28.09.2015 09:04:58

MÄRKTE EUROPA/Rücksetzer zum Wochenstart erwartet

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa werden zum Wochenstart im Minus erwartet. Die Investoren sind verunsichert, wie sich das globale Wachstum in den kommenden Monaten entwickeln wird. Immer deutlicher wird, dass die Anleihekäufe der Notenbanken weder zu einer höheren Nachfrage noch zu einer steigenden Inflation führen. Vielmehr wird immer klarer, dass die Währungen unter Druck kommen und die Gefahr von Blasen am Kapitalmarkt steigt. Quantitative Lockerungen der Geldpolitik haben somit seinen Nimbus als Allheilmittel verloren.

   Zudem wird an der Börse weiter nicht in den Automobilsektor investiert. Mit der Abgasmanipulation von VW in den USA wurde der gesamte Sektor erst einmal in Sippenhaft genommen. Nunmehr dürfte erst einmal abgewartet werden, was die global angeschobenen Abgas-Untersuchungen ergeben. Der Dax wie auch der gesamte deutsche Aktienmarkt sind wegen der hohen Abhängigkeit besonders von der Schwäche des Automobilsektors wie auch der Zulieferbranche betroffen. Während im DAX rund 17 Prozent diesem Sektor zugerechnet werden, liegt die Gewichtung im Euro-Stoxx-50 bei nur 6 Prozent. Der XDAX startet 0,7 Prozent leichter bei 9.614 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 wird 0,9 Prozent schwächer bei 3.085 Punkten gesehen.

   Weiterhin stehen Volkswagen im Rampenlicht. Kursprognosen für die VW-Aktie seien "schwierig bis unmöglich", sagt ein Händler. Er rechne, je nach Nachrichtenlage, mit einem volatilen Kursverlauf oberhalb der 100-Euro-Marke. Nachrichten zu VW habe es am Wochenende "reichlich" gegeben, sagt ein anderer Händler.

   "Das Sentiment für die Aktie ist einfach kaputt und Matthias Müller als CEO wird von Investoren auch eher negativ aufgenommen", sagt der Händler mit Blick auf eine Umfrage einer Nachrichtenagentur unter Portfolio-Managern. Er rechne daher mit erneuten Verkäufen der VW-Aktie.

   Positiv für die Aktie wird allenfalls gesehen, dass Suzuki seine 1,5-Prozent-Beteiligung direkt an Porsche verkauft hat. Damit sei die Gefahr gebannt, dass dieser Schritt zu einem erhöhten Aktienüberhang an der Börse sorgt. Im Frankfurter Sepzialistenhandel notiert die Aktie kaum verändert.

   Eine "neue Baustelle" für erneut mehrere große europäischen Banken nennt ein Händler die Ermittlungen der Schweiz gegen unter anderen UBS, Julius Bär, Deutsche Bank, HSBC, Barclays, Morgan Stanley und Mitsui wegen möglicher Absprachen auf dem Edelmetallmarkt. Die Kette von Ermittlungen und Verfahren gegen die Branche scheine nicht abreißen zu wollen. Für eine fundierte Stellungnahme sei es jedoch noch viel zu früh, da noch keinerlei Details zu Umfang und Zeitraum möglicher Manipulationen bekannt seien. Die Nachricht spreche jedoch zunächst einmal für erhöhte Vorsicht bei Engagements im Bankensektor.

   Nach oben geht es für die Aktie von Salzgitter, die im Frankfurter Spezialistenhandel 1,5 Prozent zulegt. Positiv wird an der Börse gesehen, dass der Stahlkonzern über ein Zusammengehen mit dem Hamburger Kupferproduzenten Aurubis nachdenkt. "Ich kann mir gut vorstellen, dass eines Tages aus Aurubis und Salzgitter ein Konzern wird", sagte Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann dem Handelsblatt. Nach den schwachen US-Vorgaben aus dem Sektor werden die Biotechnologiewerte weiter unter Abgabedruck erwartet. Dies dürfte die Börse in Dänemark belasten, an der die "Biotechs" eine hohe Gewichtung haben.

   Die Regionalwahlen in Katalonien sind wie erwartet ausgefallen. Nach dem Sieg der Unabhängigkeitsbefürworter zeichnen sich noch heftigere Grabenkämpfe mit den Gegnern einer Unabhängigkeit ab. "Dem Euroraum drohen mit dem Wahlergebnis zusätzliche Probleme" heißt es am Morgen von Dirk Gojny, Marktstratege bei der National-Bank. Dort dürften die Abspaltungsbewegungen nun größer werden. Der Devisenmarkt reagiert aber gelassen auf den Wahlausgang, der Euro startet knapp unter 1,12 Dollar in den Handel.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.41 Uhr EUR/USD 1,1170 -0,2% 1,1191 1,1199 EUR/JPY 134,40 -0,3% 134,86 135,22 EUR/CHF 1,0955 +0,0% 1,0953 1,0923 USD/JPY 120,33 -0,2% 120,51 120,72 GBP/USD 1,5184 -0,2% 1,5208 1,5159 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

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   September 28, 2015 02:34 ET (06:34 GMT)

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