24.07.2023 15:56:42
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MÄRKTE EUROPA/Leichte Verluste - Vodafone schlägt Erwartungen
FRANKFURT (Dow Jones)--Knapp behauptet zeigen sich Europas Börsen am Montagnachmittag. Die Woche steht ganz im Zeichen der Notenbank-Entscheidungen von Fed und EZB. Bis dahin rechnen Marktteilnehmer nur mit geringen Bewegungen der Indizes. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor, laut der Commerzbank das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, ist im Juli zum dritten Mal in Folge gesunken. Mit einem Stand von nur noch 51,1 Punkten sendet er inzwischen ein klares Abschwungsignal aus. Der Index für das verarbeitende Gewerbe rutschte mit 42,7 noch tiefer in den rezessiven Bereich. "Die Hoffnung der EZB auf eine Erholung der Konjunktur im zweiten Halbjahr haben mit den heutigen Daten einen weiteren heftigen Dämpfer erhalten", heißt es bei der Commerzbank.
Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 16.155, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 4.371 nach unten. Der Euro fällt deutlich und gibt auf 1,1080 Dollar nach. Die Börse in Madrid büßt 0,5 Prozent ein. Belastend wirkt der Ausgang der Parlamentswahlen in Spanien am Wochenende. Entgegen der Erwartungen konnte sich die konservative Partido Popular nicht durchsetzen, auch wenn die Partei die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte - ihr fehlen allerdings die Sitze im zukünftigen Parlament für eine Regierungsbildung, auch bei Unterstützung durch die anderen konservativen Kräfte. Allerdings fehlen auch dem sozialistischen Lager die notwendigen Stimmen für eine Regierungsbildung. Damit droht Spanien der politische Stillstand, möglicherweise mit Neuwahlen in einigen Monaten.
Warten auf Notenbanken
Die zweite Wochenhälfte steht dann im Zeichen der Notenbanken: An der Börse wird fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte anheben wird, ebenso die EZB am Donnerstag. Spannender ist aber, ob Fed-Chef Powell oder Notenbank-Präsidentin Lagarde einen Hinweis auf weitere Zinserhöhungen geben. Marktteilnehmer gehen fest davon aus, dass die Fed im Zinsanhebungszyklus eine Pause einlegen wird, bei der EZB sind sie sich dagegen nicht sicher. Am Freitag folgt die Bank of Japan, die im Gegensatz zu den anderen Notenbanken die ultralockere Geldpolitik weiter verfolgen dürfte. Unerwartete Entscheidungen könnten Devisen und Aktien deutlich durchrütteln.
Begleitet wird die ereignisreiche Woche von der Berichtssaison. So legen aus Europa rund 200 Unternehmen ihre Quartalszahlen vor, im Fokus stehen vor allem die Ausblicke der Unternehmen. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, erwartet verhaltene Ausblicke. Fast die Hälfte der Stoxx-600-Unternehmen legt in dieser Woche Geschäftsergebnisse zum zweiten Quartal vor. Analysten erwarteten ein Gewinnminus von 9 Prozent zum Vorjahr.
Die Brände in Griechenland belasten die Aktien von Fluggesellschaften. Nachdem Touristen gezwungen waren, ihre Hotels zu verlassen und in Sporthallen oder auf der Straße zu übernachten, dürften es sich andere zweimal überlegen, ob sie eine Last-Minute-Reise buchten, meint Analystin Danni Hewson von AJ Bell. Die Brände seien das jüngste einer Reihe von Problemen, mit denen die Fluggesellschaften zu kämpfen hätten, die sich in diesem Sommer auch mit Streiks konfrontiert sähen. Wizz Air fallen um 5,3 Prozent, Easyjet um 3,9 Prozent und Lufthansa um 1 Prozent. Tui büßen auf Xetra 3 Prozent ein. Ryanair verlieren 6,7 - hier belastet auch ein vorsichtiger Ausblick.
Positiv für Adidas werten Händler Presseberichte, wonach Orders von über einer halben Milliarde für Yeezy-Schuhe eingegangen seien. Dies könne den Verlust nach dem Ende der Partnerschaft mit Kanye West verringern. Die Aktien legen 0,7 Prozent zu, allerdings auch gestützt von einem erhöhten Kursziel durch JP Morgan.
