0,51% 120,08 119,64 GBP/USD 1,5212 0,42% 1,5148 1,5156 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
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October 02, 2015 12:19 ET (16:19 GMT)
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