MÄRKTE EUROPA/Rücksetzer vor dem Wochenende

   Zwar hat sich der US-Arbeitsmarkt im November günstiger entwickelt als erwartet, bei 146.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft ist die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2008 gefallen. "Der Aufschwung am Arbeitsmarkt sollte die Jahresendrally unterstützen", sagte deshalb auch Heinrich Bayer vom Postbank-Research. Auf der anderen Seite hat aber der Michigan-Index für das US-Verbrauchervertrauen enttäuscht, und in Deutschland ist die Industrieproduktion im Oktober deutlich gefallen.

   Ein stärkerer Rückschlag im DAX gilt trotzdem als unwahrscheinlich: "Marktteilnehmer hoffen noch auf einen Rücksetzer, um am Aktienmarkt einzusteigen und an der Rally teilzunehmen", sagte Chris Weston, Chefstratege bei IG Markets. Von daher dürften Abschläge schnell aufgefangen werden.

   Bei den Einzelwerten standen die Aktien der Deutschen Telekom im Blick. Sie verloren 1,9 Prozent auf 8,41 Euro. Der Konzern senkt die Dividende, für die kommenden beiden Jahre peilt er nun 0,50 Euro je Aktie an nach 0,70 Euro für dieses Jahr. Damit sinkt die Dividende stärker als erwartet. Allerdings gibt es auch positive Stimmen: "Für den Heimatmarkt hat die Telekom eine ziemlich aggressive Investmentstrategie vorgelegt", urteilten die Analysten der Societe Generale, die zum Kauf der Aktie raten.

   Gewinne mitgenommen wurden vor allem bei einigen der jüngsten Höhenflieger. Dazu zählten laut Händlern Merck-Aktien nach dem starken Kursschub vom Donnerstag, aber auch die Titel der Lufthansa sowie die Stahlwerte Thyssen und Salzgitter. Dabei sind die Umsätze an der Börse in diesen Titeln aber deutlich gesunken. "Das spricht eher für eine Verschnaufpause als für eine nachhaltige Wende nach unten", meinte ein Händler.

   Etwas belastet wurde die Stimmung am Gesamtmarkt auch von negativen Wachstumsprognosen der Bundesbank. Die Bundesbank erwartet, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr nur um 0,4 Prozent zulegt und nicht um 1,6 Prozent, wie noch im Juni vorausgesagt. "Die konjunkturellen Perspektiven haben sich in Deutschland eingetrübt", heißt es. Im Handel kam die neue Prognose nicht gut an. Viele Investoren haben eine Rezession im ersten Quartal bislang nicht auf dem Plan.

   Der Mailänder Aktienmarkt litt mit einem Index-Minus von 0,9 Prozent unter der politischen Entwicklung in Italien. Die Berlusconi-Partei "Volk der Freiheit" hat Regierungschef Mario Monti die Unterstützung entzogen und sich bei der Abstimmung über ein Gesetz zum Ankurbeln von Investitionen enthalten. Damit muss Monti um die Mehrheit im Parlament bangen. Die Aktien des UniCredit gaben um 1,4 Prozent nach, die der Banca Intesa um 1,1 Prozent.

   Auf der Gewinnerseite der Branchen standen Technologie-Aktien mit einem Index-Plus von 0,8 Prozent. Hier bauten Nokia die jüngste Erholung mit einem Plus von gut 5 Prozent aus.

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2601,37 -2,04 -0,1% 12,3 . Stoxx-50 2584,15 2,69 +0,1% 9,1 . Stoxx-600 279,17 0,35 +0,1% 14,1 Frankfurt XETRA-DAX 7517,80 -16,74 -0,2% 27,5 London FTSE-100 5914,40 12,98 +0,2% 6,2 Paris CAC-40 3605,61 3,96 +0,1% 14,1 Amsterdam AEX 342,61 1,32 +0,4% 9,6 Athen ATHEX-20 292,89 1,00 +0,3% 10,6 Brüssel BEL-20 2424,09 7,02 +0,3% 16,4 Budapest BUX 17785,06 -7,03 -0,0% 4,8 Helsinki OMXH-25 2222,56 26,86 +1,2% 14,4 Istanbul ISE NAT. 30 95432,27 535,85 +0,6% 54,7 Kopenhagen OMXC-20 498,57 1,49 +0,3% 27,9 Lissabon PSI 20 5397,36 38,82 +0,7% -1,1 Madrid IBEX-35 7910,80 -62,30 -0,8% -8,4 Mailand FTSE-MIB 15699,22 -136,00 -0,9% 4,0 Moskau RTS 1455,31 -10,85 -0,7% 5,3 Oslo OBX 410,24 -0,50 -0,1% 14,7 Prag PX 993,52 -6,04 -0,6% 9,1 Stockholm OMXS-30 1098,62 0,59 +0,1% 11,2 Warschau WIG-20 2450,74 -34,70 -1,4% 14,3 Wien ATX 2325,79 -14,26 -0,6% 22,9 Zürich SMI 6925,25 13,23 +0,2% 16,7

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.29 Uhr Do, 17.40 Uhr EUR/USD 1,2938 -0,20% 1,2964 1,2969 EUR/JPY 106,5767 -0,23% 106,8276 106,7381 EUR/CHF 1,2079 -0,12% 1,2094 1,2095 USD/JPY 82,3920 -0,04% 82,4240 82,3060 GBP/USD 1,6031 -0,19% 1,6061 1,6066

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   December 07, 2012 11:56 ET (16:56 GMT)

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