Die Aktien der Vodafone Group steigen um 4,2 Prozent, nachdem der Serviceumsatz des Mobilfunkbetreibers die Erwartungen übertroffen und zudem über eine breit angelegte Verbesserung der Service-Einnahmen in fast allen europäischen Märkten berichtet hat. Der Serviceumsatz der Gruppe sei um 3,7 Prozent gegenüber der Barclays-Prognose von 2,4 und einem Konsens von etwa 2,9 Prozent geklettert, so Barclays. Die Citi-Analysten erwarten angesichts weiterer Preissteigerungen in Deutschland und weiterer Beiträge im Business-to-Business-Geschäft in Südeuropa zusätzliche Verbesserungen im zweiten Quartal.
Verwaltete Vermögen von Julius Bär steigen kräftig
Als "sehr ordentlich" werden die Halbjahreszahlen von Julius Bär bezeichnet. Die Aktien springen um 7 Prozent. Die Gewinnziffern lägen zwar leicht unter Analystenerwartung, dies sei aber angesichts des Umbruchs am schweizerischen Finanzmarkt zweitrangig, heißt es im Handel. Bär profitiere davon, dass die verwalteten Vermögen um 4 Prozent auf 441 Milliarden Franken stiegen - die Netto-Neugeldzuflüsse lagen seit Jahresbeginn bei über 7 Milliarden Franken.
Um 6,3 Prozent tiefer geht es bei Philips. Der Ausblick wurde für 2023 zwar angehoben, allerdings waren die Analysten im Konsens bereits optimistischer als das Unternehmen bisher. Auswirkungen eines Urteils aus einem Rechtsstreit sind im Ausblick auch noch nicht enthalten und der Auftragseingang fiel das vierte Quartal in Folge.
Software AG legt zum Index-Abschied noch einmal überzeugende Geschäftszahlen vor. Mit der Übernahme durch Silver Lake sind ihre Tage in der DAX-Familie gezählt. Die Aktien notieren wenig verändert. Im MDAX rücken für Sotware AG Vitesco nach und im TecDAX PNE. PNE verlässt den SDAX, Nachrücker sind Borussia Dortmund.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.370,90 -0,5% -20,51 +15,2%
Stoxx-50 3.986,74 -0,3% -11,25 +9,2%
DAX 16.155,31 -0,1% -21,91 +16,0%
MDAX 28.163,77 -0,3% -89,32 +12,1%
TecDAX 3.227,95 +0,0% 0,47 +10,5%
SDAX 13.674,52 -0,1% -8,33 +14,7%
FTSE 7.661,98 -0,0% -1,75 +2,8%
CAC 7.409,45 -0,3% -23,32 +14,5%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,41 -0,05 -0,16
US-Zehnjahresrendite 3,83 -0,01 -0,05
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:58 Uhr Fr, 17:19 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1083 -0,4% 1,1130 1,1124 +3,5%
EUR/JPY 156,42 -0,9% 157,50 157,49 +11,5%
EUR/CHF 0,9590 -0,5% 0,9639 0,9623 -3,1%
EUR/GBP 0,8643 -0,2% 0,8643 0,8652 -2,3%
USD/JPY 141,20 -0,4% 141,55 141,58 +7,7%
GBP/USD 1,2822 -0,2% 1,2875 1,2857 +6,0%
USD/CNH (Offshore) 7,1931 +0,1% 7,2022 7,1873 +3,8%
Bitcoin
BTC/USD 29.137,16 -2,7% 29.795,72 29.868,79 +75,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 78,02 77,07 +1,2% +0,95 -1,1%
Brent/ICE 81,58 81,07 +0,6% +0,51 -1,9%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 29,52 28,16 +4,8% +1,36 -65,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.960,76 1.961,84 -0,1% -1,08 +7,5%
Silber (Spot) 24,38 24,61 -1,0% -0,23 +1,7%
Platin (Spot) 959,65 966,50 -0,7% -6,85 -10,2%
Kupfer-Future 3,81 3,81 0% 0 -0,6%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 24, 2023 09:57 ET (13:57 GMT)
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